Globale Aktion in Solidarität mit Ayotzinapa

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Lebend wurden sie uns genommen, lebend wollen wir sie wieder. \

Am 26. und 27. September 2014 wurde im mexikanischen Bundesstaat Guerrero eine Gruppe von Lehramtsstudenten von der lokalen Polizei mehrmals brutal angegriffen.


Uns fehlen noch 43...


Bei den Vorfällen in der Nähe der Stadt Iguala wurden sechs Personen mit zum Teil unvorstellbarer Grausamkeit hingerichtet. Von 43 verhafteten Studenten fehlt bis heute jede Spur. Laut offizieller Version wurden diese von der örtlichen Polizei an Mitglieder der kriminellen Bande, den sogenannten „Guerreros Unidos“, übergeben und danach umgebracht.


Inzwischen wird die von der Generalstaatsanwaltschaft vertretene Version der Tat jedoch gleich von mehreren Seiten massiv und konkret infrage gestellt. Organisationen wie Amnesty International kritisieren, dass sich die Ergebnisse der Ermittler ausschließlich auf die Geständnisse der vermeintlichen Mittäter stützen. Dabei wurden mindestens zehn der verdächtigen Personen brutal gefoltert, was deren Aussagen nicht unbedingt glaubwürdiger macht. Unabhängige mit dem Fall betraute Experten aus Argentinien werfen den Behörden darüber hinaus das Manipulieren der Beweiskette vor.

Weitere Tatsachen erwecken den Verdacht, dass es sich bei der Tat um ein von höchster Stelle geplantes und durchgeführtes Verbrechen handelt.

... und tausende mehr


Das Verbrechen von Iguala ist kein Einzelfall. So wurden seit Ende 2006 im Zuge des sogenannten, Krieges gegen den Drogenhandel“ bis zu 150.000 Menschen ermordet. Bis heute zählt das Land mehr als 26.000 „verschwundene Personen“. Auch die deutsche Wirtschaft profitiert von der Gewalt in Mexiko, unter anderem durch den Verkauf von Waffen der Firma Heckler & Koch. Derzeit verhandelt die  Bundesregierung ein Sicherheitsabkommen mit Mexiko. Dadurch macht sich Deutschland immer mehr zum Komplizen der notorisch korrupten und kriminellen Polizei- und Militäreinheiten. Am Donnerstag den 26.3., sechs Monate nach dem Verbrechen von Iguala, werden wir uns deshalb den Forderungen der mexikanischen Zivilgesellschaft anschließen und verlangen von der mexikanischen Regierung das lebendige  Wiederauffinden der vom Staat verschleppten 43 Studenten.


Von der deutschen Regierung fordern wir, die Unterstützung der mexikanischen Sicherheitskräfte sofort zu beenden sowie die Verhandlungen zu dem geplanten Sicherheitsabkommen auszusetzen. In Stuttgart  richten sich diese Forderungen auch und im speziellen an die Abgeordneten der Regierungskoalition Frau Karin Maag (CDU), Herr Dr. Stefan Kaufmann (CDU) und Frau Ute Vogt (SPD). Interessierte und  Unterstützer sind herzlich eingeladen.


Zivilinitiative SinRostro
Für Rückfragen: sin-rostro@riseup.net

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