NOlympic-City überall
Ein neues Großprojekt für Berlin? Bestenfalls alter Wein in neuen Schläuchen.
Ein millardenteurer Flughafen, der nie fertig wird, ein “Mediaspree” genanntes Stadtviertel,
das der Senat gegen den Bürger*innen-Entscheid mit 90% Ablehnung bauen lässt oder der ehemalige Flughafen
Tempelhof, wo die Senatspläne einer neuen Protzbibliothek und massiver Privatisierung erst durch einen Volksentscheid gestoppt werden konnten.
Die Berliner*innen wissen mehrheitlich, dass da mächtig etwas faul ist.
Der Berliner Senat selbst hat eine spezielle Art mit gescheiterten Großprojekten umzugehen. Nach dem
einen ist beim Senat vor dem nächsten: TempelhofAbstimmung verloren? Dann eben Olympia! 2024
oder 2028, egal, der Senat will mit seiner Bewerbung zeigen, wie unglaublich hip und dynamisch die Stadt
ist, dass sich hier etwas bewegt und zwar vor allem in Hinblick auf weitere Kommerzialisierung. Bei Olympia
ist das gleich doppelt absurd, denn dieses MegaEvent mitsamt aller Nebenwirkungen hat schon einmal
eine fette Pleite in dieser Stadt erleben müssen.
“VoIxsport statt Olympia” hieß es’ schließlich, was einerseits auf den entschiedenen Charakter des
Widerstands gegen Olympia verwies, andererseits auf die Alternative zum exklusiven Hochleistungssport
der Wenigen. Diverse kreative, bunte, militante, große und kleine Aktionen und Mobilisierungen
sowie nicht ganz ungeschickte Bündnispolitik hatten dazu beigetragen, beim IOC einen so
schlechten Eindruck zu hinterlassen, dass Berlin am Ende den vorletzten Platz unter den Bewerberstädten
belegte. Viele verschiedene ,Initiativen kamen zusammen, von Mieter*innen-lnis über Antifas bis Kleingärtner*innen – und zerstörten die olympischen Träume des Senats.
Wie es war und wie es wieder sein könnte, wenn wir mit viel Witz, Wut und Kreativität im Kampf
gegen die aktuelle Bewerbung den Zielen sozialer und emanzipatorischer Initiativen näher kommen –
darüber wollen wir am Dienstag, den 18. November 2014, im Versammlungsraum im Mehrlnghof
berichten
Zeit: Dienstag, 18.11., ab 19 Uhr
Ort: Versammlungsraum, Mehringhof, Gneisenaustraße 2A