Die längste Pandemie: Kolonialismus

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Es liegt in seiner Natur, dass der Nationalstaat angesichts dieser Pandemie, die auch eine Krise des Kapitals und der Reproduktion seiner Macht ist, repressiver wird. Der Staat existiert als Mittel zur Reproduktion der Macht der herrschenden Klassen. Dies ist eine entscheidende Tatsache für das Verständnis der Maßnahmen, die der deutsche Nationalstaat im Angesicht der Pandemie getroffen hat. Denn der Staat ist nicht gewillt, die Bevölkerung zu schützen, sondern vor allem sich selbst als Zentrum der politischen Macht zu erhalten. Warum sonst investiert er in Repression und Kontrolle statt in das Gesundheitssystem? Entzieht er uns die Information und die Werkzeuge, um aufeinander aufzupassen und zwingt uns eine uneffektive Bürokratie auf? Weil Zentralisierung die einzige Art und  weise ist, um ein System zu erhalten, in welchem der Wille und die Lust einer kleinen Elite auf den Schultern von Millionen von Leben ruhen kann. Weil die Repression jede Flamme einer kommunalen Gegenmacht ersticken soll, die in dieser Krise eine Alternative zum altertümlichen Modell des Nationalstaates darstellt. Wir aber brauchen keine Repression, um sicher zu sein, noch einen Staat, um für uns zu sorgen.

English below

Wir haben viele Analysen dieser Pandemie aus verschiedenen - und mitunter zu spezifischen - Blickwinkeln gelesen und gehört. In diesem Text möchten wir unseren Blick auf die Makroebene richten und diskutieren, welche politische Ziele in der weltweiten Pandemiepolitik 2020 sichtbar wurden und welche Perspektiven sich für uns ergeben.

Wir wissen, dass die Pandemie genauso real ist wie auch das Virus. Was uns aber in den folgenden Zeilen interessiert ist, wie eine solche weltweite Szenerie im Namen kapitalistischer und kolonialer Interessen genutzt wurde. Unserer Ansicht nach handelt es sich nicht um eine isolierte Konsequenz, dass diese Pandemie als Angriffsmittel gegen antikoloniale Bewegungen dient, um die Herrschaft über die Völker des globalen Südens wiederherzustellen.

Durch die Beschränkung auf ein einziges, vom globalen Norden durchgesetztes Verständnis von "Fürsorge und Schutz" werden die meisten Kulturen auf dem Planeten außen vor gelassen, ebenso ihre politischen Subjektivitäten und Lebensrealitäten. Einmal mehr unterstützte die Positionierung der westlichen Wissenschaft als universeller Standard einen technokratischen Fokus auf das Virus. Es herrscht eine "objektive" Sichtweise auf die Pandemie, die das tägliche Leben der Menschen nicht berücksichtigt und als individuelles Problem verwirft.

Die Problematik liegt in dem ungleichen Verständnis dessen, was objektiv bedeutet. Was wir in westlichen Gesellschaften als objektiv und neutral verstehen, ist Teil einer klaren politischen Agenda. In der Überzeugung, dass die von der deutschen Regierung angestoßene politische Agenda eine rassistische und klassistische ist, sehen wir dann auch hier als Objektivität kostümierte, christlich, weiß, männlich und natürlich bürgerliche Werte.

Eine solche objektive Vorstellung von Fürsorge verewigt Methoden und Interessen, die auf die Mächtigen, den Hegemon zugeschnitten sind. Sie führen andere in den Tod oder in die extreme Marginalisierung durch Polizeigewalt, Hunger, Verarmung, Vertreibung und Abschiebung oder Illegalisierung.

Diese politische Agenda wird durch ein Gefühl der Angst und Unsicherheit verschleiert, welche es neoliberalen und kapitalistischen Interessen erlaubt, in unser privates und soziales Leben weiter einzudringen. Hier wird das Interesse des privaten Kapitals durch die Regierung bewahrt, indem wir zu Hause bleiben, eingesperrt sind und keinen Widerstand leisten.

