Eine Silvesterkundgebung findet auf jeden Fall in Hamburg statt
Warum demonstrieren wir in Billwerder? In diesem Knast befinden sich Musa Asoglu und Erdal Gökuglu, die beide wegen §129b (Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung) zu 6 Jahren und 9 Monaten zu 5 Jahren verurteilt sind. Vorgeworfen werden beiden die Mitgliedschaft in der DHKP-C (Revolutionäre Volksbefreiungspartei-Front), einer marxistisch-leninistischen Organisation, die in der Türkei für Sozialismus, eine Gesellschaft ohne Unterdrückung und Ausbeutung kämpft. Auch grüßen wir alle Gefangene dort, die vor der Willkür des Knastregime nicht einknicken! Zunehmende Zensur gegen Musa Asoglu Vor über 4 Jahren wurde Musa Asoglu am 2. Dezember 2016 in Hamburg verhaftet und befand sich über 20 Monate in Totalisolation. Das heißt, er war 23 Stunden am Tag in der Zelle eingesperrt und durfte an keinen Gemeinschaftsaktivitäten im Knast teilnehmen. Dass seine Isolationsfolter Mitte September 2020 aufgehoben wurde, ist auch ein kleiner Teilerfolg unserer Öffentlichkeitsarbeit! Er ist jetzt in Billwerder in sogenannter Strafhaft. Musa kommt so mit mehreren Gefangenen nur auf einer Station zusammen, um mit ihnen kommunizieren, kochen oder Sport zu treiben. Zu seinem Genossen Erdal, der sich auf einer anderen Station befindet, ist der Kontakt allerdings untersagt. Die Zensur ist jetzt drakonischer als im Untersuchungsgefängnis Holstenglacis. Damals war die Bundesanwaltschaft und das Gericht zuständig, jetzt ist der Sicherheitsdienst in Billwerder . Seit Herbst bekam Musa Artikel aus bürgerlichen türkischsprachigen Zeitungen wegen des „zu hohen Kontrollaufwand„ nicht. Später wurden das „Gefangenen Info“ oder jetzt sogar Postkarten mit politischen Motiven von den Zensoren eingesackt. Es handelt um sich dabei um eine Karte mit der Parole: „Freiheit für alle politischen und sozialen Gefangenen“ vom Netzwerk Freiheit für alle politischen Gefangenen. Auf der anderen Karte lautet das Motto „Grüße aus Hamburg“ . Abgebildet ist das bekannte Motiv von stolpernden Polizisten beim Sprung über einen Zaun. Aufgerufen wird auf der Rückseite zu Mitgliedschaft in der Roten Hilfe und „Unterstützt die G20-Gefangenen! Jetzt wurde Ende Dezember ein Brief an ihm mit Anschreiben und Beilagen zu Hälfte beschlagnahmt. Fazit Alle politischen Gefangene benötigen Informationen, Zuspruch, Kritik und Solidarität, genauso wie auch wir draußen. Zensur ist ein Angriff auf Musa politische Identität, um ihn zu zerstören. Das ist aber nichts Neues in der BRD , denn es wurde früher gegen die Gefangenen aus bewaffneten Gruppen praktiziert. Im August 2023 wird Musa entlassen, aber solange dürfen die Zensur nicht hinnehmen, es muss sich jetzt was an seiner Situation ändern. Er war lange in Isolationshaft und die Sonderhaftbedingungen dauern bis heute an! Wir wollen das nicht hinnehmen, deswegen sind wir heute hier. Wir werden solange Druck ausüben, bis sich seine Lage zum Besseren ändert! Schreibt Musa: Musa Aşoğlu JVA Billwerder Dweerlandweg 100 22113 Hamburg Besucht ihn: Wie das funktioniert, fragt Musa oder meldet Euch bei freiheitskomitee@gmx.de Musa Asoglu ist nicht alleine ! Isohaft ist Folter! Freiheit für Musa Asoglu - Freiheit für alle politischen Gefangenen! Netzwerk Freiheit alle politischen Gefangenen Hamburg