B. Aufruf zur antimilitaristischen Demo gegen das Bundi-Gelöbnis am 12.11.
12.11.2019 - 9h - Potsdamer Platz - Berlin
Am 12. November 2019 feiert die Bundeswehr ihren 64. Gründungstag. Die zentrale Feier soll direkt vor dem Bundestag stattfinden. Mit bundesweiten öffentlichen Gelöbnissen will die Bundeswehr noch stärker in der Öffentlichkeit Präsenz zeigen und ihre Akzeptanz in der Bevölkerung vergrößern. Dazu passt auch, dass Uniformierte der Bundeswehr künftig umsonst mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren sollen. Mit Plakaten, Infoständen und Veranstaltungen versucht sich die Bundeswehr in der Gesellschaft zu verankern. Militarismus und Krieg wird in der Werbestrategie der Bundeswehr oft als Computerspiel und Abenteuer propagiert und verharmlost. Mit öffentlichen Gelöbnissen oder auch dem ›Tag der Bundeswehr‹ soll eine Normalität von Militär auf den Straßen geschaffen werden.
Bei Gründung der Bundeswehr stammten deren Offiziere und Unteroffiziere fast ausnahmslos aus der Wehrmacht, 300 Offiziere waren aus der Waffen-SS. Auch heute sammeln sich Nazis, Rassist*innen und Antisemit*innen in der Bundeswehr. 2017 wurde ein rechtes Netzwerk in der Bundeswehr aufgedeckt, das Waffendepots anlegte, Feindeslisten anfertigte und sich auf die Ermordung politischer Gegner*innen an einem »Tag X« vorbereitete. Auch Angehörige von Polizei und Geheimdienst gehörten zu diesem Netzwerk.
Seit 1999, dem Angriffskrieg gegen Jugoslawien, führt die Bundeswehr Krieg für deutsche Kapitalinteressen. Weltweite Militäreinsätze sollen Absatzmärkte, Rohstoffe und Handelswege sichern. Seit 2001 ist die Bundeswehr zunächst im Rahmen von ISAF und seit 2015 im Rahmen der Operation Resolute Support in Afghanistan im Einsatz. Die propagierten Kriegsziele waren Demokratie und Sicherheit. Tatsächlich fielen dem Krieg mehrere Zehntausend Menschen zum Opfer. Die Bundeswehr ist auch seit 2016 am Nato-Einsatz ›Sea Guardian‹ und der ›Standing NATO Maritime Group‹ im Mittelmeer und der Ägäis beteiligt, welche der militärischen Abriegelung der Festung Europa dienen.
Die Bundesregierung unterstützt den Krieg der Türkei gegen die kurdische Freiheitsbewegung politisch, finanziell und militärisch. Die Türkei ist für die deutsche Rüstungsindustrie das wichtigste Ausfuhrland. Lieferungen an die Türkei machten 2018 mit 242,8 Millionen Euro fast ein Drittel aller deutschen Waffenexporte aus. Deutsche Leopard-2-Panzer werden von der Türkei bei ihrer Invasion in Nordsyrien (Rojava) eingesetzt. Rüstungskonzerne wie Rheinmetall oder Krauss Maffei Wegmann profitieren von weltweiter Aufrüstung und Kriegen. Nach Plänen der Verteidigungsministerin soll der Rüstungsetat deutlich erhöht werden, um das Zwei-Prozent-Ziel der NATO zu erreichen. Damit käme es zu einem Anstieg des Militärhaushaltes von 43,2 Milliarden auf mindestens 60, bis hin zu 75 Milliarden bis 2024.
Wir kämpfen für eine Welt ohne Kriege, Rüstung und Ausbeutung. Eine friedliche Welt ist nur möglich, wenn wir den Kapitalismus mit seiner Profitlogik überwinden. Der Krieg beginnt hier – vor unserer Haustür, wo die Bundeswehr sich im öffentlichen Raum breitmacht und Rüstungsunternehmen produzieren und ihre Profite machen.
- Schluss mit Aufrüstung, Krieg und der Festung Europa!
- Bundeswehr abschaffen!