Es liegt in seiner Natur, dass der Nationalstaat angesichts dieser Pandemie, die auch eine Krise des Kapitals und der Reproduktion seiner Macht ist, repressiver wird. Der Staat existiert als Mittel zur Reproduktion der Macht der herrschenden Klassen. Dies ist eine entscheidende Tatsache für das Verständnis der Maßnahmen, die der deutsche Nationalstaat im Angesicht der Pandemie getroffen hat. Denn der Staat ist nicht gewillt, die Bevölkerung zu schützen, sondern vor allem sich selbst als Zentrum der politischen Macht zu erhalten. Warum sonst investiert er in Repression und Kontrolle statt in das Gesundheitssystem? Entzieht er uns die Information und die Werkzeuge, um aufeinander aufzupassen und zwingt uns eine uneffektive Bürokratie auf? Weil Zentralisierung die einzige Art und  weise ist, um ein System zu erhalten, in welchem der Wille und die Lust einer kleinen Elite auf den Schultern von Millionen von Leben ruhen kann. Weil die Repression jede Flamme einer kommunalen Gegenmacht ersticken soll, die in dieser Krise eine Alternative zum altertümlichen Modell des Nationalstaates darstellt. Wir aber brauchen keine Repression, um sicher zu sein, noch einen Staat, um für uns zu sorgen.

Doch leider ist der Nationalstaat und seine politische Agenda nicht der einzige Grund, warum wir die strukturelle Unterdrückung weiter reproduzieren. Den Staat zu beschuldigen ist der einfachste Ausweg, denn wenn wir beschuldigen, spekulieren wir auf Bestrafung. Wir aber beschuldigen nicht, um die Bürokraten des Staates zu bestrafen und diesen zu reformieren. Wir sind überzeugt, dass wir den Staat abschaffen müssen. Um aber den Staat abzuschaffen, müssen wir Alternativen schaffen, die frei von Unterdrückung sind.

Die Arroganz, einen "Eine Lösung für alle"-Ansatzes verkünden zu können, ist vielleicht der schmerzhafteste Aspekt der strukturell rassistischen Sichtweise auf die Pandemie. Eine Sichtweise, die fast selbstverständlich von großen Teilen der "westlichen" Linken unterstützt wird, die ihre Hoffnungen in technologische Lösungen steckt, die in/für den weißen Mann gemacht wurden, um sein privilegiertes und globalisiertes Leben weiterzuführen. Jegliche Möglichkeit von Lösungen aus/für den globalen Süden wird ignoriert, während Millionen von Völkern hygienischen Standards untergeordnet werden, die nur in "westliche" Gesellschaftsvorstellungen passen.

Wir wurden Zeugen wie die Diskurse und Strategien, die während der Pandemie entworfen wurden, Generationen des Kampfes um kulturelle Autonomie hinwegfegten. Die historisch koloniale Vorstellung, Zivilisation und Lösungen in den globalen Süden zu bringen, wurde wieder wachgerufen. Das zeigt uns, wie intakt in europäischen Gesellschaften der Nährboden für die Reproduktion von Paternalismus in Form von humanitärer Hilfe ist.

Wir verstehen dieses paternalistische Verhältnis als eine Fortsetzung der kolonialen Matrix. Verhältnisse, die mit außerordentlicher Anpassungsfähigkeit - ebenso wie der Kapitalismus - selbst europäische Linke und libertäre Kreise infiltriert haben. In welchen die Privilegierten ihre Aufgabe darin sehen, für andere zu denken, statt durch einen gemeinsamen Kampf die Spaltung zu überwinden.

Dieses Abhängigkeitsverhältnis gibt den beteiligten Menschen nichts. Es reproduziert nur ein Gefühl der politischen Überlegenheit in den weiß-dominaten, privilegierten Gruppen. Diese lenken den Fokus ihres politischen Handelns ab und ignorieren ihre lokale und zeitliche Verantwortung in der Matrix der Unterdrückung, deren konstitutiver Teil sie sind. Mit anderen Worten: Es ist einfacher, in Berlin auf die Straße zu gehen, um eine Regierung des globalen Südens zu kritisieren, als sich mit dem Elefanten im Raum zu konfrontieren: Den deutschen imperialistischen Staat und dem extrahierten Reichtum, der die verwaltete Demokratie und damit auch die radikale Linke finanziert. Es ist einfacher, über die Armut in historisch verarmten Gebieten zu sprechen, als zu akzeptieren, dass die uns umgebende Armut unseren eigenen Wohlstand nährt.

Sollten wir unsere Kritik nur auf die Ungerechtigkeiten außerhalb dieser nationalstaatlichen Grenzen richten? Oder sollten wir endlich anfangen, uns der sozialen Probleme anzunehmen, die uns umgeben? Die Vernachlässigung von sozialer Ungleichheit, geschlechtsspezifischer und sexualisierter Gewalt und strukturellem Rassismus in "entwickelten" Ländern ist vielleicht der wirksamsten Mechanismen, den der Kolonialismus seit Ewigkeiten benutzt, um die politische Aufmerksamkeit auf andere Geografien zu lenken.Damit wird die Betäubung der lokalen Bevölkerungen, die sich kulturell als "privilegiert" definieren, erreicht, sie werden zu einem "Albtraum der Solidarität" verleitet, basierend auf der absurden Idee, dass strukturelle Marginalisierung und kulturelle Dominanz sich aussuchen könnten, welchen Reisepass sie haben. Kurz gesagt, man lässt die Menschen im globalen Norden glauben, dass dies Probleme sind, die es nur in anderen Ländern gibt.

