Kritik und Löschung - und Kriegslogik in einem Beitrag

Erwiderung auf den Beitrag: "Für das Leben, gegen den Tod! Kosmopolitische Linke statt antizionistische Querfront" von der Gruppe namens 8.Mai.

Unser Kommentar auf den Beitrag wurde gelöscht, wie erwartet leider. In der Auseinandersetzung um den Israel-Palästina-Konflikt werden Zwischentöne gerne überhört. Oder gelöscht. Für eine Auseinandersetzung sollte, wer die Kommentarspalte offen lässt, doch etwas gelassener sein. Dass ein Kommentar nicht mit der Meinung der Verfasser_innen übereinstimmt, gehört als Risiko dazu. In diesem Sinne empfehlen wir, sich mit der Kritik auseinanderzusetzen.

Wir wünschen uns auf Indy mehr Kritikfähigkeit. Und weniger Reproduktion von Kriegslogiken.

Erwiderung auf den Beitrag: "Für das Leben, gegen den Tod! Kosmopolitische Linke statt antizionistische Querfront" von der Gruppe namens 8.Mai.

Ihr Beitrag unter:
http://dvqlamnbbzli62qfyt5faspxunueqdxc4csrslhcp2z3haiflnrn6dqd.onion/no...

Unser Kommentar auf den Beitrag wurde gelöscht, wie erwartet leider. In der Auseinandersetzung um den Israel-Palästina-Konflikt werden Zwischentöne gerne überhört. Oder gelöscht. Für eine Auseinandersetzung sollte, wer die Kommentarspalte offen lässt, doch etwas gelassener sein. Dass ein Kommentar nicht mit der Meinung der Verfasser_innen übereinstimmt, gehört als Risiko dazu. In diesem Sinne empfehlen wir, sich mit der Kritik auseinanderzusetzen. Und darum hier noch einmal als eigenständiger Beitrag, für den Fall, dass der Kommentar wieder gelöscht wird:

Ihr schreibt in Bezug auf Gaza:  "Das Leid der Zivilist_innen ist natürlich tatsächlich vorhanden, es ist massiv und furchtbar. Jedoch würde jeder Staat in einem solchen Krieg ähnlich vorgehen – oder sogar weit härter. Solange Israel staatlich organisiert ist, wird es leider auch ähnliche Verbrechen begehen wie andere vergleichbare Staaten."

Erstens; Das ist ja wohl keine Rechtfertigung.

Zweitens: Man kann es drehen und wenden wie man will. Liest man einen Beitrag von pro-palästinensischen Menschen wird das Massaker der Hamas oft verniedlicht, kleingeredet, schamhaft verschwiegen oder als Kampf einer Befreiungsorganisation schöngeredet.

Liest man einen Beitrag, die den Antisemitismus (in der Linken, unter arabischen Menschen) thematisiert und diese zum Teil fragwürdige Palästinasolidarität kritisiert, wird das laufende Massaker des israelischen Militärs und der Siedler im Westjordanland, negiert, schamhaft verschwiegen, kleingeredet oder als Akt der Selbstverteidigung schöngeredet.

Es kotzt an, wie alle Seiten in Kriegslogiken einsteigen und diese stark machen. Das tut auch Ihr mit Eurem Text, weil Ihr die Verbrechen der einen Seite gegen die andere abwägt. Das geschieht aus ideologischen Gründen, oder? Und da kann auch Euer langer Text nicht drüber hinwegtäuschen. Die Dinge liegen oft einfacher als uns alle Seiten immer weiß machen wollen.

Ihr schreibt: "Infolge der Bedrohungslage und dem weiter anhaltenden Beschuss mit zahllosen Raketen wurden 200.000 Israelis zu Binnenflüchtlingen." Dies schreibt Ihr nicht Tage nach dem 7.Oktober. Dies schreibt Ihr am 23.12. - als hunderttausende Binnenflüchtlinge im Gaza vor den Bomben fliehen. Und keine Chance haben aus dem Gaza rauszukommen. Das ist entlarvend.

Die Menschlichkeit zählt. Zwischen jüdischen und palästinensischen Leben gibt es keinen Unterschied. Wenn Ihr aber Unterschiede macht, dann erklärt sich auch die Löschung unliebsamer Kommentare.

Die Verbrechen der Hamas und deren Hintermänner (Iran/Katar) sind zu benennen. Ebenso die Verbrechen der IDF (Israel Defense Forces), der Siedlerbewegung und Netanjahu. Dazu zu schweigen geht nicht. Weder von der einen noch der anderen Seite.

Nakba rechtfertigt nicht Verbrechen. Und die Shoah rechtfertigt keine Verbrechen.

Die Geiseln müssen bedingungslos freigelassen werden und die Bombardierung der Zivilbevölkerung müssen sofort eingestellt werden.

Die Schweine der Hamas soll zur Hölle gehen und die rechten Schweine um Netanjahu und der Siedlerbewegung gleich mit.

Und die Demos zu provozieren, wie Ihr schreibt, ist eklig. Ja, da rennen auch viele Leute rum, denen wir keinen Millimeter trauen. Antiimperalist_innen/Kommunist_innen/Post-Stalinist_innen im Bündnis mit islamistischen Positionen. Und Islamist_innen. Aber auch einfach (falls Ihr Euch mal die Mühe gemacht habt dorthin zu gehen) viele Menschen aus Palästina, die um ihre Verwandten zittern, die von dem Massaker der israelischen Armee betroffen sind, deren Angehörigen hungern oder Tot sind und einfach nicht aus dem Gaza rauskommen. Wo ist Eure Menschlichkeit?  
Respekt sieht anders aus. Konfrontiert Euch mit allen Seiten des Problems. Redet mit Allen. Und zitiert nicht nur die Jüd*innen, die Euch gerade in den Kram passen, sondern auch jene Menschen, die trotz Wut auf die Hamas das Morden im Gaza nicht mittragen.

Nie Auschwitz - Nie wieder Krieg

 

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