Bericht zum unangemeldeten Anarchistischen 1.Mai in Göttingen

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Im Folgenden wollen wir die anarchistische 1.Mai-Demonstrationen in Göttingen bewerten und die Vorzüge von Nichtanmeldungen von Demonstrationen besprechen. Zum Schluss teilen wir noch unsere Überöegungen für einen anarchistischen 1.Mai 2024.

 

Demonstrationsbericht vom anarchistischen 1. Mai Göttingen

 

 

 

Es ist der erste anarchistische 1. Mai in Göttingen seit sehr Langem.

 

Der Start ist im Leineberg, einem historischen etwas abgelegeneren Arbeiter*innenviertel mit direkt etwa 80 Anarchist*innen. Darunter sind im Verhältnis zu anderen linken Demos viele Eltern mit Kind(ern), aber natürlich auch viel „Szene“. Außer uns ist das Viertel und sind die Straßen hin zur Innenstadt relativ leer. Das doch so viele direkt da sind und das die Polizei nicht kommt, ist überraschend. Die Demo wurde zwar nicht angemeldet, aber auf verschiedenen Plakaten, Flyern und Social Media-Kanälen beworben, jedoch nicht auf Twitter wo die Polizei in Göttingen aktiver scheint. Während der Anfangskundgebung werden Flyer mit den kommenden anarchistischen Veranstaltungen in Göttingen und Umgebung verteilt. Es gibt zwei inspirierende Reden, einmal dazu wie Anarchist*innen Arbeit organisieren (würden) und einmal zum Kampf der Arbeiter*innen in der aktuellen iranischen Revolte vom Arbeitskreis Asyl welche weiter unten aufgeführt sind.

 

 

 

Die Demo zieht danach vom Startpunkt los Richtung Innenstadt ohne Polizei, wächst noch etwas weiter an und ruft verschiedene anarchistische Parolen aus. Die Demo ist geschmückt mit einigen Fahnen der Freien Arbeiter*innen-Union, einem anarchistischen Schild (Bild inkludieren?) und einigen Transpis. Angekommen in der Innenstadt schließt sich die Demo der großen jährlichen 1. Mai-Demonstration vom DGB an wo uns dann auch zwei verwirrte Polizist*innen entdecken. Zur Begrüßung und später im Block gibt es lila Rauch. Wir werden zwischen dem Sozialistischen und den Studierenden-Block reingefädelt. Der anarchistische Block ist einer oder der größte mit so 200 Leuten. Endpunkt ist der Albaniplatz wo sich die Demo dann zerstreut und der DGB mit seinem Podium und den Reden die Ansagen macht, aber dabei nicht besonders viele Leute mitreißt.

 

 

 

Generell war es eine sehr empowernde Demonstration ohne Polizei durch die Stadt zu ziehen welche aufgezeigt hat, dass es doch einige Anarchist*innen in Göttingen gibt und das Nicht-Anmeldungen gut funktionieren kann. Das Ganze hat Lust auf mehr gemacht!

 

 

 

Nach der Demo kamen verschiedene Fragen auf darunter: Wieso überhaupt mit dem DBG mitgelaufen wird, wenn eh fast nur Linksradikale auf der Demo waren und niemand dem DGB auf dem Albaniplatz zuhören wollte? Unabhängig davon wurde vorgeschlagen z.B. die Reden innerhalb der DGB-Demo zu wiederholen um stärker anarchistische Inhalte in die DGB-Demo reinzutragen.

 

Es wurde sich gefragt wo eine Demo starten sollte: In (migrantischen) Arbeiter*innenvierteln um mit den Anwohnenden den Schulterschluss zu suchen oder in Universitätsnähe um sich dort noch weiter auszubreiten?

 

 

 

Im Nachfeld wurden auch die verbotenen oder zerschlagenen 1.Mai-Demonstrationen in Hamburg, Berlin usw. besprochen und dazu ermutigt die Demonstrationen auch nicht anzumelden. Das alleine schützt natürlich keine Demonstration vor Polizeiangriffen, aber es könnte ein erster Versuch sein die Straße am 1. Mai wiederzuerlangen.

 

 

 

So oder so Solidarität mit allen angegriffenen und verbotenen anarchistischen oder revolutionären 1. Mai-Demonstrationen!

 

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