Die Unterteilung in entwickelte und unterentwickelte Nationen stellt aber ganz einfach eine Lüge da. Denn der Nationalstaat als politisches Projekt kann nur existieren, wenn ein großer Teil seiner Gesellschaft unter Gewalt und Marginalisierung leidet, unabhängig von der Geografie. Geschlechter- , Klassenungleichheit und Rassifizierung sind der Kern seiner Parolen, die ein immer monokulturelleres und universelleres Bild des Bürgers beschwören.

Doch was könnte nützlicher sein, um die westlichen Gesellschaften zu befrieden, als ihre Arbeitklasse Anteil fühlen zu lassen an der Furcht, das Imperium könne seine Macht über den Rest der Welt verlieren?
 

Es ist also kein Zufall, dass wir in einem Nationalstaat wie Deutschland immer wieder und auf diese Art und Weise von den "armen Gesellschaften" im globalen Süden hören. Dass wir durch das Gefühl der kulturellen Überlegenheit dazu gedrängt werden, Entwicklungshilfe im globalen Süden zu unterstützen. Dass wir wie 1492, Glasperlen an jene verteilen, die wir bestehlen wollen. Und erstaunlicherweise sind wir immer noch überrascht, wenn wir mit Widerstand empfangen werden.

Ein Jahr nach Beginn der Pandemie fragen wir uns, warum wir es als Linke und Libertäre es nicht schaffen Ideen und Strategien außerhalb der Werte des Nationalstaates zu denken. Welche Kräfte schränken unsere politische Kreativität, welcher Stock schlägt auf unsere revolutionären Bestrebungen ein?

Nur wenn wir in der Lage sind, die Mauern der verinnerlichten Unterdrückungsverhältnisse einzureißen, werden wir ein System der miteinander verbundenen kommunalen Autonomien schaffen können. Denn kommunal in diesem Sinne setzt den Respekt gegenüber verschiedenen Formen der Beziehungen, der Natur und des Menschen voraus. Autonomie kann niemals einen einzigen Ausdruck finden, sondern wird nur dort sein, wo das Leben der einen nicht das Leben der anderen unterdrückt. Autonomie wird ihre Wege finden, wo es eine Entscheidung für revolutionäres Handeln gibt und niemals in der Isolation der eigenen Räume.

"Difference musst be not merely tolerated, but seen as a fund of necessary polarities between which our creativity can spark like a dialectic. Only then does the necessity for interdependency become unthreatening. Only within that interdependency of different strenghts, acknowledged and equal, can the power to seek new ways of being in the world generate, as well as the courage and sustenance to act where there are no charters"
- Audre Lorde

 

The largest pandemic, colonialism

 

We witnessed how the discourses and strategies outlined during the pandemic swept generations of struggle for cultural autonomy. Re-calling the historical colonial notion of bringing civilisation and solutions to the global-south.

We have seen and heard much analysis of this pandemic from different -and from time to time- too specific points of view. This time we would like to offer a discussion of a macro level. Try to understand what are the political intentions supporting this 2020 worldwide pandemic policy.

The pandemic is real and so is the virus. In these lines, we intend to discuss how such a worldwide scenery has been used on behalf of capitalist and colonial interest. In our view, it is not an isolated consequence that this pandemic function as a means for attacking anti-colonial movements with re-establishing dominance upon global south peoples.

Through promoting a single notion of “caring and protection” ideated in the global-north, most cultures on the planet are left out and so were their political subjectivities and life realities. Once again, the positioning of Western-science as a universal standard assisted a technocratic focus on the virus. Imposing an “objective” viewpoint on the pandemic and not taking into account peoples daily life for considering these an individual issue.

The problem lies in the uneven understanding of what objective means. What we understand in Western societies as objective and neutral, it is part of a clear political agenda. In this regard, and convinced that the political agenda triggered by the German Government is a racist and classist one, we see objective being costumed as Christian, as white, as male, and of course as bourgeoise.

Such an objective notion of caring perpetuates procedures and interests that are tailored for the powerful ones, the hegemonic bodies. Leading others to deaths or extreme marginalization through police violence, hunger, impoverishment, evictions and deportations, or illegalization.

