Build up – to Rise up! Aufruf zur libertären Woche in Mecklenburg-Vorpommern 24. – 30. September 2018

Regionen: 

Die Ungerechtigkeit der Welt wurde schon unzählige Male aus vielen verschiedenen Perspektiven beleuchtet und ist für uns alle tagtäglich spürbar. Wir haben erkannt, dass wir dieser nur entgegentreten können, indem wir uns selbst ermächtigen und eine neue Gesellschaft ohne Hierarchien schaffen. Wir wollen hiermit dazu aufrufen aktiv zu werden – gegen jede Form von Herrschaft – sei es die Herrschaft des Patriarchats über alle Geschlechter, die Herrschaft der Staaten über ihre Grenzen und Bewohner*innen, die Herrschaft der Lohnarbeit über unsere Zeit, die Herrschaft des Geldes über unsere sozialen Beziehungen, die Herrschaft der Waren über unser Leben, die Herrschaft der Cops über die Angst vor Repression in unseren Köpfen. Lasst unsere Antworten darauf sichtbar werden – in Worten und Taten!

 

Die Ungerechtigkeit der Welt wurde schon unzählige Male aus vielen verschiedenen Perspektiven beleuchtet und ist für uns alle tagtäglich spürbar. Wir haben erkannt, dass wir dieser nur entgegentreten können, indem wir uns selbst ermächtigen und eine neue Gesellschaft ohne Hierarchien schaffen. Wir wollen hiermit dazu aufrufen aktiv zu werden – gegen jede Form von Herrschaft – sei es die Herrschaft des Patriarchats über alle Geschlechter, die Herrschaft der Staaten über ihre Grenzen und Bewohner*innen, die Herrschaft der Lohnarbeit über unsere Zeit, die Herrschaft des Geldes über unsere sozialen Beziehungen, die Herrschaft der Waren über unser Leben, die Herrschaft der Cops über die Angst vor Repression in unseren Köpfen. Lasst unsere Antworten darauf sichtbar werden – in Worten und Taten!

Nationalwahn, Grenzen, Knäste, Ausbeutung, Leistungswahn, Repression, Morde, Unterdrückung, Vereinzelung und unzähliges mehr – all das ist für uns schon lange nicht mehr hinnehmbar. Vieles, was wir jetzt vielleicht schon als unerträglich empfinden, wird noch schlimmer werden: Polizeigesetzverschärfungen, mehr Tote im Mittelmeer, die Schere zwischen „Arm“ und „Reich“, Umweltzerstörung, Abschiebungen in den sicheren Tod und weitere Überwachung. Doch wir sind da, die, die wir diese Ungerechtigkeiten nicht mehr ertragen wollen und können, die, die wir nicht mehr wegschauen können und wollen! Wir stellen uns gegen den Ausverkauf des Planeten und der Wesen darauf, wir laufen nicht mit im Gleichschritt dieser lebensverachtenden Dynamiken. Wir lassen unsere Utopien einer herrschaftsfreien Welt nicht durch Ohnmacht, Zwang und Kontrolle zerstören. Wir brauchen erfahrbare Gegenentwürfe und vor allem brauchen wir uns! Wir wollen eine Welt ohne Herschafft, ein solidarisches Miteinander ohne Ausbeutung, ohne Knäste und ohne Eigentum. Wir wollen gemeinsam entscheiden, das Leben geniessen und für unsere Bedürfnisse selbst aufkommen. Die Produkte unserer Arbeit gehören allen und nicht einigen wenigen Privligierten. Trotz des Wandels des politischen Gefüges, ist es uns als Anarchist*innen und libertären Kömmunist*innen bislang nicht gelungen, das entstehende Vakuum im politischen Feld mit radikal herrschaftskritischen Ansätzen auszufüllen, stattdessen bekommen autoritäre Partein wie die AFD mit ihrem menschenverachtenden Weltbild Zulauf. Gerade in Mecklenburg-Vorpommern sind libertäre Strukturen und Ideen wenig sichtbar, dabei braucht es sie mehr denn je. Stärken wir gemeinsam libertäre Positionen in der Gesellschaft, entgegen der Entwicklung von autoritären und hierarchischen Trends in der Politik – ob von etablierten Parteien, rechten Gruppen oder sich als links verstehende ortodoxe autoritäre Strömungen. In diesem Sinne möchten wir im Rahmen einer Aktionswoche nicht nur versuchen, konkrete Praxen zu entwickeln und zu verwirklichen, sondern auch aus der Wohlfühlzone heraustreten, indem wir mit unseren Ideen und Utopien in die Offensive gehen und dadurch auch für diejenigen erreichbar werden, die bislang wenig Chancen dazu hatten. Wir müssen zeigen, dass eine solidarische Welt möglich ist, frei von Hierarchien, Besitz an Produktionsmitteln, Zwängen und Knästen.

