Black life matters !! - Opfer der Brechmittelfolter entschädigen !

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Zum 13. Todestag von Laye Condé gingen in Bremen am Samstag, 6.1., über 150 Menschen gegen staatlichen und gesellschaftlichen Rassismus auf die Straße.

 

 

 

 

 

 

In einer leidenschaftlichen Rede erinnerte ein Sprecher von decolonize Bremen am Sielwalleck an viele weitere Opfer, wie Oury Jalloh, der ebenfalls am Anfang 2005 in Dessau ermordet wurde und Christy Schwundeck, aber auch an die sexualisierte und rassistische Gewalt im Bremer Abschiebeknast vor ein paar Jahren. Er wies eindringlich darauf hin, dass die Dehumanisierung und rassistische Erniedrigung gerade auch Schwarzer Menschen auch ein Erbe des Kolonialismus ist. Zuvor war in einem Beitrag der Interventionistischen Linken schon der Opfer des NSU gedacht worden.

 

Laye Condé war vor 13 Jahren bei der zwangsweisen Vergabe von Brechmitteln getötet worden. Drei Jahre zuvor war Achidi John unter derselben erniedrigenden Behandlung in Hamburg ums Leben gekommen.

 

In Bremen hatte ein breiter Konsens von Politik, Justiz, Polizei, Medien und Medizin ermöglicht, dass in der Zeit zwischen 1992 und 2004 über 1.200 Mal Menschen sich gezwungen sahen, auf der Polizeiwache ein Brechmittel zu sich zu nehmen. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte bewertete die Brechmittelvergabe 2006 als Verstoß gegen die Menschenrechte.

 

Seit der Tötung Laye Condés wird alljährlich an seinen Tod erinnert. Die Initiative in Gedenken an Laye Alama Condé hat sich zum Ziel gesetzt, einen dauerhaften Gedenkort für das Unrecht der Brechmittelzeit durchzusetzen. Aus Anlass des letztjährigen Gedenktages hatte die Initiative einen ‚Mobilen Gedenkort für Laye Condé und 13 Jahre Brechmittelvergabe‘ vorgestellt, der seither schon in der Unteren Rathaushalle sowie den Kulturzentren Lagerhaus und Schlachthof zu sehen und zu hören war (eine digitale Variante des Gedenkorts steht zudem derzeit in der Zentralen Stadtbibliothek).

 

Derzeit steht der Mobile Gedenkort noch vor dem Sielwallhaus in Bremen, dort fand auch die Gedenkminute für Herrn Condé statt. Im Anschluss wurden Blumen niedergelegt und Kerzen angezündet. Im Verlauf der nächsten Woche wechselt der Gedenkort an die Theaterkasse von theater bremen.

 

Ein Sprecher der Initiative sprach sich dafür aus, dass allen Opfern der Brechmittelfolter eine staatliche Entschädigung gezahlt wird. Viele der Betroffenen würden auch heute noch in Bremen leben.

 

13 Jahre nach dem Ende der Brechmittelzeit hat die bündnisgrüne Fraktion im Dezember 2017 einen Große Anfrage in die Bürgerschaft eingebracht, die deutlich macht, dass zentrale Fragen nach wie vor im Dunkeln liegen. So ist zum Beispiel völlig unklar, auf welchen Beschluss hin die Vergabe von Brechmitteln überhaupt eingeführt wurde. Die Anfrage soll voraussichtlich im Frühjahr in der Bürgerschaft diskutiert werden.

 

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