„Kein Mensch ist asozial“: Gedenken an Anne Allex
Ob als Mitglied des (bundesweiten) Runden Tisches gegen Erwerbslosigkeit und Ausgrenzung, als Mitherausgeberin des „Schwarzbuch Hartz IV“, als Mitbegründerin des Notruftelefons gegen drohende Zwangsumzüge von Hartz IV-Betroffenen, war Anne eine wichtige Person im Kampf gegen Sozialabbau und Repression. Als Mitbegründerin des „Arbeitskreis Marginalisierte gestern und heute“ 2007 forschte sie zur Geschichte von im NS-System als „asozial“ stigmatisierten Menschen, z.B. zum Berliner Arbeitshaus in Rummelsburg. „Kein Mensch ist asozial“ wurde zu einem Leitspruch von Anne. Auch das Berliner Bündnis Stop Trans* Pathologisierung als Teil einer internationalen Kampagne verdankt ihr wichtige Impulse. Anne stand in freundschaftlichem Kontakt zu antifaschistischen Initiativen, aber auch zu anarchosyndikalistischen und rätekommunistischen Gruppen. Mit Musiker*innen und anderen Künstler*innen hat sie noch bis zu einer ab 2020 fortschreitenden Erkrankung literarische musikalische Salons gestaltet, die u.a. die Lage von prekarisierten Menschen mit Beeinträchtigungen kritisch beleuchtete.