#RiseUp4Rojava: Kampagne gegen den türkischen Faschismus - Es lebe der antifaschistische Internationalismus!
Am 27. und 28. Januar nahmen an über 60 Orten in über 20 Ländern Aktivisten und Aktivistinnen an globalen Aktionstagen teil, um gegen die drohenden Angriffe des türkischen Staates gegen die Revolution in Rojava zu demonstrieren. Doch prangerten sie nicht nur die imperialistische und faschistische Politik des Erdoğan-Regimes an, sondern machten auch deutlich, welche Unternehmen vom Krieg profitieren. Denn, ohne die Unterstützung westlicher Unternehmen und Regierungen, wäre das AKP-MHP Regime bereits durch den Widerstand gebrochen. Und so fanden Proteste vor verschiedenen Waffenfirmen wie BAE Systems in London, Rheinmetall in Österreich und Deutschland sowie vor Finanzinstituten wie CreditSuisse in der Schweiz statt.
Aus den Aktionstagen ist nun eine Kampagne mit dem Namen „RiseUp4Rojava - Smash Turkish Fascism“ entstanden, welcher sich bereits mehr als 20 Organisationen, wie CNT, PlanC, der Verband der Studierenden aus Kurdistan, Widerstandskomitee Berlin, Revolutionärer Aufbau und InfoAut angeschlossen haben.
Aufruf der Kampagne:
Während die Bevölkerung von Rojava und Nordostsyrien ihren Kampf um Selbstbestimmung, Frauenbefreiung und Basisdemokratie fortsetzt und sich gegen die Angriffe von dschihadistischen Banden und den faschistischen türkischen Staat verteidigt, schütteln die Vertreter heuchlerischer Regierungen den türkischen Despoten die Hand.
Während in Ankara Liquidationspläne gegen die Revolution von Kurdistan und Syrien geschmiedet werden, erhöhen die europäische, russische und US-amerikanische Waffenindustrie von Tag zu Tag ihre Profite als direkte Folge des Krieges im Mittleren Osten. Gewinne werden gemacht, die Millionen von Menschenleben kosten.
Während Hunderttausende von Menschen durch dschihadistische Banden, die von der türkischen Armee unterstützt, ausgerüstet und überwacht werden, aus Afrin vertrieben wurden, begannen diese Dschihadisten und ihre Familien, sich niederzulassen, die Ressourcen der Menschen auszubeuten und das Symbol von Afrin, Olivenöl, über die Türkei nach Spanien und in andere europäische Länder zu verkaufen. Das ist es was der türkische Staat meint, wenn er von Grenzsicherung spricht: ethnische Säuberungen und dschihadistische Banden, die die Menschen vor Ort angreifen.
Nicht nur in Afrin, sondern auch in den Bergen Kurdistans und in den Gefängnissen wird gegen diese Politik und Angriffe ein großer Widerstand geleistet. In Nordostsyrien besiegten vor kurzem die SDF, die YPJ und die YPG die Überreste des sogenannten Islamischen Staates. Dies war nur durch das Opfer von tausenden Gefallenen und den mutigen Widerstand der Menschen vor Ort möglich. Tausende Frauen haben sich organisiert und befreit, unzählige Kommunen und Kooperativen wurden gegründet. Die Gesellschaften Kurdistans, Nord- und Ostsyriens haben sich erhoben sich und schreiten von Tag zu Tag voran.
Mit dem Erfolg der Revolution steigen auch die Drohungen von Erdogan für weitere große militärische Angriffe auf Kurdistan oder Nordsyrien, die das Ziel der vollständigen Vernichtung der Revolution verfolgen.
Die Türkei propagiert in der ganzen Welt ihren Erfolg in der “Eindämmung” der Flüchtlingskrise außerhalb der europäischen Grenzen, doch immer mehr Menschen erkennen das wahre Gesicht dieses Regimes. Wir sagen, dass auch der ISIS solange eine Gefahr für die Revolution und gesamte Menschheit darstellt, solange der türkische Faschismus nicht besiegt ist.
Die militärische und diplomatische Zusammenarbeit zwischen der AKP-MHP-Regierung, den opportunistischen USA und den westeuropäischen Ländern muss aufgedeckt und politisch angegriffen werden. Gegen die Zusammenarbeit unserer Regierungen müssen wir einen kollektiven Widerstand aufbauen. Der physische Kampf gegen die türkische und dschihadistische Aggression im Mittleren Osten muss direkt mit dem Kampf gegen die Politik der beteiligten Regierungen auf der ganzen Welt zusammenhängen. Wenn demokratische und revolutionäre Bewegungen beschließen, das Thema auf die Tagesordnung der Medien, auf die Straßen, in die Fabriken und Klassenräume ihrer Ländern zu bringen, dann können wir eine zweite Front gegen den türkischen Faschismus und den Imperialismus im Mittleren Osten aufbauen.
Auf diese Weise müssen wir unser Handeln ausbauen, verbinden und internationalisieren. Wir müssen vom Protest zum permanenten politischen Widerstand übertreten. Die türkische Armee feuert und die NATO liefert dafür die Munition. Die Bevölkerung Kurdistans und Nordostsyriens wird auf diese Angriffe antworten, und wir als AntifaschistInnen und RevolutionärInnen werden die Orte militärischer, diplomatischer und wirtschaftlicher Zusammenarbeit mit dem türkischen Faschismus in unseren Ländern besetzen, stören und blockieren.
In Solidarität mit den Menschen in Rojava werden wir uns durch folgende Ziele und Aktionen solidarisch zeigen:
1. Wir verteidigen die Revolution und ihre Errungenschaften. Wir identifizieren uns mit der Revolution in Kurdistan, als einem Hauptkampf gegen den Faschismus unserer Zeit und für die Befreiung der Frau und der Gesellschaft. Wir sehen diesen revolutionären Prozess in einer Linie mit den Kämpfen um Befreiung in der Geschichte der Menschheit wie der Oktoberrevolution, dem spanischen Bürgerkrieg und der kubanischen Revolution.
2. Wir werden Unternehmen und Finanzinstitute stören, blockieren und besetzen, die den türkischen Faschismus militärisch oder finanziell unterstützen. Dazu gehören Aufklärung und Informationsarbeit, genauso sowie Massenaktionen und ziviler Ungehorsam.
3. Wir verurteilen alle Verbände, Regierungen und Allianzen, die den türkischen faschistischen Staat unterstützen. Wir müssen ihre Zusammenarbeit analysieren und ihr falsches Spiel offenlegen. Die Feinde der Revolution in Kurdistan und Syrien sind auch unsere Feinde. Wir stellen uns gegen die Interventions- und Besatzungspolitik der NATO-Länder und der russischen Föderation im Mittleren Osten.
4. Wir werden die Verbreitung der Lügen der türkischen Propaganda verhindern und auf diese Weise dem türkischen Faschismus den Raum zum Atmen nehmen. Durch Institutionen, Lobbyarbeit und Propaganda versuchen sie ihre Ideologie auf ganzen Welt zu verbreiten und Unterstützung für ihren verbrecherischen Krieg zu gewinnen. Wir werden diese Ideologie bekämpfen. Der türkische Faschismus ist unser gemeinsamer Feind, unsere Einheit ist internationalistischer Antifaschismus!
Wir rufen alle dazu auf, sich #riseup4rojava anzuschließen!
Die Revolution in Nordostsyrien wird siegen, der Faschismus zerschlagen werden!
Es lebe der antifaschistische Internationalismus!
Solidarität mit den antifaschistischen Kräften in der Türkei, in Kurdistan und dem gesamten Mittleren Osten!