- Waffenexporte stoppen!
- Rüstungsindustrie einstampfen!
- Nie wieder Krieg!
- Alle zusammen gegen den Faschismus!
Kommt zur Demonstration am 12. November. Bringt eure Freund*innen mit und tragt eure Wut auf die Straße. Damit wir das laut tun, nehmt Töpfe und Topfdeckel mit!
Antimilitaristische und Rojava-solidarische Demo
12.11.2019 - 9h - Potsdamer Platz - Berlin
Rheinmetall Entwaffnen Berlin - rheinmetallentwaffnen.noblogs.org
Ergänzungen
Kundgebung 13.12.19: Bundeswehr abschaffen – weg mit Crossmedia!
Kundgebung
Bundeswehr abschaffen – weg mit Crossmedia!
Freitag, 13.12.2019, 17 Uhr
Kohlfurter Str. 41, Berlin-Kreuzberg (vor der Crossmedia GmbH)
Die Düsseldorfer Werbe-Agentur Crossmedia GmbH mit Zweigstelle in der Kohlfurter Straße 41 in Berlin-Kreuzberg verdient prächtig an der Zusammenarbeit mit der Bundeswehr. Die Crossmedia GmbH ist an der Bundeswehr-Werbekampagne „Mach was wirklich zählt“ beteiligt und produzierte u.a. die ekelhaften Bundeswehr-Werbe-Serien „Die Rekruten“, „Mali“ und „KSK“.
Die Bundeswehr ist kein normaler Arbeitgeber, sondern ein gewalttätiges Instrument zur Durchsetzung hoher Profite und strategischer Interessen. Das Arbeiten bei der Bundeswehr ist kein normaler Job, ist kein Abenteuer und kein Computerspiel, sondern bedeutet die Durchsetzung von Leid, Tod, Flucht, Armut und Unterdrückung. Durch ihre perfiden und hochprofitablen Werbekampagnen trägt die Crossmedia GmbH zur Verharmlosung der Bundeswehr bei, und ist direkt dafür mitverantwortlich, dass die Bundeswehr heute wieder weltweit im Kampf für hohe Profite und strategische Interessen tötet.
Wir haben die Schnauze voll. Wir wollen eine Welt, in der alle Menschen ohne Angst überall ein guten Leben leben können. Wir wollen eine Welt ohne Imperialismus, Neokolonialismus und Unterdrückung, ohne Waffenexporte und Wirtschaftskriege, ohne Bundeswehr und ohne Crossmedia.
Wir finden: Werbung fürs Töten und Sterben für deutsche Interessen und hohe Konzern-Profite darf sich nicht lohnen!
Bundeswehr abschaffen – weg mit Crossmedia!
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Wir freuen uns, wenn dieser Aufruf zur Kundgebung am 13.12.19 weitergeleitet und veröffentlicht wird. Wir freuen uns auch über eigene Aufrufe zur Kundgebung. Und wir finden natürlich großartig, wenn viele Menschen zur Kundgebung kommen oder auf andere Art gegen die Crossmedia GmbH aktiv werden.
Und natürlich freuen wir uns auch über alle weiteren Aktivitäten gegen die deutsche Kriegsarmee, etwa beim für den 12.11.19 geplanten sogenannten „öffentlichen Gelöbnis“ vor dem Reichstag in Berlin.
Hier findet sich der vollständige Aufruf zur Kundgebung als Text-Version, ein Flyer 4 x A5, ein Flyer 4 x A4, ein Kurz-Flyer in A6 und ein Mini-Plakat in A4.
Niederlassungen der Crossmedia GmbH, einem Unternehmen mit aktuell laut Wikipedia über 500 Mitarbeiter*innen, gibt es außer in Berlin (Kohlfurter Straße 41) übrigens auch noch in Düsseldorf (Hauptsitz, Hildebrandstraße 24a), Hamburg (Gaußstraße 136), Bielefeld (Ritterstraße 8), in London und in den USA.
