Farbangriff bei Kardinal Woelki!
Farbe für Woelki
in der vergangenen Nacht wurde das Erzbischöfliche Haus Köln von Feminist:innen mit Farbe markiert und die Worte „Woelki= Missbrauch und Frauenhass“ hinterlassen. Hier ein paar Worte dazu:
Der Marsch für das Leben rückt immer näher und auch dieses Jahr können wir damit rechnen, dass
Kardinal Woelki es sich nicht nehmen lässt, ein Grußwort zu schreiben, wenn er nicht sogar in Person auftaucht. Es ist ja auch eine willkommene Einladung, wenn der Marsch für das Leben zum ersten Mal in seiner Heimatstadt stattfindet. In seinem letzten Grußwort schreibt er: „Wo sich Menschen zu Herren über Leben und Tod aufwerfen, haben sie den Weg der Menschlichkeit bereits verlassen. Das gilt auch für eine Gesellschaft, auch für einen Staat“. Hier wird deutlich, wenn es beim Kardinal um Menschlichkeit geht, findet die Kluft zwischen Arm und Reich, Rassismus, Krieg, fehlenden Sozialleistungen und Selbstbestimmung keinerlei Beachtung. Der „Schutz des Lebens“ im Sinne der Fundamentalist:innen und Kardinal Woelki hört bei der Geburt auf und fängt bei der Entscheidung über den Tod wieder an. Fundamentalist:innen und dem Kardinal geht es nie um einen „Schutz“ oder reale Verbesserungen unseres Lebens, sondern immer nur um die strikte Umsetzung des Wort Gottes und die Kontrolle über die Körper von Frauen und Queeren Personen. Christliche Fundamentalist:innen sehen die Bibel als das Wort Gottes und als Irrtums und Fehlerfrei an. Sie richten ihr Leben und handeln dementsprechend dogmatisch und kompromisslos danach aus. Das findet in den Worten vom Kardinal Niederschlag: „Gott allein ist Herrscher über Leben und Tod. Er selbst stellt sich schützend vor das Leben des Menschen mit seinem Gebot: du sollst nicht töten!“ Gründe für Abtreibungen oder Sterbehilfe werden nicht gesehen und kompromisslos mit der Bibel abgetan.
Kardial Woelki steht schon seit Jahren mit großer Kritik in den Medien. So heißt esin Schlagzeilen: „Kindermissbrauch in der katholischen Kirche – so kämpft Woelki gegen die Wahrheit“; „ Viel mehr Missbrauchsopfer im Erzbistum Köln“; „Missbrauchsskandal: Kölner Kardinal schreddert Täterliste“ „Staatsanwaltschaft weitet Ermittlungen gegen Woelki aus“ im Juni hieß es dann „Razzia im Erzbistum Köln nach Ermittlungen gegen Woelki“und jüngst berichten die Medien über „Massenhafte Zugriffsversuche: Reges Porno-Interesse im Erzbistum“. Dabei wurden vor allem Suchbegriffe wie „young porn“ von hochrangigen Klerikern eingegeben.Besonders interessant ist, dass auf der Liste, auf der die Personen stehen, die einen Zugriff versucht haben, auch ein Mitarbeiter des Erzbistums steht, der im vergangen Jahr eine Hausdurchsuchen wegen dem Verdacht des Besitzes und der Beschaffung von kinderpornografischen Materialien hatte. Konsequenzen? Fehlanzeige! Stattdessen wird dieser Skandal als Produkt fehlender sexualpädagogischer Konzepte angesehen und die lächerliche Forderung danach, das Problem als gesamtgesellschaftliches zu begreifen, zieht keinerlei Konsequenzen und weist das Problem von sich weg. Man kann hier bei erwachsenen Personen nicht von fehlenden sexualpädagogischen Konzepte sprechen, sondern von Pädophilen.
Und der Kardinal? Seit 2020 nehmen die Vorwürfe ihren Lauf. Es wäre an dieser Stelle zu viel alles genau zu beleuchten und zu rekonstruieren. Fest steht aber der Kardinal ist tief verwickelt in den Missbrauchsskandal und Konsequenzen für sein Verhalten werden nicht gezogen. Sein angebotener Amtsverzicht während einer gezwungen Auszeit seines Amtes, können wir nur als heuchlerisches Versöhnungsangebot an den Papst verstehen und nicht als aufrichtiges Auseinandersetzen mit seinem Fehlverhalten und Verantwortungsübernahme. Aber wen wundert das schon. Bei einem Kardinal, der gegen jegliche Erneuerung der Kirche ist, die Debatte über das Frauenpriestertum als „definitiv abgeschlossen“ sieht, sich für das Segnungsverbot für homosexuelle Paare stark macht, Selbstbestimmung mit den Füßen tritt und sich Hand in Hand mit Fundamentalist:innen präsentiert. Woelki ist für sein konservatives Gesellschaftsbild bekannt. So sagt er über Reformen innerhalb der Kirche, sie würden: „vornehmlich, ja beinahe ausschließlich strukturelle Änderungen in den Blick und schließlich auch in Angriff [zu]nehmen“ und die „unveränderbare kirchliche Lehre dürfe nicht zur Debatte gestellt werden“
Das lassen wir uns nicht gefallen! Nicht heute, nicht morgen, nicht am 16.09 und auch nicht danach. Nicht in Köln, nicht in Deutschland und nirgends auf der Welt!
Wir werden kämpfen! Kämpfen gegen den sexistischen Normalzustand, gegen unsere Unterdrückung, gegen Kapitalismus und Patriarchat, gegen Kardinal Woelki und Fundamentalist:innen und zwar mit allen Mitteln. Dazu gehört auch das Erzbischöfliche Haus, in dem Woelki arbeitet, mit Farbe anzugreifen, denn solang weder der Kardinal noch das Erzbistum Köln noch der Vatikan Verantwortung für den Missbrauchsskandal übernimmt und so lange Woelki Hand in Hand mit Fundamentalist:innen geht, muss unsere Unvereinbarkeit damit deutlich gemacht werden.
Deswegen kommt am 16.09 um 13:00 mit uns auf den Heumarkt! Lasst uns entschlossen den Fundamentalist:innen und dem „Marsch für das Leben“ entgegentreten!
Für das Recht auf Selbstbestimmung
Für den feministischen Kampf
Für die feministisches Revolution