Großdemo gegen die Einheitsfeier am 02./ 03.10. 2014 in Hannover
Gegen die Einheitsfeier 2014 in Hannover
2. Oktober, 18 Uhr, Opernplatz
1000 gute Gründe gegen die Nation
Kundgebung mit musikalischer Unterstützung von:
The Toten Crackhuren im Kofferraum, Egotronic, Frittenbude
Am dritten Oktober diesen Jahres ist Hannover Gastgeber des Spektakels rund um die Einheitsfeierlichkeiten. Gefeiert wird an diesem Datum ganz unspektakulär der Stichtag der formellen Übernahme der DDR durch die BRD. In Hannover wird sich der Deutsche Staat anlässlich dieses Tages in Szene setzen und seine Politik würdigen lassen, ohne die nationalistisch aufgeladene feucht-fröhliche Stimmung der Fußballfanmeilen. So oder so – kein Grund zum Feiern. Denn diese Ordnung, die mit der Politik des deutschen Staates gesichert wird, bedeutet immer auch: Armut, Ausgrenzung und Leistungszwang.
Armut
Alles, was diese Gesellschaft bietet und produziert, ist für uns nur gegen Geld zu haben. Dafür, dass das so bleibt sorgt der deutsche Staat. Das Eigentum an Häusern, Fabriken und Rohstoffen bleibt exklusiv Wenigen vorbehalten und wird nach ökonomischem Interesse verwaltet. Um möglichst gute Bedingungen für die eigene nationale Ökonomie zu schaffen, versucht Deutschland als Verwalter neben einer guten Infrastruktur auch für billige Arbeitskräfte zu sorgen. Dies sichert der Staat durch niedrige Sozialleistungen, geringen Kündigungsschutz und Schikanen auf dem Amt. Er sorgt auch durch seine Polizei und Justiz dafür, dass wir uns nicht einfach nehmen können, was wir zum Leben brauchen. Und so müssen wir uns auch noch zum schlechtesten Lohn verkaufen, um uns das Leben leisten zu können.
Ausgrenzung
Für die Menschen, die in ihren Heimatländern nicht einmal das können und deshalb versuchen hier her auszuwandern, endet die Flucht oft bereits an den europäischen Außengrenzen. Obwohl immer wieder Flüchtende bei dem Versuch die hermetisch abgedichtete Festung Europa zu erreichen, sterben, stimmen die überzeugten Nationalisten*innen dieser brutalen Politik noch zu. Für sie sind Flüchtende nichts anderes als potentielle Kostenfaktoren für “ihre” Nation, denn “die” gehören “qua Natur” nicht zum eigenen nationalen Kollektiv. Konsequenterweise sollen daher auch die Menschen, die es hier her geschafft haben und nicht abgeschoben werden können oder sollen, stets ihre Leistungsbereitschaft unter Beweis stellen und sich gefälligst integrieren. Ausländer bleiben sie trotzdem und vor rassistischen Übergriffen schützt sie auch der deutsche Pass nicht.
Leistungszwang
Das alltägliche Hauen und Stechen in dieser Gesellschaft sorgt nicht gerade für eine solidarische Grundstimmung unter den Menschen. Obwohl wir schon nicht selber darüber entscheiden können wie und was produziert wird, müssen wir uns jetzt auch noch um mehr oder weniger schlecht bezahlten Arbeitsplätze streiten. Immer in Abhängigkeit des Gewinninteresses eines Arbeitgebers opfern viele ihre Freizeit und Kreativität in unbezahlten Praktika und Leiharbeitsjobs, schleppen sich krank zur Arbeitsstelle oder gehen noch unter Hartz IV Niveau arbeiten, in der Hoffnung auf eine halbwegs gesicherte Existenz.
Damit diese Zustände ertragbar werden, wird sich eine solidarische Gemeinschaft im nationalen Kollektiv einfach herbei imaginiert. So kann man sich noch unter den beschissensten Umständen mit Stolz für Staat und Kapital krumbuckeln.
Während am dritten Oktober auch die Leute in Hannover sein werden, die sich mit dem Vorankommen der Nation und allem was dazu aus ihrer Sicht notwendig ist identifizieren, werden auch wir da sein. Denn die Feier der Nation ist ein Angriff auf das schöne Leben und ein Hohn gegenüber der Gesellschaft, wie wir sie uns vorstellen: Wir wollen eine Gesellschaft die die Produktion, das Wohnen, die Bildung nicht nach kapitalistischen Interessen, sondern nach den Bedürfnissen der Menschen organisiert. Für eine Zukunft ohne Nationalismus und Nation gehen wir am dritten Oktober auf die Straße.
Denn was ihr feiert ist: Armut, Ausgrenzung, Leistungszwang!
Wenn ihr am dritten Oktober nicht allein nach Hannover fahren wollte, könnt ihr euch den nachfolgenden organisierten Anreisen anschließen:
- Für Berlin organisiert TOP B3rlin eine Busanreise
Karten bei Red Stuff und Veranstaltungen für 12€ - Für Bielefeld organisiert Kritik & Intervention eine gemeinsame Zuganreise
Treffpunkt: 12 Uhr am Hauptbahnhof - Für Braunschweig organisiert die Antifaschistische Gruppe Braunschweig eine gemeinsame Zuganreise
Treffpuntkt: 10:45 Uhr am Hauptbahnhof - Für Bremen organisiert das Bündnis gegen Nationalismus eine gemeinsame Zuganreise
Treffpunkt: 12 Uhr am Hauptbahnhof - Für Frankfurt organisiert Kritik und Praxis [f] eine gemeinsame Anreise
Wenn ihr Interesse habt, schreibt den Genoss_innen eine Mail - Für Göttingen organisiert die Redical[M] eine gemeinsame Zuganreise
Treffpunkt: 11:45 Uhr am Bahnhof - Für Hamburg organisiert die [a²]-hamburg, Gruppe gegen Kapital und Nation Hamburg und Gruppe für den organisierten Widerspruch eine gemeinsame Zuganreise für beide Tage
Treffpunkte: 02.10, 14.30 Uhr und 03.10., 11:30 Uhr jeweils im Reisezentrum im Hauptbahnhof - Für Kiel organisiert die Autonome Antifa Koordination Kiel eine gemeinsame Zuganreise
Treffpunkt: 9 Uhr am Hauptbahnhof, Abfahrt: 09:21 Uhr mit dem RE - Für Köln organisiert der Antifa AK Cologne eine Busanreise
Karten gibt es bei der Infoveranstaltung