Alwina B. – Rädelsführerin des rechtsextremen Telegram-Kanals „Freies Neumünster“
Über den rechtsextremen Telegram-Kanal „Freies Neumünster“ wird offen zum System-Umsturz aufgerufen. Mit Nazis und Holocaust-Leugner*innen zu marschieren ist den Anhänger*innen dieser Gruppe nicht zu schade. Krude Verschwörungstheorien werden in diesem Kanal herumgereicht, die Auswüchse der Radikalisierung sind momentan jeden Montag auf Neumünsters Straßen zu spüren, wo sich Reichsbürger*innen, Antisemit*innen und Nazis die Straße nehmen.
Diesen verfassungsfeindlichen Extremist*innen muss Einhalt geboten werden. Wir werden deshalb nun ein Dossier zu einer Protagonistin veröffentlichen, in der Hoffnung, dass ein Umdenken innerhalb der Gruppe stattfindet und diese Gruppe verschwindet.
Alwina Bernhardt ist Administratorin des Telegram-Kanals „Freies Neumünster“.
Über den rechtsextremen Telegram-Kanal „Freies Neumünster“ wird offen zum System-Umsturz aufgerufen. Mit Nazis und Anhängern von Holocaust-Leugnerinnen zu marschieren ist den Anhänger*innen dieser Gruppe nicht zu schade. Krude Verschwörungstheorien werden in diesem Kanal herumgereicht, die Auswüchse der Radikalisierung sind momentan jeden Montag auf Neumünsters Straßen zu spüren, wo sich Reichsbürger*innen, Antisemit*innen und Nazis die Straße nehmen. Antifaschistische Gegenwehr ist zurzeit noch nicht spürbar.
Diesen verfassungsfeindlichen Extremist*innen muss Einhalt geboten werden. Wir werden deshalb nun ein Dossier zu einer Protagonistin veröffentlichen, in der Hoffnung, dass ein Umdenken innerhalb der Gruppe stattfindet und diese Gruppe verschwindet.
Der Twitter-Account “Freies Neumünster”, der mit dem rechten Telegram-Kanal herzlich wenig zu tun hat, und aus einer humanistischen Perspektive heraus twittert, hat sich intensiv mit Alwina Bernhardt beschäftigt, die sich selbst den Namen “Ally B.” im Chat gegeben hat.
Sie bezeichnet sich selber als Administratorin des Telegram-Kanals „Freies Neumünster“:
Alwina Bernhardt verbreitet Gedankengut von Reichsbürgern. Dabei wird dem Grundgesetz der verfassungsgebende Charakter abgesprochen.
Der Administratorin des Telegram-Kanals „Freies Neumünster“ fällt die richtige Einordnung politischer Strömungen schwer. So wird die ausgewiesene Reichsbürgerin Doris von Sayn-Wittgenstein als Heldin der „Spaziergänger“ gehuldigt.
Berechtigte Kritik anderer Nutzer an dieser Darstellung wird einfach relativiert. Das liegt vielleicht auch an der eigenen politischen Einstellung von Alwina Bernhardt, deren Kommentare oft ihre Nähe zu Reichsbürgern verdeutlicht und immer wieder entsprechendes Gedankengut schürt.
Wer ist Alwina Bernhardt? Antifaschistische Aktivist*innen haben bereits munter unter antifanms.noblogs.org dargestellt, wer sich hinter dem Pseudonym “Ally B.” verbirgt.
Alwina Bernhardt war bis vor kurzem Kommunalpolitikerin. Sie war Beisitzerin im Vorstand des Bündnis für Bürger (BfB) und wurde bei der Gemeindewahl am 29. September 2018 von der Partei aufgestellt. Im Wahlkreis 1 (Einfeld) erhielt sie 3,7% der abgegebenen Stimmen. Insgesamt erhielt das BfB 5,7% bei der Wahl. Es reichte, um wieder in den Rat einzuziehen.
Auf der Website des BfB beeilte man sich in den letzten Tagen zu ergänzen, dass Alwina Bernhardt seit 1. Januar 2019 nicht mehr Mitglied sei. Warum sie Vorstandsmitglied werden konnte bei all den Erkenntnissen über ihre rechtsextreme Gesinnung, die seit Jahren anhand der Chronik auf ihrer Facebook-Seite zu erkennen war und jetzt seit Wochen Thema in Neumünster ist? Weil das BfB im Grunde eine nationalkonservative rechtspopulistische Partei ist, die kein Problem mit Rechtsextremistinnen hat?
Alwina Bernhardt wohnt mit ihrer Tochter Lydia, die ebenfalls Mitglied der rechtsextremen Telegram-Gruppe ist, auf dem Hof Nohrden in der Uferstraße 5a in Neumünster-Einfeld. Von dort hat sie zu Beginn der Pandemie bereits zu “Spaziergängen” am Einfelder See eingeladen.
Zumindest 2019 hat Alwina B. noch beim Geschäft Lambert im Designer Outlet Center gearbeitet. Lambert soll laut Website des Designer Outlet "eine der führenden internationalen Lifestyle-Marken für ganzheitliche Wohnszenarien” sein. In der Telegram-Gruppe wird ein Geschäft im Designer Outlet genannt, in dem seit Januar maskenloses Einkaufen möglich sein soll.
Über den politischen Werdegang von Alwina B. ist bekannt, dass sie 2012/2013 zusammen mit Christoph Hörstel versucht hat, die rechtsextreme Partei “Deutsche Mitte” mit aufzubauen. In der Telegram-Gruppe lässt sie Querelen erkennen und spricht davon, dass es "scheitern musste, weil es keine Basisdemokratie gäbe".
Im “Register zur Erfassung rechtsextremer und diskriminierender Vorfälle in Berlin” (https://www.berliner-register.de/) heißt es:
Die Kleinstpartei Deutsche Mitte (DM) vertritt mitunter populistische, ultrakonservative, national-chauvinistische, antisemitische und verschwörungsideologische Inhalte. Ultrakonservativ etwa ist die Forderung nach Homeschooling anstelle der Schulpflicht, nach der Abschaffung des Gender Mainstreamings (Kurzwahlprogramm 2017). Populistisch und national-chauvinistisch ist die Forderung der Wiedereinführung der D-Mark (Kurzwahlprogramm 2017). Antisemitischen Argumentationsmustern folgt die Partei in den Forderungen nach dem Verbot von Zins und Zinseszins sowie der Auflösung Israels („für Palästina die Ein-Staaten-Lösung“, Kurzwahlprogramm 2017). Letzteres wird unterstützt durch Redebeiträge des Parteivorsitzenden Hörstel auf dem antisemitischen Qudstag-Aufmarsch, u.a. in den Jahren 2015 und 2017. Eine Delegation der Deutschen Mitte nahm im Jahr 2017 am Qudstag-Aufmarsch teil. Im Bundestagswahlkampf zeigte die Deutsche Mitte Werbeplakate mit antisemitischen Motiven, darunter das Krakenmotiv ("Finanzkartell abschaffen") und das Marionettenmotiv ("Ausgewogenheit in die Medien"). Die Deutsche Mitte vertritt den Verschwörungsideologien nahe stehende Positionen, etwa die Förderung pseudomedizinischer Heilmethoden, impfskeptische Forderungen (Kurzwahlprogramm 2017), die Forderung nach der vollen Souveränität Deutschlands und eines Friedensvertrags oder die Behauptung mit Geoengineering und Chemtrail- und HAARP-Einsätzen würde gegen die Bevölkerung vorgegangen (Websitetext: Widerstand in Deutschland, 2015). Die Partei wurde 2013 gegründet.