21.09.2024 - Wahlkampfabschluss des III. Weg in Cottbus

Themen: 
Drei Personen in Parteikleidung stehen vor einer Halle auf der Straße

Am Samstag vor den brandenburger Landtagswahlen führte der III. Weg zwei Infostände zum Abschluss des Wahlkampfes in Cottbus durch. So waren die Neonazis sowohl vor der Stadthalle als auch vorm Stadion der Freundschaft, wo der FC Energie Cottbus an diesem Tag gegen die zweite Mannschaft des VFB Stuttgart spielte. Angereist waren Parteimitglieder von mehreren Stützpunkten. Aus Berlin waren Oliver Oeltze, Lilith Evler, Sebastian Thom sowie Erik Storch, Carsten Grasse und zwei unbekannte Aktivisten angereist. Isabel Paetz, Luca Böttcher sowie 5 unbekannte Aktivisten kamen aus Brandenburg.

Ein Infostand des III. Weg in Cottbus ist dabei alles andere als selbstverständlich. So kam es in der Vergangenheit zu Auseinandersetzungen zwischen der lokalen Neonaziszene und Anhängern des III. Weg. Dass die Partei nun einen Infostand in der Stadt abhalten konnte deutet auf eine Annäherung der beiden Gruppen hin.

Für eine Gruppe in der Größenordnung von Der III. Weg war die Partei im Wahlkampf außerordentlich aktiv. Die Partei schnitt bei der Landtagswahl dennoch wie zu erwarten schwach ab: Keine*r der aufgestellten Kandidat*innen konnte ein Mandat erringen. Die Stimmanteile können aber als Stimmungsbild der Bekanntheit und Unterstützung der Partei gesehen werden. Der Einzug in die Parlamente darf nicht das Hauptaugenmerk des Wahlkampfs verstanden werden. Viel mehr ging es darum, diesen propagandistisch zu nutzen und landesweit Unterstützer*innen und Mitglieder für die Partei zu gewinnen. Angesichts einiger neuer Gesichter, vor allem im Bereich der Parteijugend, ist ihnen das teilweise gelungen.

Es bleibt abzuwarten, welche der Personen sich dauerhaft in der Partei engagieren werden. Mit den neuen NRJ Mitgliedern Carsten Grasse und Christopher Wetzels sind nun auch zwei Personen in der NRJ organisiert, die aus den Gruppen Jung & Stark beziehungsweise Deutsche Jugend Voran kommen. Beide Gruppen ziehen vor allem stark subkulturelle junge Neonazis an. Sie entsprechen somit nicht wirklich dem völkischen Profil der Partei. Bei der Demonstration der Partei in Zwickau gegen den dortigen CSD kam es zu Reibereien zwischen den aktionsorientierten Jugendlichen und dem III.Weg. Gerade die NRJ kann jedoch eine Schnittstelle darstellen um diese Jugendlichen zu integrieren. Dafür kann sie diesen eine Erlebniswelt mit viel Aktionismus und gut organisierter Gewalt anbieten, von der sich zumindest Wetzels nach seinen Angaben in seinem vor kurzen gegebenen Spiegelinterview abgeholt fühlt. Noch scheint der III. Weg die Doppelmitgliedschaften dieser beiden Nachwuchskader zu dulden. Wetzels bevorzugte am Tag des Infostands in Cottbus offenbar die Gesellschaft der Deutsche Jugend Voran beim Aufmarsch in Oranienburg gegen den dortigen CSD.

Ursprünglich veröffentlicht auf: https://ausdemweg.net

Bilder: 
Lizenz des Artikels und aller eingebetteten Medien: 
Creative Commons by-sa: Weitergabe unter gleichen Bedingungen