Grenzen töten - auch an Weihnachten! #NoBordersNoTannenbaum

Tausende von Menschen werden aktuell an der polnisch-belarussischen Grenze festgesetzt oder gewaltvoll nach Belarus zurückgedrängt. Journalist*innen und Menschenrechtsaktivist*innen werden aus dem Grenzgebiet ferngehalten, das zu einer militarisierten Zone geworden ist, über die ein sogenannter Ausnahmezustand verhängt wurde.

Durch die Militarisierung der polnisch-belarussischen Grenze ist ein weiterer Todesstreifen an einer EU-Außengrenze entstanden. Erneut kostet das rassistische Grenzregime Menschenleben, die Abschottungspolitik der letzten Jahre setzt sich in einer weiteren Eskalation fort.
Während die EU-Mitgliedsstaaten empört auf das menschenverachtende Vorgehen des belarussischen Diktators Lukaschenko verweisen, wird parallel eine weitere Grenze mit tödlichem Stacheldraht und Militär ausgestattet, um in bekannter europäischer Manier Menschen vor der Festung Europa sterben zu lassen.
Die laut EU-Recht illegalen Push-Backs sind auch hier Realität der Menschen, die sich aktuell zwischen polnischen und belarussischen Militär einen Weg durch die Kälte in Richtung Deutschland bahnen.

Anstatt die polnische Regierung für ihr menschenverachtendes Vorgehen zu kritisieren wird in Politik und Medien rassistische Kriegsrhetorik eingesetzt und flüchtende Menschen werden als "Waffen" oder "Angriff" bezeichnet. Dabei wird ihnen ihr Grundrecht auf Bewegungsfreiheit und Asyl verwehrt.

Die europäische Scheinheiligkeit erreicht auch dieses Jahr in der Weihnachtszeit ihren Höhepunkt: die christliche Dominanzkultur bezieht sich im großen Stil auf Nächstenliebe, Menschlichkeit und Charity. Die politische Realität spricht allerdings für sich: denn Grenzen töten - auch an Weihnachten!

Wir wollen das nicht hinnehmen.
Solange nicht alle Grenzen abgeschafft sind, fordern wir Bewegungsfreiheit für alle und die Aufnahme aller schutzsuchenden Menschen.
Kein abgeschottetes Happyland in Deutschland oder sonstwo!
Weg mit der Festung Europa!

Deshalb rufen wir zu einer Aktion auf, um die scheinheilige vorweihnachtliche Idylle zu stören: In der Nacht des 17.12.21 werden wir Hamburger Weihnachtsbäume im öffentlichen Raum symbolisch verändern und so einen Hauch der schrecklichen Lebensrealität tausender Menschen in besinnliche deutsche Innenstädte holen.

Jetzt seid ihr gefragt: Schnappt euch ein Drahtgeflecht aus dem Baumarkt und dekoriert Weihnachtsbäume im Grenzzaun-Stil um. Es wird am Freitagabend einen Treffpunkt geben, an dem ihr euch Material abholen könnt. Meldet euch bei nobordersnotannenbaum@riseup.net wenn ihr den Treffpunkt erfahren wollt (gerne mit PGP verschlüsselt, Schlüssel auf Anfrage).
Teilt gerne Bilder von der Aktion unter #NoBordersNoTannenbaum

Wir möchten euch empfehlen, von der Verwendung echten Stacheldrahts abzusehen, um das Verletzungsrisiko zu minimieren. Take care und viel Spaß!

Wir freuen uns auf eure Beteiligung, teilt diesen Aufruf gerne mit euren Freund*innen und Gruppen!