By obscuring the political agenda, but spreading a sense of fear and insecurity neoliberals and capitalist interests are allowed to invade our-most private and social life. It is the interest of private capitals that are preserved by the government want us at home, locked down, not playing resistance.

It is in its nature that the nation-state when facing this pandemic that is also a crisis of capital and reproduction of its power will become more repressive and reinforce

The state exists as a means for reproducing the power of the ruling classes. This is a crucial fact if we are willing to truly understand the decisions made by the German state in the face of the pandemic. Because the state is not willing to protect its people but to self-care as the one and only holding political agency. If not why instead of investing in its health care system the German state choose to invest in repression and control? Instead of providing the people the information and the tools to take care of themselves and their communities, it forced us to really on a centralized and ineffective bureaucracy? It is because centralization is the only way of maintaining a system in which a small elite’s pleasures and will can rest upon millions of lives. It is because repression seeks to soak any flame of communal counter-strategies, that could in time of crisis signified alternatives to the vintaged model of the National-state. We don’t need repression to be safe, neither a state to take care of ourselves.

We already discussed the aspect of the national state and its clear political agenda. But unfortunately, this is not the only reason why we keep on reproducing structural oppression. To blame the state is the easy way out because when blaming we are expecting a punishment. And we are not expecting to punish the state we are convinced we need to abolish it. But for abolishing the state, we need to create alternatives free of oppression.

For us, communal is an alternative and decentralized way of living based on autonomies. During the pandemic, we saw a reproduction of colonial oppression in our social manners. The arrogance of being able to elucidate “a one fits all approach” is perhaps the most painful aspect of the structurally racist take on the pandemic. A take that was almost naturally supported by western left-wing peoples too, when expecting all of us to invest our hopes in technological solutions made in/for the white-men to carry on with his privileged and globalized life. Ignoring any possibility of solutions from/for the global south, while subordinating millions of peoples to hygienic standards that only fit in westernized social conceptions.

We witnessed how the discourses and strategies outlined during the pandemic swept generations of struggle for cultural autonomy. Re-calling the historical colonial notion of bringing civilization and solutions to the global south. Showing how European societies remain as intact fertile soils for the reproduction of paternalism in the form of humanitarian aid.

We understand this paternalist relation as a continuation of the colonial matrix. Which with extraordinary adaptability- just like capitalism- infiltrated even European left-wing and libertarian atmospheres. In which privileged peoples find their duty as to think for others, instead of breaking division by fighting along with.

Such a matrix of dependency does not give anything to the peoples involved. It only reproduces a sense of political superiority in white -privileged dominant groups. Who divert the focus of their political action, ignoring their local and temporal responsibility towards the matrix of the dominance of which they are a constitutive part. In other words: it is easier to take to the streets in Berlin to criticize a government of the global-south than to confront the elephant in the room, namely the german imperialist state and the extracted wealth that finances the managed democracy and therefor even the radical left]. It is easier to talk about poverty in historically impoverished territories than to accept that the poverty surrounding us feeds our well-being.

Should we direct our critique only to the injustices outside this Nation-state borders? Or should we finally start facing the social problems that surround us? Neglecting social inequality, gendered and sexualized violence and structural racism in “developed” countries has been perhaps the strongest social mechanism that colonialism has been using for ages for re-directing political attention towards other geographies. Numbing the local populations, who define themselves culturally as “privileged”. Inducing them to a “nightmare of solidarity”, based on the idea that structural- marginalization and cultural domination can choose which passport to hold. In other words, making them think these are problems that belong to other countries.

For us, the division between developed and underdeveloped nations is a straight out lie. For the Nation-state as a political project, can only exist if a big part of its society suffers from violence and marginalization, no matter the geography. Gender and class inequality are at the very core of its paroles which Evoque an ever more mono-cultural and universal image of the citizen.

But what better then perceived privilege to pacify western societies and make their workers fear the potentiality of their empire losing it’s grip on the world as if they had a stake in it?

We invite you now to think in terms of globalization. It is not a coincidence that in a Country like Germany we are constantly hearing from the poor societies in the global south. That we are culturally pushed to support developing-programs and policies in the global south. That we, like in 1492, are bringing “espejitos de colores” to those we want to steal from. Amazingly we are still surprised when welcomed with resistance!

After one year of the pandemic we ask ourselves and now ask you as well, why can’t we as leftist and libertarians think of strategies outside the values of the nation-state. Which are the intentions shrinking our political creativity? Which baton is striking down on our revolution?

