Sozialer Protest lässt sich nicht verbieten

Event Datum: 
Donnerstag, Mai 13, 2021 - 14:00
Stadt/Region: 
Für Donnerstag, 13. Mai 2021, 14 Uhr sind an insgesamt 10 Orten in der Innenstadt und rund um die Alster Kundgebungen angemeldet, zu denen insgesamt bis zu 2000 Teilnehmende erwartet werden. Dem Aufruf unter dem Motto „Sozialer Protest lässt sich nicht verbieten“ haben sich inzwischen 53 Gruppen und Organisationen aus Hamburg angeschlossen. Sie protestiert damit gegen die Versammlungsverbote und den massiven Polizeieinsatz am 1. Mai. Gleichzeitig sollen damit die Inhalte, Reden und Programmpunkte der verbotenen linken Maikundgebungen an die Öffentlichkeit gebracht werden.

„Die Versammlungsfreiheit wird in Hamburg traditionell geringgeschätzt. In der Polizeiführung herrscht ein obrigkeitsstaatliches Denken. Der Infektionsschutz war dafür am 1. Mai nur eine willkommene Rechtfertigung. Wir unterstützen daher den Aufruf, am 13.5. erneut auf die Straße zu gehen. Wir müssen zeigen: Das Grundgesetz gilt auch in Hamburg,“ sagt Janosch Wilsberg von den Kritischen Jurastudierenden.

„Der Angriff vom 1.Mai galt allen linken Gruppen und Spektren in Hamburg. Wir werden ihn auch gemeinsam abwehren. Ein breites Bündnis von der Grünen Jugend bis zur Roten Flora wird am 13.5. zeigen, dass die Straßen dem sozialen Protest und Widerstand gehören. Für den Infektionsschutz brauchen wir keine polizeilichen Anordnungen, darüber lassen wir uns von einem Senat nicht belehren, der die Menschen lieber nachts einsperrt, als die Ansteckungsherde in den Betrieben zu schließen,“ ergänzt Christoph Kleine von der Interventionistischen Linken.

„Am 1.Mai wollten wir für eine solidarische Gesellschaft auf die Straße gehen. Leider wurde das von der Versammlungsbehörde und der Hamburger Polizei brutal verhindert. Doch wir werden uns nicht einschüchtern lassen und weiterhin für gleiche Rechte für alle Menschen, unabhängig von ihrer Herkunft, öffentlich eintreten. Die Mutter aller Probleme ist die kapitalistische Ausbeutung der Ressourcen des globalen Südens und die damit einhergehende ungleiche Verteilung des Reichtums und nicht die Migration!“ so Martina Austen von housing.for.all.hamburg

„Der 1. Mai ist ein historischer Tag, an dem wir auf die Missstände in der Gesellschaft, besonders für die arbeitende Klasse aufmerksam machen. Die ver.di jugend Hamburg steht für Demokratie, engagiert sich gegen Diskriminierung jeder Art und scheut sich nicht vor offensiven Arbeitskämpfen. Deswegen erklären wir uns solidarisch mit allen, deren Demonstrationsrecht am 1. Mai 2021 in Hamburg eingeschränkt wurde,“ erklärt Mesut Demirtas von der ver.di jugend Hamburg abschließend.

Die zehn Kundgebungen sind mit einem ausführlichen Hygienekonzept für jeweils 200 Teilnehmende angemeldet. Das Bündnis erwartet dieses Mal Kooperation von der Versammlungsbehörde und Zurückhaltung von der Polizei. Es geht davon aus, dass die Versammlungen störungsfrei stattfinden können.

Kundgebungsorte am Donnerstag, 13.5., 14 Uhr:
(1) Jungfernstieg / Reesendammbrücke,
(2) Gänsemarkt,
(3) Stephansplatz vor Planten un Blomen,
(4) Dammtor/Theodor-Heuss-Platz,
(5) Kennedybrücke/Alsterufer,
(6) Carl-von-Ossietzky-Platz,
(7) Domplatz,
(8) Gerhard-Hauptmann-Platz,
(9) Hansaplatz,
(10) Alsterpark

Aufruf, Unterstützer*innen-Liste und weitere aktuelle Infos sind im angegebenen Link zu finden.

Bilder: 
webadresse: 
http://seebruecke-hamburg.de/2021/05/08/kundgebungen-am-13-5-sozialer-protest-laesst-sich-nicht-verbieten/
Lizenz des Artikels und aller eingebetteten Medien: 
Creative Commons by-sa: Weitergabe unter gleichen Bedingungen