Aufruf zum „Der Preis ist heiß“-Block in der Revolutionären 1. Mai Demonstration
Der Preis wird immer heißer: Nicht fordern, kämpfen! Für die soziale Revolution!
Mach mit beim „Der Preis ist heiß“-Block auf der Revolutionären 1. Mai-Demonstration 2023, 18:00 U-Bhf. Boddinstraße, Berlin-Neukölln.
The price is getting hotter: Don't demand, fight! For the social revolution!
Join the "The price is hot" block in the Revolutionary May 1st Demonstration 2023, 18:00 U-Bhf. Boddinstraße, Berlin-Neukölln.
[english below]
Die Herrschenden des Kapitals sind gut im Ablenken und im einschmuggeln von Gesetzen und Verordnungen, die ihnen selbst nützen und uns schaden. Wir können nicht ignorieren, was in anderen Ländern passiert und wir können nicht ignorieren, was hier passiert. Lasst uns gemeinsam dagegen kämpfen!
Ein Beispiel in unserer Nähe für Kämpfe gegen Unterdrückung ist Frankreich, wo selbst die in den „braven“ Gewerkschaften Organisierten nicht mehr am üblichen Ritual der friedlichen Demonstration teilnehmen, sondern militant auf die Straße gehen oder Blockaden organisieren. Der Grund für diesen Aufruhr sind nicht nur die anstehenden Rentenreformen oder ein paar Prozent „Inflationsausgleich“, sondern der aktuelle Zustand der Welt und die Frage, wo wir damit enden werden, wenn wir nicht handeln.
Geschichte des 1. Mai
Der 1. Mai ist weltweit ein Tag des Kampfes der Ausgebeuteten und Unterdrückten, der 1886 in Chicago seinen Höhepunkt fand, als nach wilden Streiks und Demonstrationen Anarchisten erschossen oder gehängt wurden.
Es sollte nicht vergessen werden, dass der euphemistische Titel der damaligen Ereignisse als „Haymarket Riot“, lediglich den wahren historischen Verlauf der Ereignisse verschleiert. Denn die „Riots“ gingen damals nicht nur von den misshandelten Arbeiter*innen (darunter auch Kinder) aus, die bessere Bedingungen forderten, sondern auch von den Fabrikbesitzern, ihren Handlangern und den vom Staat zum Schutz der Reichen eingesetzten Polizisten. Bei massiven Streikaktionen und Demonstrationen, an denen sich auch andere Sympathisant*innen und selbstorganisierte Syndikate beteiligten, wendeten die Bullen massive und teilweise tödliche Gewalt an. Dabei wurde der erste „Wasserwerfer“ - ein Polizei-Pferdewagen mit Feuerlöschgerät - von den damaligen Demonstranten umgeworfen, noch vor dem heute als „Haymarket Riot“ bekannten Ereignis.
Gegen die „Dauerkrise“, die heute von den Herrschenden und den Reichen aufrechterhalten wird, setzen auch wir auf Selbstorganisation und kollektive Aktionen. Nicht nur am Arbeitsplatz, nicht nur auf der Straße und in den Stadtvierteln, sondern in allen Bereichen der Ausbeutung.
Ausbeutung
Wir werden nicht nur durch Arbeit (bezahlte oder unbezahlte) ausgebeutet. Wir sehen die Ausbeutung in der Zerstörung der natürlichen Ressourcen und der damit einhergehenden Zerstörung von Städten und Gemeinden, wie in Lützerath. Aber wir sehen nicht nur physische Zerstörung. Die Gentrifizierung ganzer ehemals widerstandsfähiger Bezirke, wie Neukölln und Kreuzberg, zwingt die Menschen aus ihren Häusern.
Wir sehen Ausbeutung in den kolonialen Verhältnissen in vielen Teilen des globalen Südens und auch in den weltweiten Kriegen, die als „Schocktherapie des neoliberalen Kapitalismus“ (Naomi Klein) eingesetzt werden. Das Patriarchat, das seit einer gefühlten Ewigkeit herrscht, nutzt einen Teil der Bevölkerung für viel unbezahlte Arbeit aus.