Wer mehr über Crossmedia und ihre bescheuerten Bundeswehr-Werbefilme erfahren möchte, kann auch etwa hier mal schauen:
https://www.crossmedia.de/cases/bundeswehr-die-rekruten/
https://www.crossmedia.de/cases/bundeswehr-mali/
https://www.crossmedia.de/cases/bundeswehr-ksk-kaempfe-nie-fuer-dich-allein/
Jugendliche bei der deutschen Kriegsarmee
Die Bundeswehr wirbt ganz gezielt um Jugendliche als Zielgruppe für eine mögliche Tätigkeit bei der Bundeswehr. Gute Texte hierzu finden sich etwa hier und hier.
Seit 2011 hat die Deutsche Bundeswehr rund 12.000 Minderjährige an der Waffe ausgebildet. Jeder zwölfte Rekrut in der Truppe ist minderjährig. Mit ihrer explizit auf junge und sehr junge Menschen ausgerichteten Werbung ist Crossmedia für diese Entwicklung mitverantwortlich.
Wie widerlich die Bundeswehr-Werbung ist, zeigt etwa das Bild unten. Regelmässig werden kostenlose Abenteuer-Urlaube in Uniform bei der Bundeswehr angeboten – für Jugendliche ab 16 Jahren!
Wenn hier nicht gerade Jugendliche im Abenteuerurlaub Krieg spielen, ist die Kaserne Bad Reichenhall Ort von regelmässigen Übergriffen und sexualisierter Gewalt.
Die Bundeswehr betreibt explizit sogenannte „Jugendseiten„:
Die neue Jugendseite der Bundeswehr geht online. Aus „treff.bundeswehr.de“ wird „bundeswehrentdecken“. Alles im neuen Design. Du kannst dich auf neue Features freuen, die nach und nach freigeschaltet werden. Es gibt immer wieder etwas zu „entdecken“ – demnächst auch wieder unsere Community mit exklusiven Angeboten wie Community-Treffen bei der Truppe und Gewinnspiele.
Also, worauf wartest du noch: www.bundeswehrentdecken.de!
Es lohnt sich, sich mal auf bundeswehrentdecken umzuschauen – absolut widerlich.
niewiederfaschismus
Raus aus den Federn, gut frühstücken und Gelöbnis sabotieren!
Kramp Karrenbauer: Künftig mehr Kriege für deutsche Interessen
Kramp Karrenbauer hat im ausführlichen Interview mit der Süddeutschen Zeitung und in einer Grundsatz-Rede zur deutschen Kriegspolitik die laufenden Bundeswehr-Einsätze etwa in Mali mit strategischen Interessen Deutschlands begründet. Kamp Karrenbauer spricht sich dafür aus, endlich offen für die wirtschaftlichen und strategischen Interessen Deutschlands und die Profite deutscher Konzerne Krieg zu führen. Die bisherigen Einsätze reichen Kramp Karrenbauer noch nicht: Es gibt noch viele Orte in der Welt, wo eine deutsche Armee für strategische Interessen und hohe Profite töten könnte.
Aus der SZ (1):
Eine aktivere Rolle beginnt Kramp-Karrenbauer zufolge mit dem Eingeständnis, dass Deutschland strategische Interessen habe. „Wir vertreten jeden Tag unsere Interessen. Aber wir müssen endlich anfangen, das zuzugeben“, so die Ministerin…
Deutschland darf sich nicht auf finanzielle und materielle Unterstützung beschränken, sondern muss sich auch mit deutschen Soldaten an Kampfeinsätzen beteiligen, oder muss, wie es die Ministerin formulierte, „das Spektrum militärischer Mittel wenn nötig ausschöpfen“.
Aus der SZ (2):
Mali gehöre „zu den Regionen mit dem höchsten Anteil an illegaler Migration und organisierter Kriminalität“. Deshalb gelte: „Die Sicherheit in der Sahelzone ist Teil unserer eigenen Sicherheit.“
Das sind bemerkenswert offene Worte. Die angebliche, sogenannte „illegale Migration“ in einem der ärmsten Länder dieser Erde wird zur Rechtfertigung für einen Kriegseinsatz herbeigezogen.
Das vollständige Interview gibts anscheinend nur in der Print-Ausgabe der Süddeutschen Zeitung.