[B] Für Mouhamed Dramé - Rache 1 Jahr nach Polizeimord in Dortmund

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Mouhamed Drame

Am Abend des 4. August haben wir einen Konvoi aus zwei Polizeifahrzeugen, die gerade entlang des Parks am Gleisdreieck in Berlin fuhren, mit Steinen angegriffen. Ihre Fenster gingen zu Bruch und sie flüchteten panisch aus dem Bereich.

Wir befürworten solche Angriffe immer und überall, haben aber den Zeitpunkt fast ein Jahr nachdem die Polizei Mouhamed Dramé in Dortmund ermordet hat, gewählt. Mouhamed Dramé war bei seinem Tod 16 Jahre alt und war nach einer langen Migrationsroute aus dem Senegal gerade erst in Deutschland eingetroffen.

Kapitalismus basiert auf dem Konstrukt des Rassismus. Die polizeiliche Kontrolle, die in den Kolonien entwickelt wurde, sichert die weiße Vorherrschaft bis heute.

Es ist kein Problem von Einzelfällen oder ein Rassismusproblem in der Polizeibehörde, wie uns die liberale Lüge glauben machen will. Der Staat, der Kapitalismus und die Polizei sind von Grund auf rassistisch und sollten angegriffen und zerstört werden.

Wir leben in einer Welt, in der Teile der Gesellschaft als unnötig eingestuft werden und massenweise ermordet werden, hauptsächlich anhand ihrer Hautfarbe und ihrer Herkunft. Das kann man im Fall von Mouhamed sehen, man kann es bei dem fortgesetzten Morden an Massen von Migrant*innen an den europäischen Grenzen sehen und man kann es am Fall von Nahel in Paris sehen.

Die Polizei schreitet dabei voran, ihre repressiven Techniken auszubauen, wobei insbesondere People Of Color und migrantische Körper von der ganzen Bandbreite der Kontrolle betroffen sind.

Aber die staatliche Legitimität ist nur ein Trugbild. Das beweisen unsere Revolten, Aufstände, die Organisierung von Widerstand und unserer Leben von Unten. Je stärke unsere Antworten auf jeden Mord sind, desto besser. Wir waren im Geiste bei den massenhaften Ausschreitungen und Angriffen auf die Polizei und den Staat in Frankreich als wir unsererseits einen Weg gefunden haben, um eine minimale Antwort auf den brutalen Mord and Mouhamed Dramé zu geben.

Die Polizei ist immer nur einen Steinwurf weit entfernt.

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Ergänzungen

 

Unbekannte attackieren Polizeiauto – Polizist verletzt

 

 

 

Auf dem Weg zu einem Einsatz ist ein Polizeiauto in Kreuzberg von Unbekannten mit Steinen beworfen worden.

 

 

 

Dabei seien in der Nacht zum Samstag mehrere Scheiben zu Bruch gegangen und ein Polizist habe von umherfliegenden Splittern Blessuren davongetragen, teilte die Polizei mit. (...)

 

Nach bisherigen Erkenntnissen sei das Polizeiauto gegen 23 Uhr ohne Blaulicht und Martinshorn durch die Möckernstraße gefahren, sagte ein Polizeisprecher. Plötzlich hätten mehrere Menschen mit Steinen geworfen und seien unerkannt entkommen.

 

(...) Der verletzte Polizist und sein Kollege, der körperlich unversehrt blieb, beendeten demnach nach dem Angriff den Dienst.