Messerangriff in Berlin
Antifaschist in Berlin angestochen
Am Abend des 4. September 2018 wurde ein 23 jähriger Antifaschist in der U-Bahn der Linie 7 am U- Bahnhof Bayrischer Platz Opfer einer beinahe tödlichen Attacke durch einen Faschisten. Nachdem der Genosse ihn als Fascho entlarvte, wurde er niedergestochen, zwischen die Rippen, in die Lunge. Er verlor viel Blut und musste viele Tage im Krankenhaus verbringen.
Antifaschist in Berlin angestochen
Am Abend des 4. September 2018 wurde ein 23 jähriger Antifaschist in der U-Bahn der Linie 7 am U- Bahnhof Bayrischer Platz Opfer einer beinahe tödlichen Attacke durch einen Faschisten. Nachdem der Genosse ihn als Fascho entlarvte, wurde er niedergestochen, zwischen die Rippen, in die Lunge. Er verlor viel Blut und musste viele Tage im Krankenhaus verbringen. (1)
Er hätte getötet werden können! Er hatte Glück, einfach nur Glück! Es hätte jede*n von uns treffen können!
Durch die seit Jahren stattfindende Konsensverschiebung nach rechts in allen Gesellschaftsbereichen kommt es auch dazu, dass Antifaschist*innen und sonstige »Störer*innen« dieser Gesellschaft offen, vollkommen hemmungslos und extrem aggressiv angegriffen werden. Und nicht nur das. Diese Ereignisse werden auch in der Öffentlichkeit nicht als das behandelt, was sie sind: nämlich Versuche des Auslöschens von Andersdenkenden,vermeintlich Fremden, Benachteiligten, Antirassist*innen, Antifaschist*innen…
Als im Zuge der massenhaften rassistischen Hetze in Chemnitz vor zwei Wochen am 30.8.18 in Wismar ein Geflüchteter von deutschen Rassisten beleidigt, geschlagen und mit einer Eisenkette zu Boden geprügelt wurde, findet die eigentliche Bedeutung, die darin steckt fast keine Beachtung in der Medienöffentlichkeit. Nachdem er, vor Krieg und Gewalt geflohen, von menschenverachtenden Faschisten übel zugerichtet wurde, berichtet tag24.de davon, dass »der Hintergrund aber noch unklar« sei und sein »Asylstatus noch nicht geklärt« (1).
Im Falle des Berliner Antifaschisten stützten sich eine Menge Einzelpersonen, die allesamt angeblich Freund*innen von Freund*innen von Augenzeug*innen sein wollen, auf die These, es handele sich bei dem Täter um einen Nichtdeutschen. Auch wenn die Polizei in ihrer Meldung nichts Genaues zum Täter erwähnt, handelt es sich offensichtlich automatisch nicht nur um eine nicht deutsche Person; nein, um eine muslimische Person. Logisch. Dass dies den gerade vorherrschenden Nerv trifft und die Instrumentalisierungsmaschinerie erneut seinen Lauf nimmt braucht nicht weiter betont zu werden. Mittlerweile scheint es egal zu sein wer von wem warum angegriffen wird, die Lösung ist einfach und immer sofort parat und wird dankend von allen auch nur ansatzweise rechts offenen Strukturen und Personen geleaked und geteilt.
Auch wenn die Polizei Berlin Tage später in einem Tweet eine Richtigstellung versucht, scheint das nicht groß zu interessieren (3). Der Berliner Kurier titelt allerdings als einziges Medium mit »Wie das Netz aus einem strammen Deutschen einen Islamisten macht« (4).
Die Zustände zeigen deutlicher als lange zuvor, wie stark, wie laut und eindeutig, wie aufmerksam wir sein müssen. Und auch wie eng wir zusammenstehen müssen gegen rassistische Hetze, gegen Angriffe jeglicher Art. Wir dürfen uns nicht einschüchtern lassen, nicht weiter zulassen, dass rechtes Gedankengut immer salonfähiger wird. Wir rufen alle Menschen, die nicht bereit sind den aktuellen Rechtsruck zu akzeptieren, dazu auf, in Aktion zu treten. Setzt öffentliche Zeichen gegen diese feige Tat!
(1) https://jugendwiderstand.blogspot.com/2018/09/mann-sticht-wahllos-in-ber...
(2) https://www.tag24.de/nachrichten/wismar-rassistische-attacke-fluechtling...
(3) https://twitter.com/polizeiberlin/status/1036991644380356610
(4) https://www.berliner-kurier.de/berlin/polizei-und-justiz/u7-messerattack...