Keine Uni für Täter!

Die permanente Krise am Geschichtsinstitut der HU: Andreas Kohring ist ein Täter

Andreas Kohring ist ein Täter am Institut für Geschichte der Humboldt Universität in Berlin, der seine Machtposition als Dozent und Vorgesetzter seit mehr als 20 Jahren missbraucht. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Uni für alle Menschen in seinen Vorlesungen und an seinem Lehrstuhl durch verbale und körperliche sexualisierte Gewalt zur Hölle zu machen.

Seit ein paar Wochen findet sich auf der Uni-Website von Dr. Andreas Kohring folgende Warnung: "Studentinnen nehmen an der Sprechstunde ausschließlich nach Voranmeldung bei der dezentralen Frauenbeauftragten der Philosophischen Fakultät, Prof. Birgit Aschmann, teil." [Screenshot im Anhang]

Ein Skandal ist es, Student*innen für so naiv zu halten, wie die Universität es tut. Warum ein bekanntermaßen sexistischer Dozent nicht mehr unter 4 Augen mit "weiblichen Studierenden" sprechen darf, ist mehr als offensichtlich.

Dass diese Gespräche unter 4 Augen trotzdem ungestört so stattfinden, ist ein offenes Geheimnis. Aschmann scheint ihre Aufgaben nicht wahrnehmen zu wollen und Kohring werden immer wieder Schlupflöcher gewährt, um auch diesen (vermeintlichen) Schutz zu umgehen.

Zudem äußert er sich widerspruchslos transfeindlich und rassistisch in seinen Vorlesungen. Er ignoriert absichtlich die Grenzen von Student*innen, die sich (oft unfreiwillig) in "seinem" Territorium aufhalten - sei es wegen verpflichtenden Seminaren, in Sprechstunden oder auch als Angestellte an seinem Lehrstuhl. 

Seit mehr als 20 Jahren weiß die Universität von seinen Gewaltausübungen. Seit mehr als 20 Jahren bearbeitet die Universität Beschwerden gegen Kohring und tut Nichts. Dies sind keine Einzelfälle, weder im Komplex Kohring, noch sonst. Patriarchale Gewalt hat System.

Seit mehr als 20 Jahren schützt die Universitätsverwaltung, insbesondere das Institut für Geschichte, einen allen bekannten Täter vor tatsächlichen Konsequenzen. Konsequenzen, die verhindern würden, dass jedes Semester mehr Menschen von Kohrings Gewaltausübungen betroffen gemacht werden.

Die Universitätsverwaltung erstellt lieber unsinnige Regeln über die Durchführung von Sprechstunden, als die Uni endlich zu einem Ort zu machen, der mit der angebrachten Ernsthaftigkeit und den erforderlichen Konsequenzen auf patriarchale Gewalt reagiert.

Schweigen schützt Täter; immer und überall. Dieses Schweigen wird heute von uns gebrochen.

Keine ruhigen Jahre vor dem Ruhestand für Kohring!

Wir lassen die verantwortlichen Strukturen nicht im Stillen wegschauen!

Wir verurteilen nicht nur die Universität und ihre handlunsgunfähigen oder handlunsgunwilligen Institutionen, sondern auch die Student*innen, die seit Jahren von der Masse an Übergriffen wissen und Nichts tun. Die sich aus beliebigen opportunistischen Gründen nicht mit einer Verwaltung anlegen, die Täter (wie Kohring) schützt.

Wir verurteilen eine Student*innenschaft, die sich mit Rechten wie Jörg Barberwoski verbündet, um dann noch nicht einmal etwas gegen den Täter und die Strukturen, die ihn schützen, zu erreichen.

Wir klagen die Student*innenschaft an, die nicht anerkennt, dass Barberwoski Teil genau der Strukturen ist, die den Komplex Kohring erst möglich gemacht haben.

Wir klagen den Referent_innenRat an, der sich mit seinem Mitwissen und Schweigen ebenso mitschuldig gemacht hat, wie die Fachschaft - beide stellen ihre politische Manövrierfähigkeit über das Wohl zukünftiger Student*innen. Die sogenannte Student*innenvertretung weiß schon seit geraumer Zeit von diesen Vorfällen, kennt die Geschichten der vielen Betroffenen - dennoch glaubten sie den "Zusagen" der Universität oder waren sich zu bequem, Verantwortung zu übernehmen.

Wir wissen von ihrer Involviertheit, genauso wie wir die Namen anderer Täterschützer*innen kennen. Auch ihnen möchten wir keine ruhigen Jahre bescheren.

Die Geschichts-Studis an der HU rufen wir dazu auf, Täter*innen an unserem Institut das Leben schwer zu machen. Blockiert Vorlesungen, seid laut und stört das Schweigen!

Keine Uni für Täter!

Wenn euch weitere Vorfälle bekannt sind oder ihr Unterstützung braucht: keine-uni-fuer-taeter [at] systemli [dot] org