Farbe gegen Kohle, Kapital und Staat
In den frühen Morgenstunden des sechsten Aprils 2022, attakierten wir in einem symbolischen Sabotage Akt das Gebäude der Landesvertretung Nordrhein-Westfahlen in Berlin mit Farbe. Unsere Aktion ist eine Kritik der Verflechtung der Interessen von Staat und denen des Kapitals. Staat und Kapital beschützen sich gegesenseitig und zusammen zerstören sie unserenPlaneten für den Wohlstand einer kleinen Elite.
NRW Kommunen sind Anteilseigner an RWE und unterstützen die Braunkohleförderung in Westdeutschland auf politischer Ebene. Als sich OVG Münster für die profitmaximierenden Interessen von RWE entschied und gegen den Landwirt Eckart Heukamp und die anderen verbliebenen Einwohner*innen in Lützerath, hat NRW sich wieder einmal rausgehalten und keine Verantwortung übernommen. Durch die Passivität NRWs hat sich die Landesregierung bewusst dazu entschieden die 650 mio. Tonnen Braunkohle unter Lützreath zu verfeuern. Als Repräsentant der Menschen nimmt sich NRW die Entscheidungsmacht über unser Leben. NRW verweigert den sofort nötigen Braunkohleausstieg und gibt damit faktisch das 1.5 °C Ziel* auf. Auch für NRW bedeutet jede Tonne verbrannte Kohle weitere Kapitalerträge, profitmaximierende Interessen zerstören immer den Planeten.
NRW beschütz nicht nur die eigenen Kapital Interessen sowie die RWEs, sondern gleichzeitig auch den Status Quo unserer Gesellschaft. "Buisness as usual" sehen als ein Verbrechen an. Als Beweisgrundlage für dieses Verbrechen reicht ein kurzer Blick auf den zuletzt erschienen IPCC Bericht. Wissenschaftler haben nicht nur versucht Menschen auf den Klimawandel aufmerksam zu machen, sondern rufen nach 20 Jahren nach der notwendigen Aktion für einen grundlegenden Kurswechsel unseres Wirtschaftssystems.
Unsere Farbbomen sind eine Nachricht an die Politkier*innen in der Landesvertreteung, die aktiv an diesem Verbrechen beteiligt sind. Wir wissen, dass ihr Verantwortung tragt. Wir werden nicht aufhören die Aufmerksamkeit auf eure Mitschuld zurichten. Wir werden euch anprangern, beschämen, deligitmieren und bekämpfen bis euch und allen anderen staatlichen Institutionen jegliche öffentliche Unterstützung entzogen ist und wir gemeinsam bessere Alternativen finden. Wir erkennen die Entscheidungen von NRWE nicht an, dass Lützerath vom Tagebau Garzweiler geschluckt werden soll. Jede Tonne Braunkohle, die verbrannt wird, bringt diesen Planeten näher in den Zustand der ökologisch-sozialen Zerstörung. Das werden wir nicht zulassen. Sollte der Staat versuchen, die Besetzung in Lützerath zu räumen, wird er Gewalt anwenden müssen, die einzige Sprache, die er kennt. Wir werden nicht einfach gehen. Wir werden uns verteidigen. We will not go gentle into that good, but rage rage against the dying of the Light!
Unsere Farbbomben sind auch eine Botschaft an die Öffentlichkeit. Wir wollen, dass ihr euch bewusst werdet, dass Staat und Kapital Hand in Hand arbeiten und nicht unsere Interessen im Sinn haben. Denjenigen unter euch, die noch an die repräsentative Demokratie und die von ihr geschaffenen Figuren glauben, möchten wir sagen: Ihr habt diese Leute zwar gewählt, aber sie arbeiten nicht für euch. Sie arbeiten für sich selbst und ihre mächtigen Kolleg*inne. Sie kümmern sich nicht um Euer Wohlergehen, das Eurer Kinder, das Eures Landes. Sie werden den Boden unter euren Füßen weiter aushöhlen, bis wir sie aufhalten. Sie werden es nicht für uns tun. Das ist die Lektion die wir in Lützrath und an vielen anderen Orten des Wiederstands gelernt haben. Die Institutionen handeln nicht für uns! Deshalb rufen wir euch auf, ebenfalls aktiv zu werden. Es liegt in unser aller Verantwortung jetzt zu handeln. Die Zeit ist reif. Steht mit uns auf und kämpft! Für eine bessere Welt! Für alle!
*1,5 Grad an sich schon katastrophal! Für viele Menschen im globalen Süden bedeuten 1,2 Grad bereits jetzt schwierige Umstände und auch hier in diesem Teil der Welt haben wir einige Auswirkungen spüren können