Fehlende Sicherheit bei Block G20

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Eigentlich wollte sich unsere Gruppe an den Vorbereitungen zu den Blockadeaktionen des G20 Gipfel in Hamburg beteiligen. Wir haben nun beschlossen das vorerst nicht zu tun. Der Grund ist ein bislang mangelndes Sicherheitsverständnis der Organisierenden von Block G20, das für uns dadurch deutlich wurde, dass auf deren Webseite keine Möglichkeit einer verschlüsselten Kommunikation zu finden war. Weil wir aber vor unserer Fahrt nach Hamburg zwei Fragen hatten, die wir ihnen gerne per verschlüsselter E-Mail Kommunikation zusenden wollten, fragten wir nach ihren PGP-PublicKey. Den darauf folgenden etwas kruden Mailverkehr dokumentieren wir hier:
Vorschaubild: 

26.05.17

Hallo blockg20,

wir würden mit unserer Gruppe auch gerne am Dienstag zum BlockG20

Treffen kommen. Da wir vorher aber noch ein paar Fragen haben, bitten

wir euch, uns euren

öffentlichen PGP Schlüssel zu schicken.

Viele Soli Grüße

  

29.05.17

Hallohallo, ist unsere Mail bei euch angekommen?

 

 

30.05.17

Hallo

na klar könnt ihr kommen. Wir würden uns freuen.

Grüße BlockG20

 

30.05.17

Hallo, anscheinend habt ihr unsere Mail nicht richtig gelesen ;-).
Bevor wir kommen, hätten wir noch zwei Fragen gehabt.
Diese würden wir aber nicht gerne unverschlüsselt stellen,
deshalb hatten wir nach eurem PGP Schlüssel gefragt.
Es wäre schön, wenn wir nicht wieder vier Tage auf eine Antwort
warten müssen, schließlich ist heute Abend ja schon das Treffen.

Soli Grüße

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Da wir also auf unser Anliegen bist heute keine entsprechende Antwort erhalten haben, sind wir dahingehend übereingekommen, erst einmal nicht an den Block G 20 Vorbereitungstreffen teilzunehmen.  

Gerade auch in Anbetracht der Sicherheitsfehler, die bei der Vorbereitung der G20 Klimaaktionen passiert sind, und die zu deren Absage geführt haben, finden wir es vollkommen unverständlich, dass die Organisierenden von Block G20 offensichtlich nur ungenügende Lehren daraus gezogen haben.  

Es ist klar, dass die geplanten Blockadeaktionen schon im Vorfeld unter massivster Beobachtung der Repressionsorgane stehen werden. Wir erwarten daher, dass die Organisierenden simpelste Sicherheitsstandards einhalten, und nun möglichst rasch eine verschlüsselte E-Mail Kommunikation ermöglichen und auf ihrer Webseite einen PGP-PublicKey veröffentlichen

Die Fragen die wir stellen wollten, haben sich übrigens erledigt. Was wir wissen wollten, haben wir mit Aufwand aus anderer Quelle erfahren.

Auch wenn wir von dem mangelnden Sicherheitsverständnis von Block G20 ernüchtert waren, werden wir uns selbstverständlich trotzdem an den bevorstehenden Anti-G20 Aktionen beteiligen, und wenn die Voraussetzungen stimmen, gerne auch zusammen mit den Aktivist*innen von Block G20.

BA Gruppe
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