Be Voll-Versammlung Diskussions- und Chaostage

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Einladung zur Voll-Versammlung für die Diskussions- und Chaostage

 

Erklärung zu den Diskussions- und Chaostagen

 

 

Von einigen Leuten haben wir gehört, dass Ihnen immer noch ein bisschen unklar ist, was die Diskussions- und Chaostage eigentlich genau sein sollen oder könnten. Um dieser Frage etwas genauer auf den Grund zu gehen, haben wir uns überlegt, den Prozess um die Diskussions- und Chaostage etwas transparenter zu gestalten.

Angefangen hatte es als Idee einer „radical bookfair“, die die Locations des Nordkiezes mit Leben hätte füllen können. Geplant für den Winter 2017/18, denn da sind die Straßen meistens wie leergefegt, getroffen wird sich in Kneipen oder WG-Küchen. Um auch mal wieder (neue) Leute in den Nordkiez zu locken, die nicht unbedingt zum Inventar der jeweiligen Kneipe gehören, gab es den Plan mehrere Veranstaltungen über ein Wochenende zu organisieren. Da wir das ganze aber nicht alleine machen wollten, wurden Gruppen auf die wir Bock hatten direkt angeschrieben, ob sie sich nicht vorstellen können, dieses oder jenes zu machen. Darauf gab es wenig Feedback, so dass wir die Idee der „bookfair“ neu diskutieren mussten. Rückblickend kann gesagt werden, dass wir mit der Mobi und den Anfragen sehr exklusiv umgegangen sind. Bis auf einige wenige Gruppen in dieser Stadt, wusste keine/r von der „bookfair“. Das wurde intern auch viel diskutiert, wie und ob man mit Blick auf den Widerstand gegen den G20-Gipfel in Hamburg insbesonders neue Leute erreichen und im besten Fall einbinden kann. Außerdem empfanden wir das Konzept als zu lahm und nicht geeignet, um uns irgendwie weiter nach vorne zu bringen. Gerade jetzt, wo die Angriffe und Repression gefühlt zugenommen haben und die Fragen auch nach wie vor nicht an Bedeutung oder Aktualität verloren. Nach einigem Hin und Her sind wir bei den Diskussions- und Chaostagen gelandet.

 

 

 

Seit dem G20-Gipfel in Hamburg steigt der Repressionsdruck auf autonome Strukturen, der auch nicht vor unseren Türen Halt macht. Gewachsene Kiezstrukturen werden weiter durch Verdrängung zerstört werden und Individualisierung und Egoismus vorantreiben. Wir sehen unsere Verantwortung darin, die Kraft der Auseinandersetzungen, wie wir sie auch in Hamburg erlebt haben, weiter zu tragen und Risse der kollektiven und individuellen Revolte in das Beton der kapitalistischen Stadt zu treiben. Doch wir sind nicht Gallien und unser Horizont hört auch nicht an den Kiezgrenzen auf.

 

 

 

Auszug aus der Einladung für die Diskussions- und Chaostage

 

 

 

Während unserer Diskussionen sind wir öfter auf die Wir-bleiben-alle (WBA) Kampagne zu sprechen gekommen. Für die, die sich daran beteiligt haben, sind sie nachwievor ein positiver Bezugspunkt. Eine Kampagne, die mit wahnsinnig viel Elan daher kam und mit gutgelaufenen actiondays plus Demonstrationen. Viele Leute in der Stadt hatten sich unter dem Label WBA zusammen gefunden und unabhängig voneinander ihre Sachen durchgezogen. Vom WBA-Grafitti an den Neubauten bis hin zum eingeschmissenen Immo-Büro und einer Durchweg guten Vernetzung zwischen den Projekten. Gesammelt wurden die vielfältigen Beiträge auf einer eigens dafür eingerichteten Webseite. So ähnlich sähe unser Vorschlag für die Diskussions- und Chaostage aus. Nur das wir keine Thematik vorgeben wollen, außer bei den Veranstaltungen, die wir selbst organisieren. Außerdem gibt es von uns zum Einen konkret das Angebot, dass Diskussionsveranstaltungen im Nordkiez Platz finden können. Unsere Überlegung war hierbei, dass es schon von Nutzen sein könnte, wenn die Diskussionen, um das Wie-weiter zentral in einem überschaubaren Gebiet stattfinden. Denn im besten Fall diskutieren wir nicht nur, sondern lernen uns (neu)-kennen. Für diesen Rahmen werden wir im Nordkiez dafür sorgen, dass es hier ausreichend Verpflegung geben wird. Damit auch auswärtige Leute das ganze Wochenende teilnehmen können, wurde eine Schlafplatzbörse eingerichtet. Und zum Anderen würden wir eine gewisse Struktur stellen, wie bei den WBA actiondays, wo Informationen zu den jeweiligen Veranstaltungen und eventuell gelaufenen Interventionen im öffentlichen Raum abgerufen

 

werden können. Hier sei vielleicht noch kurz erwähnt, dass wirklich alles, was in dieser fast schon durchkapitalisierten Stadt entschleunigt, Widersprüche aufzeigt, markiert, sabotiert, Leute zusammen bringt, etc. in diesen Zeiten wahnsinnig wertvoll ist.

 

 

 

Wir wollen revolutionäre und aufständische Perspektiven, Ziele und Strategien für einen weitergehenden Kampf diskutieren, probieren und intensivieren. Geplant ist eine Mischung aus Workshops, Diskussionen, Kultur und Aktionen an den Brennpunkten unserer Kämpfe. Je mehr davon, desto besser.

 

Aufgerufen sind aktive Gruppen und Individuen, Stadtteilinitiativen, Kämpfende anderer Regionen, Punks und Bürgerkinder, Gangster und Autonome … – all diejenigen, die in diesen Tagen und Nächten die Straßen und ihre Herzen mit Leben füllen, Widerstand organisieren und dezentral Chaos stiften wollen.

 

Weiterer Auszug aus der Einladung für die Diskussions- und Chaostage

 

 

 

Um die Idee nochmals in größerer Diskussion zu stellen, zusammen Kritik auszutauschen und neue Ideen weiter auszuarbeiten, laden wir zu ein Voll-Versammlung ein.

 

Alle sind eingeladen zu kommen!

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