PARTY GEGEN SCHLIESSUNG DER KARODIELE/ SCHLACHTHOFPASSAGE
Ab dem 01. März soll die Schlachthofpassage zwischen Karoviertel und Sternschanze nachts abgeschlossen werden. Die Stadt hat dafür bereits neue Türen angebracht. Nicht nur wird der Stadt dadurch ein öffentlicher Raum genommen bzw. beschnitten, es handelt sich hierbei unserer Meinung nach um einen Akt, der sich in die Verdrängung und die Aufwertung des Stadtteils einreiht.
Der Durchgang in der Schlachthofpassage ist nachts ein Ort an dem Jugendliche vor allem am Wochenende rumhängen, trinken, Joints rauchen und laut Musik hören. Auch von Wohnungslosen wird die Passage als eine der wenigen warmen Orte der Gegend in kalten Winternächten häufig als Schlafplatz genutzt. Der Stadt und der Polizei ist dieser Ort deshalb schon lange ein Dorn im Auge. Nicht selten rücken die Cops zu Einsätzen dort und an der angrenzenden Knusttreppe an, kontrollieren Leute, verteilen Platzverweise und vertreiben schlafende Menschen.
Der Durchgang in der Schlachthofpassage soll den Menschen als Ort zum Abhängen, Tischtennis spielen und Partys feiern genommen werden weil er nicht in das Bild einer „frechen“ und hippen Schanze/St. Pauli passt. Weil weder die Politik noch die wohlhabenden Yuppies Interesse haben an einem Ort, an dem sich Letztere nicht willkommen fühlen. Viel lieber soll der Durchgang als touristische Attraktion während des wöchentlichen Schanzenflohmarkts oder als Einkaufsmeile für die Kunden der hippen Klamottenläden herhalten. Vertreibung von Obdachlosen und Jugendlichen, die Veränderung des Stadtbilds zugunsten der Privilegierten, repressive Antworten auf öffentlichen, unkontrollierten Raum. All dies ist in Hamburg nichts Neues. Die rassistischen Kontrollen im Hafen und Schanzenpark, die Räumung von Zeltcamps von Wohnungslosen durch die Polizei, die geplante Aufstockung des Bunkers …. Die Liste ist lang.
Wir lassen uns das nicht gefallen. Deshalb kommt alle am Abend des 01. März in den Durchgang an der Schlachthofpassage. Bringt mit, was für euch zu einer guten Party dazu gehört. Lasst uns selbst bestimmen wie unser Viertel aussehen soll.