[S] Antikapitalistische Beteiligung am Klimastreik

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Heute, am 20.09.2019 beteiligten wir uns mit einem antikapitalistischen Bereich an dem globalen Klimastreik.
Uns als AntikapitalistInnen war es wichtig, antikapitalistische Inhalte in die Klimabewegung einzubringen, denn das kapitalistische System steht mit seinem Zwang immer mehr zu produzieren und das in einer Welt mit endlichen Ressourcen im Widerspruch zum Umweltschutz.

Im Vorfeld hatten sowohl der Spiegel als auch Stuttgarter Zeitungen von Sicherheitswarnungen des BKA geschrieben. Es bestand die Angst, dass es zu Blockaden der Produktion durch KlimaaktivistInnen kommen könnte. Damit entlarvte sich der Stuttgarter Automobilkonzern selbst als Klimaprofiteur und Produzent von Kriegsmaterial und Drecksschleudern.

 

Dafür trafen wir uns am Erwin-Schöttle-Platz im Stuttgarter Süden an einem der drei Demozüge, welche sich später in der Innenstadt zusammen schlossen und am Schlossplatz mit einer Abschlusskundgebung endeten. Im Anschluss an die Demonstration gab es 5 Blockaden, die vor allem den Verkehr in Stuttgart blockierten und vom Bündnis „Kesselbambule“ organisiert wurden. Wir als roter Finger liefen nach der Kundgebung mit einer Spontandemonstration zur „Deutschen Bank“ an der Theodor-Heuss-Straße, um diese als Profiteurin des Klimawandels zu markieren und zu blockieren. Denn der Klimawandel ist kein Zufall, sondern ganz konkret vom Handeln kapitalistischer Akteure abhängig.

 

Im Rahmen unserer Aktion wurden die Türen verriegelt, die Eingangstür mit Transparenten und einem Kohlekraftwerkmodell versperrt und das Gebäude von ca. 200 Personen blockiert. Um die PassantInnen über den Klimakiller „Deutsche Bank“ aufzuklären wurden vor der Bank mit Sprühfarbe eine antikapitalistische Parole hinterlassen und die Frontseite mit informativen Plakaten beklebt. Lustigerweise sah sich der Vorstandvorsitzende Christian Sewing nach unserer Blockade gezwungen, noch am selben Tag eine Stellungnahme zu veröffentlichen, in der er behauptet, die Deutsche Bank handle klimaneutral.

 

Dabei versucht er zu vertuschen,dass die Deutsche Bank seit der Verabschiedung des Pariser Klimaabkommens im Jahr 2016 die fossilen Industrien immer noch mit 14,6 Milliarden Euro pro Jahr finanziert und damit erheblich zur Klimakrise beiträgt. RWE wurde beispielsweise seit der Verabschiedung mit 1,43 Milliarden Euro subventioniert. Außerdem investierte die Deutsche Bank zwischen den Jahren 2014 und 2017 6,6 Milliarden in die Atomwaffenindustrie.

Wir lösten unsere Blockade selbstbestimmt auf und nahmen uns im Anschluss die Straße, um zur Paulinenbrücke zu gelangen, dem gemeinsamen Abschlussort des Blockade-Bündnisses. Auf dem Weg dorthin liefen wir an den anderen Blockadepunkten vorbei, welchen wir uns solidarisch kurzfristig anschlossen.
Uns ist bewusst, dass mit Verkehrsblockaden die Menschen für den Klimawandel verantwortlich gemacht werden, die oft aufgrund von Kostengründen auf den Individualverkehr angewiesen sind.

Deshalb haben wir uns im Vorhinein dafür entschieden einen Profitierenden und Verursacher der Klimakrise zu blockieren. Damit wollten wir aufzeigen, wie Klimakrise und Umweltzerstörung mit dem kapitalistischen System zwangsläufig zusammenhängt und nicht der einzelne Konsument die Verantwortung für den Klimawandel trägt, sondern die Konzerne, die nach Profitinteressen wirtschaften.

Dafür streiken und kämpfen wir weiter. Wir werden keine Ruhe geben, bis sich dieses System nicht grundsätzlich ändert. Denn wir brauchen eine Wirtschaftsform in der nicht der Profit, sondern die Menschen, die Natur und die Zukunft an erster Stelle stehen. Erst dann wird Klimaschutz möglich sein.

 

Am Samstag möchten wir mit einem Vortrag zum Thema Antikapitalismus und Klimabewegung die Diskussionen weiter vorantreiben. 17 Uhr Clima Camp vor der Alten Oper

 

Unser nächstes Treffen findet am Mittwoch, den 2. Oktober um 18 Uhr im Linken Zentrum Lilo Herrmann statt. Wir laden alle Interessierten herzlich ein!

 

 

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