Bernd Heidbreder ist verstorben
Uns erreichte am Freitag die tragische und traurige Nachricht, dass Bernd Heidbreder in Venezuela verstorben ist. Bernd war beschuldigt ein Mitglied der militanten Gruppe K.O.M.I.T.E.E gewesen zu sein und an mehreren militanten Aktionen sich mit anderen beteiligt zu haben. Er war seit 26 Jahren auf der Flucht.
Nach 26 Jahren auf der Flucht vor den deutschen Behörden erhielten wir gestern die traurige Nachricht, dass Bernd Heidbreder in Mérida, Venezuela verstorben ist.
Bernd wurde beschuldigt Mitglied der militanten Gruppe K.O.M.I.T.E.E gewesen zu sein. Das K.O.M.I.T.E.E war in den Jahren 1994/1995 eine militante Gruppe in Berlin, diese setzte ein Gebäude des Verteidigungskreiskommandos 852 der Bundeswehr 1994 in Brand, in einer Erklärung hielt die Gruppe fest: dass Deutschland „Kriegspartei im Völkermord in Kurdistan (ist) – militärisch, ökonomisch, politisch“, und dass sich ohne Übertreibung feststellen lasse, „dass die BRD heute für die Türkei die gleiche Bedeutung hat, wie die USA ehemals für Vietnam und Mittelamerika“. 1995 versucht das K.O.M.I.T.E.E den Abschiebeknast-Grünau in Berlin zu sprengen, es ging Ihnen darum den Umbau des leerstehenden Knastes so stark zu beschädigen, dass die Fertigstellung des Knastes viel mehr Zeit in Anspruch genommen hätte.
Da ein Streifenauto der Polizei auf einem Parkplatz in Grünau verdächtige Fahrzeuge wahrgenommen hat, konnte die Aktion nicht durchgeführt werden. Laut den Bullen wurden in beiden Autos folgende Dinge gefunden: eine einsatzbereite selbstgebaute Bombe mit 120 kg Sprengstoff, Warnschilder, in denen „Das K.O.M.I.T.E.E.“ die Sprengung der nahegelegenen Knast-Baustelle ankündigte, persönliche Papiere, darunter Ausweise, Autokennzeichen, usw. Aufgrund der gefundenen Sachen wurde nach Bernd gefahndet, aber auch Thomas und Peter waren davon betroffen. Zu beiden Anschlägen bekannte sich das K.O.M.I.T.E.E und gab 1995 die Auflösung der Gruppe bekannt.
2017 wurde Bernd durch Zielfahnder des BKA (Bundeskriminalamt) in Venezuela festgenommen. Nach zwei Jahren Haft in Venezuela ist er entlassen worden und hatte Asyl beantragt.
Nach all dieser Zeit hat er sich nicht unterkriegen lassen und er war nicht alleine.
Auch wenn wir ihn nicht persönlich kannten, empfinden wir seinen Tod als einen Verlust und senden an seine Freunde und Weggefährten unser Mitgefühl.
Und mit den Wörtern des römischen Dichters wünschen wir dir et „bene“ discedens dicet „placideque quiescas, terraque securae sit super ossa levis.“1
1Albius Tibullus, Elegiae, Liber Secundus, IV