Rostock: Marcel Prätorius - ein gewalttätiger Neonazi im Dienst der FIUM GmbH?

Prätorius ist seit etwa 20 Jahren aktiver und gewaltbereiter Neonazi. In den 2000ern war er Teil der Neonazi-Kameradschaft "Aktionsgruppe Festungsstadt Rostock" und besuchte zahlreiche NPD-Demonstrationen. Schon damals zeigte er die Bereitschaft, seine rechtsextreme Gesinnung mit Gewalt durchzusetzen. So griff er am Rande eines Gerichtsprozesses zum Pölchow-Verfahren ProzessbeobachterInnen an (1).

Über die Jahre hat sich Marcel Prätorius Gesinnung nicht geändert, genau so wenig wie sein Hang zur Gewalt. Dies stellte er unter Beweis, als er 2018 am Rande einer Demonstration versuchte einen Journalisten anzugreifen (2). Polizisten verhinderten das. Seine jüngsten politischen Umtriebe fanden im Umfeld der Kameradschaft "Nationale Sozialisten Rostock/Aktionsblog/Baltik Korps" statt. Diese Kameradschaft trainierte Rechtsextreme für den Straßenkampf gegen Andersdenkende. Aufgrund ihrer verfassungsfeindlichen Einstellung und ihrem Hang zur Gewalt wurde die Gruppe vor wenigen Wochen verboten (3). Auf Bildern der Gruppierung zeigt sich Prätorius meist vermummt (4). Auch abseits von Foto-Shootings trat Prätorius mit anderen Mitgliedern der Nationalen Sozialisten Rostock auf. So nahm er beispielsweise am 16.11.2018 in Rostock zusammen mit David Mallow an einer AfD-Demonstration teil (5). David Mallow ist nicht nur der Kopf der Nationalen Sozialisten Rostock, sondern auch deutschlandweit bekanntes Aushängeschild der rechtsextremen Kampfsportszene.

Während der Corona-Pandemie sorgten immer wieder "Corona-Demonstrationen" für Aufsehen, bei denen es teilweise zu schweren gewalttätigen Ausschreitungen kam. Organisierte Neonazis nutzten diese Veranstaltungen, um sich Straßenschlachten mit der Polizei zu liefern und PressevertreterInnen anzugreifen. Dies zog selbstverständlich auch Marcel Prätorius an. So zeigen ihn Fotos auf einer Corona-Demonstration am 7.11.2020 in Leipzig. Die Demo sorgte für Schlagzeilen, da eine große Gruppe Neonazis Polizeiketten durchbrach und immer wieder Andersdenkende, MedienvertreterInnen und Polizisten angriff (6).

Beim Institut für Fisch und Umwelt verdient der umtriebige Neonazi nun seine Brötchen als Taucher. Dafür scheint er geeignet, da er bei der Bundeswehr eine Ausbildung zum Kampftaucher absolvierte. Aus dem Dienst der Bundeswehr wurde er jedoch nach kurzer Zeit entlassen, da er rassistische und antisemitische Äußerungen von sich gab (1).

Die FIUM GmbH & Co. KG hat ihren Sitz im Fischerweg 408, 18069 Rostock. Vom dortigen Fischereihafen aus betreibt sie Fischereiforschung. Dazu werden der Forschungskutter "Praunus" und andere kleinere Boote genutzt. Zu den Auftraggebern der von der FIUM GmbH betriebenen Projekte gehört zur Zeit auch die Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern. Diese ist eine nachgeordnete Einrichtung des Ministeriums für Landwirtschaft und Umwelt MV. Gut möglich also, dass mit staatlichen Geldern mittelbar ein Neonazi finanziert wird, der Teil einer vom Staat verbotenen Gruppierung ist.

Marcel Prätorius ist ein gewalttätiger Neonazi. Dies hat er bis heute immer wieder bewiesen. Die FIUM GmbH sollte die Zusammenarbeit mit ihm schleunigst beenden. Andernfalls muss sie sich den Vorwurf gefallen lassen, gewalttätige Neonazis zu finanzieren. Für ein Unternehmen, dass dermaßen eng in wiederkehrenden Projekten mit staatlichen Einrichtungen zusammenarbeitet ist dies nicht tragbar.

Quellen:
(1) https://indyhro.blackblogs.org/2017/06/21/hro-achtung-neonazi-marcel-pra...
(2) https://indyhro.blackblogs.org/2018/12/12/kontinuierliche-teilnahme-von-... - (alternativ https://naziwatchrostock.blackblogs.org/2018/12/12/kontinuierliche-teiln... )
(3) https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/108531/4950688
(4) https://indyhro.blackblogs.org/2021/05/05/hro-rostocker-neonazi-marcel-p... - (alternativ https://de.indymedia.org/node/148070 )
(5) https://indyhro.blackblogs.org/2018/11/27/hro-johannes-salomon-afd-unter... - (alternativ https://de.indymedia.org/node/26332 )
(6) https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/leipzig/leipzig-leipzig-land/coro...