[FR] Einige Worte zur Berichterstattung der BZ zum 1. Mai in Freiburg

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Beim Lesen der Berichterstattung der lokalen Presse zum 1. Mai irritiert uns die Darstellung durch die Badische Zeitung, da sie sich teilweise stark von unseren eigenen Eindrücken unterscheidet. Trotz der zeitlichen Distanz möchten wir hiermit versuchen, die Ereignisse ins rechte Licht zu rücken.

Einige Worte zur Berichterstattung der BZ zum 1. Mai in Freiburg

Beim Lesen der Berichterstattung der lokalen Presse zum 1. Mai irritiert uns die Darstellung durch die Badische Zeitung, da sie sich teilweise stark von unseren eigenen Eindrücken unterscheidet. Trotz der zeitlichen Distanz möchten wir hiermit versuchen, die Ereignisse ins rechte Licht zu rücken.

Mit der Rede von 1000 Männern und Frauen sowie einigen Krawallmachern auf der Demonstration des DGB wird das Aufhängen von PKK-Fahnen und das Zünden von Rauchfackeln indirekt als Krawall bezeichnet. Damit werden die Ereignisse nicht nur dramatisiert, sondern auch vom politischen Kontext gelöst. Durch das Suggerieren eines Krawalls wird versucht, die Teilnehmer_innen der Demo präventiv in vermeintlich friedliche und unfriedliche zu spalten.

Rauchfackeln, welche frei erhältlich sind und niemanden gefährden, sind für uns genauso legitimer Bestandteil von Demonstrationen wie Fahnen, Transparente und Parolen. Nicht anders verhält es sich mit dem Zeigen von Symbolen der PKK: Das bewusste Übertreten des entsprechenden Verbots ist ein klares politisches Statement und hat wenig mit Krawall zu tun. Das Verbot der PKK und ihrer Symbole verfolgt das Interesse, die kurdische Befreiungsbewegung zu kriminalisieren und unsichtbar zu machen. Es ist nur eines von vielen Beispielen, das zeigt, wie mit politischem Kalkül gegen fortschrittliche Bewegungen vorgegangen wird. So wurde während des völkerrechtswidrigen Angriffs auf Afrin durch die türkische Armee und dschihadistische Söldner auch das Zeigen der Symbole der Volksverteidigungskräfte YPG und YPJ, mit denen es international zu einer breiten Solidarisierung kam, ohne jegliche Rechtsgrundlage massiv verfolgt. Durch massenhaften zivilen Ungehorsam fanden die Fahnen trotzdem den Weg in die Öffentlichkeit, zu Einstellungen der Verfahren kam es (in Freiburg) allerdings erst, nachdem Afrin eingenommen war.

Der Badischen Zeitung ist es offensichtlich wichtiger, durch Schlagwörter und konstruierte Feindbilder Leser_innen zu generieren als seriös zu berichten. Anstatt auf Inhalte einzugehen wird ein Krawall erfunden, das politische Straßenfest im Grün am Nachmittag des 1. Mai, an dem mehrere tausend Menschen teilnahmen, wird komplett unterschlagen. Damit reiht sie sich ein in die tendenziöse Berichterstattung, welche bei Rauch von Krawallen und bei Krawallen von Bürgerkrieg fabuliert

Wie jedes Jahr haben wir am 1. Mai mit hunderten Menschen unsere politischen Inhalte auf die Straße getragen, und wir werden es wieder tun – mit oder ohne sogenannen Krawall.

1. Mai Freiburg
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