Der Kampf geht weiter!
Wir rufen alle, die genug von kontrollierten Latschdemos haben, dazu auf, sich am diesjährigen „Der Preis ist heiß“-Block in der Revolutionären 1. Mai-Demonstration zu beteiligen.
Der Kampf ist damit aber noch nicht zu Ende. Wir dürfen all die ausgegrenzten Menschen nicht vergessen, die ums nackte Überleben kämpfen, wie z.B. Menschen ohne Wohnung, und wir müssen ihre Aktionen der Selbstorganisation und Hausbesetzungen unterstützen.
Wir begrüßen alle Formen der Konfrontation gegen die Unterdrückenden. Wir haben Streiks von Eisenbahner*innen, Sexarbeiter*innen, Bäuer*innen, Lieferfahrer*innen, Fabrikarbeiter*innen gesehen - die Liste geht weiter! Wir begrüßen besonders die Streiks, die kreativ und selbstorganisiert sind, wie die Blockadeaktionen der hauptsächlich migrantischen prekären Arbeiter*innen bei den Lieferdiensten.
Bis wir uns auf der Straße treffen, können wir auch mit der Konfrontation an den eigenen Arbeitsplätzen beginnen. Und der 1. Mai ist nicht der einzige Tag, an dem wir gemeinsam kämpfen. Am 30. April finden zwei weitere Demos statt (Infos unter unverwertbar.org und takebackthenightberlin.noblogs.org). Neben Streiks und Demos gibt es auch andere Mittel der Konfrontation, wie Diebstahl und Plünderung...
1. Mai 2023
Es werden viele Bullen anwesend sein, um alle Symbole des Kapitalismus zu bewachen, wie z.B. Co-Working Spaces und Polizeistationen. Wir rufen alle dazu auf, sich gut vorzubereiten! Beteiligt euch mit euren eigenen Argumenten und Inhalten (Schilder, Transparente, Flugblätter usw.) im gesamten Bereich des Blocks oder als eigene Unterblöcke im Block "Der Preis ist heiß" in der Revolutionären 1. Mai-Demonstration. Achtet auf unsere Transparente!
Offene Versammlung "Der Preis ist heiß" - Gegen Inflation, für die soziale Revolution! - April 2023
derpreisistheiss.noblogs.org
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The price is getting hotter: Don't demand, fight! For the social revolution!
Join the "The price is hot" block in the Revolutionary May 1st Demonstration 2023, 18:00 U-Bhf. Boddinstraße, Berlin-Neukölln.
The rulers of capitalists are good at distraction and sneaking in laws and legislations to benefit themselves and harm us. We can't ignore what's happening in other countries and we can't ignore what's happening here. Let's fight against it together!
An example of people fighting oppression close to us is France, where even those who are organised in the "well-behaved" trade unions are no longer taking part in the usual ritual of peaceful demonstration, but are instead going militantly into the streets or organising blockades. This upheaval is not only because of the future pension reforms or a few per cent of "inflation adjustment", but the current state of the world and where we will end up without action.
1 May, History
May Day is worldwide a day of struggle of the exploited and oppressed, cemented in Chicago in 1886 when, after wild strikes and demonstrations, anarchists were shot or hanged.
It shouldn't be forgotten that the euphemistic name of the events of that time, "Haymarket Riot," merely obscures the true historical course of events. For the "riots" at that time didn't just come from abused workers (some of them children) demanding better conditions, but also from the factory owners, their henchmen, and the cops appointed by the state to protect the rich. During massive strike actions and demonstrations, in which other sympathisers and self-organised syndicates also participated, the cops used massive and sometimes deadly violence. In the process, the first "water cannon" - a police horse-drawn carriage carrying firefighting equipment - was overturned by protesters at the time, even before the event now known as the "Haymarket Riot."
