Suevophobie in München - Keine Seltenheit
Diesen Monat kam es im münchner Kafe Marat zu einem Eklat, den wir für überaus bezeichnend für die Zustände in der bayrischen Linken halten.
Auf einem Plenum der im Kafe aktiven Gruppen forderten einige Teilnehmer*innen wegen der überhand nehmenden Verschmutzung in Flur und Innenhof die Einführung eines Putzplans, der unter den beteiligten Gruppen aufzuteilen sei. Dass den männlichen Teilnehmer*innen die Sauberkeitsbedürfnisse ihrer Genoss*innen alles andere als ein Anliegen sind, wurde gleich zu Beginn der Sitzung klar gemacht, indem man den TOP an das Ende der Tagesordnungsliste verbannte. Als mensch sich schließlich dazu bequemte den TOP du diskutieren, offenbarten sich wahre Abgründe:
Angefangen damit, dass die Notwendigkeit eines Putzplans in Abredegestellt wurde. Dies würde bedeuten das Kafe Marat als Safe-Space für menschen mit erhötem Sauberkeitsbedürfnis (was ohnehin nur in Ansätzen der Fall ist) endgültig abzuschaffen.
Doch damit nicht genug; Nachdem die Genoss*innen auf ihrem Anliegen beharrten, machten sich verschiedene Plenumsteilnehmer*innen über diese lustig. Es vielen Sätze wie "ob man (sic!!!!) hier auf einer Versammlung schwäbischer Hausfrauen sei?"
Zu diesem Übermaß an identity assuming haben wir eines zu sagen:
Als Menschen* in Bayern, die sich als schwäbisch lesen, haben wir bavarozentristische Diskurse endgültig satt! Als VfB Fan* hatte mensch sich neben der Schickeria ja noch nie hervowagen können. Nun aber unser Anrecht auf eine Kehrwoche in Abrede zustellen geht zu weit. Dieses eindeutig suevo-uxorophobe Verhalten verurteilen wir auf das schärfste. Wir fordern:
Die sofortige Einführung der Kehrwoche im Kafe Marat!
Eine klare Thematisierung und Abschaffung suevophober Verhaltensweisen!
Eine umfassende Emanzipation innerhalb des Kafe Marats kann nur gelingen, indem bavarozentristische Herrschaftsdiskurse überwunden werden.
Queerfeministisch Schwäb*innen in München