Vor dem Naziaufmarsch in Bielefeld wurde Bernd Stehmann geoutet

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Im Vorfeld des Naziaufmarsches am 9.11. in Bielefeld wurde der seit Jahrzehnten aktive Nazikader Bernd Stehmann am 5.11. in seiner Nachbarschaft in Leopoldshöhe nahe Bielefeld geoutet.

150 Outingflyer landeten in Briefkästen, an Autos und vor der Einfahrt zu seiner Wohnungstür.

Nazis haben Namen und Adressen!

Kampf den Faschisten, egal ob vor ihrer Haustür oder auf der Straße!


 

Text des Outingflyers:

 

Bernd Stehmann

Herforder Str. 9

33818 Leopoldshöhe

 

 

Im Vorfeld des geschichtsrelativierenden und zur Ehre der Holocaustleugnerin Ursula Haverbeck stattfindenden Naziaufmarsches am 09.11.19 in Bielefeld, wollen wir Sie gezielt auf Nazis und Strukturen in Ihrer Nachbarschaft aufmerksam machen.

Bernd Stehmann ist ein seit Jahrzehnten aktiver Nazi. Früher wie heute ist er bereit, seine rechte Ideologie auch mit Gewalt durchzusetzen. Folgend ein paar Beispiele: In den 1980er Jahren war er Führungskader in der militanten Naziorganisation "FAP" (Freiheitliche Deutsche Arbeiter-partei). Anfang der 2000er Jahre war er im Rahmen von Kameradschaftstreffen in der Bielefelder Kneipe "Postmeister" immer wieder an Übergriffen auf Menschen beteiligt, welche nicht in sein nazistisches Weltbild passten. Darüber hinaus war er über all die Jahre hinweg Teilnehmer bei verschiedenen Nazidemonstrationen quer durch das gesamte Bundesgebiet. Im Rahmen dieser zeigt sich deutlich, dass er bestens in der Naziszene vernetzt ist. Zuletzt versuchte er, im August 2019 bei einer Kundgebung der Partei "Die Rechte" in Horn-Bad Meinberg Gegendemonstrierende mit Schlägen und Tritten anzugreifen.

Wir halten es für zwingend notwendig, immer wieder auf Nazis und ihre Umtriebe aufmerksam zu machen. Besonders die Nachbar*innen sollten wissen, wer sich in ihrem Umfeld bewegt. Das rechte und nazistische Gedankengut, wie auch Bernd Stehmann es vertritt, sorgt regelmäßig dafür, dass andersdenkende Menschen verletzt oder auch getötet werden. Ausschreitungen wie im letzten Jahr in Chemnitz, der Mord an Walter Lübcke oder wie zuletzt der Anschlag in Halle zeigen deutlich was passiert, wenn rechter Ideologie nichts engegengesetzt wird.

 

Nazistrukturen aufdecken und bekämpfen!

Für einen engagierten Antifaschismus, statt Nationalismus und Volksgemeinschaft!

 

 

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Ergänzungen

Bielefeld: Parteifunktionär überfallen

Die Unbekannten griffen den Funktionär mit Pfefferspray an. Foto: Althoff

Von Christian Althoff

Bielefeld (WB). Ein Funktionär der Kleinstpartei »Die Rechte« ist nach WESTFALEN-BLATT-Informationen in Bielefeld von drei Tätern überfallen und beraubt worden.

 

Der Bielefelder (27) war am Donnerstag gegen 6 Uhr zu Fuß in der Nähe seiner Wohnung auf der Teutoburger Straße unterwegs, als ihm drei Maskierte entgegentraten, nach seiner Einschätzung Männer. Eine Person sprühte dem Parteifunktionär Pfefferspray ins Gesicht, worauf er zu Boden ging. Die andern beiden griffen ihn daraufhin nach Auskunft der Polizei mit Knüppeln an und traten ihn.

In diesem Moment bog eine Frau (30) mit ihrem Wagen in die Teutoburger Straße ein. Sie realisierte sofort, was sich dort abspielte, und fuhr hupend auf die Gruppe zu. Daraufhin flohen die Angreifer. Das Opfer stellte fast, das ihm sein Handy geraubt worden war. Der Mann wurde leicht verletzt ins Krankenhaus gebracht.

Nach WESTFALEN-BLATT-Informationen geht die Polizei nicht zuletzt wegen der Brutalität des Angriffs davon aus, dass der Mann kein Zufallsopfer war, sondern dass die Maskierten ihm gezielt aufgelauert hatten. Deshalb hat der Staatsschutz die Ermittlungen übernommen. Die Täter werden im linksextremistischen Lager vermutet. Ob sie über das Handy an persönliche Daten wie Adressen von Mitgliedern der rechtsextremen Szene herankommen, war am Samstag nicht in Erfahrung zu bringen.

Überfall vor der Demo am 9. November

Der Überfall geschah gut eine Woche vor der Demonstration, die die Partei »Die Rechte« für den 9. November angemeldet hat . Am 81. Jahrestag der Reichspogromnacht will die rechtsextreme Partei für die Freilassung der Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck (90) aus dem Bielefelder Gefängnis demonstrieren. Als Redner hat die Partei Rechtsextremisten wie Richard Edmonds, Christian Bärthel, Thomas Wulff, Edda Schmidt und den Co-Bundesvorsitzenden Sven Skoda angekündigt. Die Polizei rechnet mit mehreren hundert Teilnehmern auf rechter Seite, ein Bündnis der Gegendemonstranten will mehrere tausend Menschen auf die Straße bringen.

Nach Angaben des Verfassungsschutzes NRW ist »Die Rechte« ein Sammelbecken für Neonazis. Sie stehe »offen in einer nationalsozialistischen Tradition«, heißt es im Verfassungsschutzbericht.

(Westfalen Blatt)