Oury Jalloh platz in Freiburg eingeweiht

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In Erinnerung an den vor ziemlich genau 13 Jahren im Polizeirevier Dessau ermordeten Oury Jalloh, haben wir heute den Konrad-Adenauer-Platz in Freiburg umbenannt.

 

 

 

Unter Adenauer wurde nicht nur der Nazi-Paragraph 175, welcher Schwule Handlungen mit Gefängnis bestraft, mit Eifer durchgesetzt (Homosexualität sei Zitat: „eine schwere Gefahr für eine gesunde und natürliche Lebensordnung im Volke“), sondern auch die BRD wiederbewaffnet. 

Obwohl er der Naziideologie widersprach, war Adenauer überzeugter Verfechter des Kolonialgedankens (Zitat: "Das Deutsche Reich muss unbedingt den Erwerb von Kolonien anstreben.") und bis 1933 der Vizepräsident der deutschen Kolonialgesellschaft (DKG).

 

Tag für Tag laufen tausende von Menschen über den Platz, ohne dabei zu hinterfragen, welcher zwiespältigen Person dieser Platz gewidmet ist. Diesem setzten wir nun ein Ende und gedenken dem Asylsuchenden Oury Jalloh, der am 7. Januar 2005 in Dessau durch Polizisten in seiner Zelle verbrannt wurde.

 

Der Fall von Oury Jalloh ist bis heute eines von unzähligen Armutszeugnissen dessen, was politisch in diesem Land schief läuft. Nachdem er ohne richterlichen Beschluss in Gewahrsam genommen wurde und ihn die Beamten an das Bett in der Zelle fesselten, wurde er nach massiver Gewalt verbrannt. Bis heute behaupten deutsche Gerichte, dass er sich selber auf seiner feuerfesten Matratze angezündet habe, was jedweder menschlicher Logik widerspricht.

 

Wir zeigen uns solidarisch mit seiner Familie und Freunden die bis heute gegen die Ignoranz der Justiz und für eine Aufklärung des Mordes kämpfen.

 

Um die Entstehung weiterer Oury-Jalloh-Plätzen voranzutreiben veröffentlichen an dieser Stelle auch die Vorlage, denn: remembering means fighting!

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