Against the "permanent crisis" perpetuated today by the rulers and the rich, we too value self-organisation and collective action. Not only in the workplace, not only on the streets and in the neighbourhoods, but in every sphere of exploitation.
Exploitation
We are not only exploited by labour (paid or unpaid). We see the exploitation in the destruction of natural resources and the accompanying destruction of towns and communities, as happened in Lützerath. But it's not just physical destruction we see. The gentrification of whole previously resistant districts, such as Neukölln and Kreuzberg, is forcing people out of their homes.
We see exploitation in the colonial conditions in many parts of the global south and also in worldwide wars used as "shock therapy of neoliberal capitalism" (Naomi Klein). Patriarchy, which has been ruling for what feels like an eternity, uses one part of the population for a lot of unpaid labour.
The fight goes on!
We're calling on those who are tired of controlled walking demonstrations to participate in this year's "The Price is Hot" block in the Revolutionary May Day Demonstration.
The fight doesn't end there, though. We mustn't forget all the marginalised people who are struggling for mere survival, such as unhoused people, and we must support their actions of self-organisation and squatting.
We welcome all forms of confrontation against the oppressors. We've seen strikes from railway workers, sex workers, delivery drivers, factory workers - the list goes on! We especially welcome the strikes that are creative and self-organised, like the blockade actions of the mainly migrant precarious workers at the delivery services.
Until we meet in the streets, try to start the confrontation in your own workplace.The 1st of May is not the only day we struggle together. There are two demos on the 30th of April (check out unverwertbar.org and takebackthenightberlin.noblogs.org for more info). Aside from stikes and demos, there are other means of confrontation, such as stealing and looting...
1 May, 2023
A lot of cops will be present to guard all symbols of capitalism, such as co-working spaces and police stations. We call on everyone to prepare well! Participate with your own arguments and content (signs, banners, flyers and so on) in the whole area of the block or as their own sub-blocks in the "The price is hot" block in the Revolutionary 1st of May Demonstration.
Open Assembly "The price is hot" - Against inflation, for the social revolution! - April 2023
derpreisistheiss.noblogs.org
Ergänzungen
Café & Grössenwahn zum 1. Mai
Café & Grössenwahn zum 1. Mai
Die plattform Berlin lädt ein, zu einem außerordentlichen Café & Grössenwahn am 1. Mai von 12:00 bis 18:00 Uhr in der Linie206.
Diesmal ohne Café, dafür mit Erholung und Stärkungen. Wir möchten euch einen anarchistischen, antiautoritären Raum zum Verweilen und Ausruhen bieten. Solange der Vorrat reicht, gibt es vegane, halbe Schrippen (gegen Spende) und Kaltgetränke.
Begleitet wird das Ganze von einer kleinen Ausstellung zum kommunistischen Anarchismus.
Neben unseren klassenkämpferischen Forderungen um eine 15-Stunden-Woche soll dies unser bescheidener Beitrag zum 1. Mai in Berlin sein.
Wir freuen uns auf euch und niemals vergessen:
Anarchismus ist Arbeitskampf!
https://berlin.dieplattform.org/2023/03/29/cafe-u-groessenwahn-zum-1-mai/
Café & Grössenwahn on May 1
The plattform Berlin invites you to an extraordinary Café & Grössenwahn on May 1 from 12:00 to 18:00 in the Linie206.
This time without a café, but with recreation and refreshments. We want to offer you an anarchist, anti-authoritarian space to stay and rest. While supplies last, there will be vegan bread rolls (for a donation) and cold drinks.
All this will be accompanied by a small exhibition on communist anarchism.
Besides our class-struggle demands for a 15-hour–week, this shall be our modest contribution to the 1st of May in Berlin.
We are looking forward to you and never forget:
Anarchism is labor struggle!
https://berlin.dieplattform.org/2023/03/29/cafe-u-groessenwahn-zum-1-mai/