[Kolumbien] Infiltration bei der FARC-EP
In einem gestern veröffentlichten Kommuniqué weist die FARC-EP darauf hin, dass sie eine Unterwanderung ihrer Organisation aufgedeckt hat. Dabei handelt es sich um zwei Mitglieder, die auch an den Friedensgesprächen beteiligt sind.
In einem gestern veröffentlichten Kommuniqué des Zentralen Generalstabs der FARC-EP unter dem Kommando von Iván Mordisco weist die aufständische Organisation darauf hin, dass es einen „Plan des Feindes“ gegeben habe, den Friedensprozess zu sabotieren, der jedoch von der „revolutionären Gegenspionage“ aufgedeckt worden sei. So sind zwei Vertretern des Verhandlungstisches infiltriert worden. Dies wurde am Mittwoch im sozialen Netzwerk X (früher Twitter) veröffentlicht. Bei den Infiltratoren, so die FARC-EP in dem Kommuniqué, handelt es sich um Luis Carlos Pinilla Cortez, alias Oscar, und Leidy Tatiana Rojas Olaya, alias Ángela. Als sie aufgedeckt worden seien, sind sie geflohen.
„Im Moment sind sie Deserteure, die uns in keiner Instanz der Guerillabewegung vertreten“, so das Kommuniqué. Rojas wird in einer Resolution des kolumbianischen Präsidenten Gustavo Petro vom 24. Juli genannt, in der er sie als Vertreterin der Organisation bei den Friedensgesprächen anerkennt und die Aufhebung der Haftbefehle gegen sie fordert. Pinilla taucht in einer ähnlichen Resolution auf, die am 10. Juli vom kolumbianischen Präsidenten unterzeichnet wurde. Im Kommuniqué gibt die Guerilla an, dass sich Pinilla, alias Oscar, als Kommandant der 57. Front ausgab und der „von der Zivilbevölkerung Geldsummen forderte und Morde an der Zivilbevölkerung und an Kollaborateuren“ verübte.
„Wir bedauern diese Situation zutiefst, aber es wäre falsch, sie zu verschweigen. Mitten im Krieg sind solche Umstände in der Geschichte immer wieder vorgekommen und auch unsere Armee ist nicht davor gefeit, dass uns so etwas passiert“, heißt es in der Veröffentlichung der EMC. Sie geben an, dass er von einem Mann, der als Wilmar Jovani Cuero Illeras identifiziert wurde, 900 Millionen Pesos (etwas mehr als 220.000 Dollar) erpresst hat und ihn dann ermordet und verschwinden lassen hat. Nichtsdestotrotz erklärt die aufständische Organisation, dass sie sich weiterhin verpflichtet fühlt, „Wege zu beschreiten“, die zu einem „Frieden mit sozialer und ökologischer Gerechtigkeit“ führen werden.