So. 15.9. Kreativprotest-Basteln für die Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen, ab 12h

Event Datum: 
Sonntag, September 15, 2024 - 12:00
Stadt/Region: 
Die Werkstatt für antifaschistische Aktionen lädt am 15.9. ab 12 Uhr herzlich zu einem offenen Basteltreffen in Berlin-Tiergarten ein. Am 21.9. ist "Aktionstag für sexuelle Selbstbestimmung". Am selben Tag hetzen christlich-fundamentalistische Antifeminist*innen bei ihrem "Marsch für das Leben" gegen Schwangerschaftsabbrüche und das Bündnis "What the fuck?!" protestiert dagegen. Die Aufmerksamkeit rund um den 21.9. möchten wir nutzen, um mit kreativem und bildstarkem Protest die Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen (also die Abschaffung des § 218 StGB) zu fordern. Wenn du uns beim Basteln für diese Aktion unterstützen möchtest, dann melde dich an unter w2a@riseup.net.

Schwangerschaftsabbruch in Deutschland illegal

1993 urteilte das Bundesverfassungsgericht, Schwangere hätten grundsätzlich die Rechtspflicht, das Kind auszutragen. Die Gesetzgebung könne nur Sonderfälle erlauben, in denen Schwangerschaftsabbrüche zwar weiterhin illegal seien, jedoch für Schwangere und Ärzt*innen straffrei blieben. Auf diesem Urteil beruhen die Gesetze zu Schwangerschafsabbrüchen im StGB (§ 218 und folgende), die Schwangerschaftsabbrüche nur innerhalb der ersten zwölf Wochen und wenn die ungewollt schwangere Person sich einem bevormundenden Belehrungsprozess unterworfen hat, straffrei macht.

Viele Hürden für ungewollt Schwangere

Die Rechtslage, dass Schwangerschaftsabbrüche grundsätzlich illegal sind, hat für ungewollt Schwangere verheerende Konsequenzen. Zum einen ist keine Ärzt*in dazu verpflichtet, einen Schwangerschaftsabbruch durchzuführen. Die Krankenkasse kommt für die bisweilen über 500€ teure Behandlung nicht auf. Im Medizinstudium stehen erst ab 2025 Schwangerschaftsabbrüche verpflichtend im Lehrplan. Und das, obwohl 17,7% aller Schwangerschaften ungewollt sind und ungefähr die Hälfte der ungewollt Schwangeren ihre Schwangerschaft abbrechen. (Quelle)

Medizinische Unterversorgung wegen Strafbarkeit

Alles bisher gesagte geht davon aus, dass Schwangere die rechtlichen Vorgaben für die Straffreiheit einhalten können. Sind seit der Empfängnis jedoch erstmal zwölf Wochen verstrichen, führen deutsche Ärzt*innen keine Schwangerschaftsabbrüche mehr durch. Ungewollt Schwangeren bleibt dann nur noch ein riskant selbst durchgeführter Schwangerschaftsabbruch oder die Reise zum Beispiel in die Niederlande. Egal wie, ungewollt Schwangeren droht für solche Verzweiflungsakte neben lebensgefährlichen gesundheitlichen Risiken auch eine Freiheitsstrafe.

Schwangerschaftsabbrüche legalisieren

Der selbe Staat, der ohne jede Scheu Schutzsuchende in Kriegsgebiete abschiebt, erklärt das Leben eines Embryos für so schützenswert, dass ungewollt Schwangere verpflichtet sind, Schmerzen, Anstrengungen, erhebliche gesundheitliche und psychische Risiken sowie massive Auswirkungen auf ihren Alltag und ihr soziales Umfeld über sich ergehen zu lassen, um das Kind auszutragen. Wir finden das absurd und sagen: Mit der Kriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen muss Schluss sein! Der § 218 gehört aus dem Strafgesetzbuch gestrichen!

Wenn du das genauso siehst und diese Forderung mit kreativem Protest in die Öffentlichkeit bringen möchtest, dann komm am 15. September ab 12 Uhr bei uns zum basteln vorbei! Anmeldung unter w2a@riseup.net

Was?
Kreativ-Protest basteln für die Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen

Wann?
So, 15.9. ab 12h

Wo?
Berlin-Tiergarten. Den genauen Ort schicken wir euch nach eurer Anmeldung bei w2a@riseup.net per E-Mail

Wer?
Werkstatt für antifaschistische Aktionen (w2a@riseup.net)

Aktionstag für sexuelle Selbstbestimmung
https://www.sexuelle-selbstbestimmung.de/18923/aktionstag-fuer-sexuelle-selbstbestimmung-21-09-2024/

"What the fuck?!" Demo gegen Fundis
https://whatthefuck.noblogs.org/marsch-fuer-das-leben-what-the-fuck-queerfeministischer-protest-in-berlin-mitte/

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