Café Rojava: Ökologie, Kommune und Widerstand
Diktatur und Kolonialismus haben in Nordsyrien über Jahrzehnte hinweg die ökologische Existenzgrundlagen zerstört. Die Rodung von Wäldern durch das Assad-Regime und der Aufbau riesiger Weizen-Monokulturen verknappen das Wasser und zehren die Böden aus. Ölförderung und die offene Verbrennung von Müll verpesten Wasser und Luft. Und dann ist da der Krieg, der immer auch ein Krieg gegen die Natur ist. Bombardierungen, der Einsatz von Brandkampfstoffen und Uranmunition hinterlassen oft irreversible Schäden. Und nicht zuletzt Erdogans ökonomische Kriegsführung verschlimmert die Probleme: Durch die Staudammprojekte im Norden Rojavas sinkt der Pegel der Flüsse, Steppen machen sich breit.
Mit der Kampagne "Make Rojava Green Again" will die Internationalistische Kommune (Internationalist Commune of Rojava) diese Probleme gemeinsam mit Partner*innen vor Ort angehen. Die Kampagne soll Rojava wieder grün werden lassen, zehntausende Bäume sollen gepflanzt, und Recyclinganlagen und Abwassersysteme für die Region entwickelt werden.
Kampagnen-Video:
https://www.youtube.com/watch?v=BWuu6S4jj90
Aber auch im türkischen Staatsgebiet wird die Umwelt als Teil der Gesellschaft massiv und systematisch geschädigt. Am Beispiel der von Flutung, durch das Ilisu Staudammprojekt, bedrohten kulturhistorischen Stätte Hasankeyf in Bakur/Nordkurdistan wird dies deutlich. Ebenso unterliegt Sûr, die Alstadt des antiken Amed (Diyarbakır), einem kulturell-sozial-ökologischen Zerstörungsprozess. Diese Orte sind seit Jahren symbole des Widerstands, daher wird zu einem globalen Aktionstag am 28.04.2018 aufgerufen!
Zwei Aktivisten berichten über die Hintergründe und Möglichkeiten zur praktischen Solidarität.
Café ab 19 Uhr / Veranstaltung ab 20 Uhr im Café Morgenrot, Kastanienallee 85, Berlin