Fotos: Blockupy Frankfurt - Feuerliche Eröffnung der EZB

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Brennende Barrikaden, Blockaden und eine Großdemonstration mit mehr als 20.000 Teilnehmer*innen begleiteten die Eröffnung der Europäischen Zentralbank am 18. März in Frankfurt. Nach wochenlangen Vorbereitungen haben mehrere tausend Menschen aus dem In- und Ausland die friedlichen Blockupy-Blockaden gut organisiert direkt vor den Absperrungen durchgeführt. Schon Tage zuvor hatte die Polizei begonnen, das Gebiet rund um die beiden Türme der EZB abzuriegeln. Mit der Entschlossenheit, mit der zahlreiche Militante dann bereits ab 6 Uhr morgens den Zugang zur Einweihungsparty auf ihre Weise verhindern wollten, hatte sie offenbar nicht gerechnet. Die Rauchschwaden über Frankfurt und die gewalttätigen Auseinandersetzungen prägten weltweit die Berichterstattung. Die Botschaft von Frankfurt hat die von der Krisenpolitik der EZB betroffenen Menschen in Athen, Lissabon oder Madrid erreicht – wie sie sie interpretieren, wird sich noch zeigen.

Ein Fotonachschlag unter: http://www.umbruch-bildarchiv.de/bildarchiv/ereignis/blockupy_frankfurt_...

In einer gemeinsam veröffentlichten Stellungnahme reagieren Aktivist*innen aus den Klima- und Umweltbewegungen auf die Kritik an den gewalttätigen Protesten. Hier ein Ausschnitt aus ihrer Erklärung:
"Diejenigen von uns, die in Frankfurt auf der Straße waren, haben etwas anderes erlebt, als das Schreckensbild von Bürgerkrieg, das jetzt durch die Öffentlichkeit geistert. Ja, es gab tatsächlich auch unverantwortliche Aktionen. Vor allem aber war ein Aufbruch der Hoffnung einer neuen europaweiten Bewegung von unten in Frankfurt spürbar. Mit entschlossenem Widerstand in all seinen unterschiedlichen Formen, wie wir ihn von Castor- Protesten oder der Globalisierungskritischen Bewegung kennen. Und vor allem einer bunten und vielfältigen Demonstration mit weit über 20.000 Menschen, die an einem Mittwoch Nachmittag die Straßen füllten mit einer anderen Geschichte, als wir sie sonst zu hören bekommen: Menschen aus Italien, Griechenland, Spanien und vielen anderen Ländern, die Zeugnis ablegten über den Angriff auf die Armen und das Vernichten der Demokratie durch die Austeritätsherrschaft der Troika. Seite an Seite mit Menschen aus Deutschland, die klarstellten, dass es hier nicht um einen Konflikt zwischen Nationen geht, sondern zwischen Oben und Unten. In diesem Aufbruch sind die unterschiedlichsten Kämpfe zusammen gekommen: Kämpfe für Flüchtlingsrechte und Bewegungsfreiheit, feministische Kämpfe ebenso wie streikende Amazon-Beschäftigte und nicht zuletzt die Kämpfe gegen die Verantwortlichen der Klimakatastrophe. Der Satz von Naomi Klein, der bei der Großdemonstration wie kaum ein anderer von Alt und Jung auf dem Römer mit Applaus beantwortet wurde, fasst zusammen, was wir der Medien-Hysterie entgegen halten: „EZB: Ihr seid die wahren Randalierer. Ihr zündet keine Autos an, ihr setzt die Welt in Brand“. 

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