Only if we are able to tear down the walls of internalized oppression will we be able to sustain an interconnected system of communal autonomies. For interconnection means being asked for help not imposing it. For communal means respect towards different forms of relations and natures. For autonomy can never find a one-single expression, but will be there where our lives do not oppress the lives of another. For autonomy will only find true way(s) in the form of revolutionary commitments and never in isolation.

“Difference must be not merely tolerated, but seen as a fund of necessary polarities between which our creativity can spark like a dialectic. Only then does the necessity for interdependency become unthreatening. Only within that interdependency of different strengths, acknowledged and equal, can the power to seek new ways of being in the world generate, as well as the courage and sustenance to act where there are no charters”

Audre Lorde

Abya yala libre!

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Ergänzungen

"UNICEF geht aufgrund der ausgewerteten Daten von weltweit mindestens 200 Millionen Betroffener in 30 Ländern aus, darunter 44 Millionen Mädchen unter 15 Jahren. Mehr als die Hälfte der Betroffenen leben in drei Ländern (Indonesien, Ägypten und Äthiopien)."

Völlig klar, die Imperialisten mit ihrer Progapghanda müssen gestoppt werden:

 

https://www.tagesschau.de/inland/schutzbrief-gegen-genitalverstuemmelung...

https://de.wikipedia.org/wiki/Internationaler_Tag_gegen_weibliche_Genita...

https://de.wikipedia.org/wiki/Weibliche_Genitalverst%C3%BCmmelung

 

Aber "Pandemie"-Metaphern zu Kapitalismus, Nationalstaat etc sind auf dem besten Weg zum Unwort des Jahres der radikalen Linken. Abgeschmackt. Inhaltlisch falsch. In jede Richtung verharmlosender Begriff. Der Kolonialismus ist in seiner Geschichte für weit mehr Todesopfer verantwortlich als jede Pandemie. Und die aktuelle Corona Pandemie weit tödlicher als die notwendige theoretische Auseinandersetzung mit Postkolonialismus. 

Es ist schön das sich Menschen nun auch neben dem Kampf gegen Reichsbürgers und Co. sich auch auch alten, aber nicht unwichtigen Themen abarbeiten. 

Nach dem ich den Text gelesen habe, hatte ich festgestellt, dass ihr eigentlich nur  emotionalisiert, und nicht den Blick auf Lösungen lenkt.

Mein wichtigstes Anliegen und Kritik an euch ist, ihr vergesst die Bildung von allen Parteien, welche in eurem Problemfeld vorkommen.

Ihr kommt euch emotional überlegen vor, da ihr euch von den Problemen betroffen fühlt und dies als richtig und wichtig anseht.

Wie wollt ihr eine Revolution ans Laufen bringen, wenn ihr keine Bildungsarbeit leistet. Im Spanischen Bürgerkrieg konnte der Rückhalt für die Republikaner stark durch die Bildungsarbeit der Bevölkerung gestärkt und ausgebaut werden. Die Menschen waren über die Bildungsarbeit aufgeklärt und hatten Ziele, für die sie eintraten.

Anarchismus in Spanien – Wikipedia

Bei den Kommunisten in Deutschland gab es auch in den 1910 und 1920 Jahren viel Bildungsarbeit für die Menschen, welche oft in Kneipen ablief. Dort lernten die Menschen sich zu organiesieren und zu Bilden, wie sie ihre Ankliegen durchsetzen können.

Mannesmann (dkp.de)

Mit Systemkritik alleine kann kein Kampf gewonnen werden. Ihr müsst kämpfen lernen, und dies ist nun mal nicht leicht.

In einem Kampf ist die Moral auch wichtig, aber die Emotion ist oft tödlich, ihr müsst logisch entscheiden. Dies sehen wir unter anderem an den KämpferInnen der Y PJ und Y PG in Kurdistan. Sie sind alle auf einem Bildunggrad und können so auch gleichberechtigt handeln. Sie vertreten auch ihre Interessen selber und benötigen dafür nicht irgentwelche Menschen, welche dies aus emotionalen Gründen tun. Wenn sie Hilfe benötigen, können sie diese zielgerichtet aufgrund ihrer Bildung von uns anfordern. So wie in der Vergangenheit, wo es Sammlungen, unteranderem für eine Feuerwehr gab.

Feuerwehr für Rojava - Beiträge | Facebook

Wenn Menschen Bildung haben, dann können sie selber für sich Kämpfen und brauchen keine Stellvertreter, sondern sie können eigene Entscheidungen treffen.