MV, das Flächenland an der Ostsee ist in der Linken aufgrund von zwei Ereignissen bekannt: den rassistischen Progromen in Rostock Lichtenhagen, sowie dem G8 Gipfel in Heiligendamm mit den Straßenschlachten rund um Rostock. Doch was gibt es noch zu diesem Bundesland zu sagen? Die meisten Städte werden immer kleiner, da viele junge Menschen diese aus Perspektivlosigkeit verlassen und in die großen Städte ziehen, hier erwarten sie oft ständig steigende Mieten und Vereinzelung. Die Gentrifizierung der größeren Städte ist im Bundesland kaum Thema, es scheint nur ein Problem großer Städte wie Hamburg und Berlin. Stattdessen werden fröhlich Städtejubiläen und der neue Nato-Stützpunkt gefeiert. Rechte Gewalt, Isolation und Kriminalisierung von Geflüchteten wird statt dessen von Parteien und Medien gefördert und Antifaschismus hingegen bekämpft. Es ist kein Wunder das sich von Neu-Rechten bis Alt-Rechten hier alles pudelwohl fühlt, der Verfassungsschutz Zahlt und die Mehrheitsgesellschaft schaut weg. Es überrascht uns nicht, dass die NPD, welche noch bis zur letzten Wahl im Landtag saß, von der AfD abgelöst wurde und dort weiter macht, wo die NPD aufgehört hat. Spätestens 2015 war das Feinbild klarer als nie zuvor: die Geflüchteten. Angriffe auf Menschen und Unterkünfte sind auch hier keine Seltenheit. Gegen all diese gesellschaftlichen Realitäten wollen wir gemeinsam mit euch kämpfen!

Deshalb laden wir euch und eure Freund*innen, Kolleg*innen, Familien und Bekannte ein, in der Woche vom 24. bis 30. September aktiv zu werden – unabhängig, selbstbestimmt, wütend, fröhlich, seid kreativ und wild, wie ihr wollt und könnt – im Dorf, im Kiez, mit eurem Projekt, auf der Straße, im Garten, im Wald, am Meer, in der Schule, der Uni, dem Betrieb oder sonst wo! Gestaltet Vorträge, Workshops, Aktionen, cornert, zieht nachts oder am Tag los, gemeinsam oder allein, nehmt euch die Straßen, die Plätze und die Häuser. Setzen wir Akzente der Entfesselung und Solidarität als Antwort auf die enger geschnürten Ketten der Unterdrückung unserer Freiheit und entgegen der Vereinzelung! Wir wollen mit dieser Woche unsere Utopien nach außen tragen, in den Austausch kommen und uns gegenseitig darin bestärken, dass es anders geht! Seid dabei und gestaltet mit, wartet nicht darauf, dass für euch etwas organisiert wird, organsiert selbst worauf ihr Lust habt!

Es könnte lediglich der Anfang sein von etwas, was auch an jedem anderen Tag beginnen könnte: Unsere real erfahrbare Selbstermächtigung über das Bestehende sichtbar und spürbar werden zu lassen.

Libertäre Perspektiven und Utopien entwickeln und Leben!
Solidarität statt Nationalismus und Populismus!
Organisierung von Unten statt von Oben!

Build up – to Rise up!

 

weitere Infos folgen

Lizenz des Artikels und aller eingebetteten Medien: 
Creative Commons by-sa: Weitergabe unter gleichen Bedingungen