Hanover: Jetzt besetzen wir! Demo am 5.12. und Aktionen
Die Initiative "Sonst besetzen wir!" hatte der Stadt Hannover eine Frist bis Ende November gesetzt, um für würdige Unterkünfte für alle Wohnungslosen der Stadt zu sorgen. Anonsten werden ab Dezember Wohnungen und Häuser besetzt - dann sorgen wir selbst für Wohntraum.
Die Frist ist abgelaufen. Das Handeln der Stadtverwaltung wist ungenügend. Nun heißt es: Jetzt besetzen wir!
Große Demo am 5.12.20
Die Frist läuft ab - jetzt besetzen wir!
Wir hatten den Verantwortlichen der Stadt Hannover eine Frist bis Ende November gestellt, würdige Einzelunterbringungen für alle Wohnungslosen in Hannover zur Verfügung zu stellen. Obwohl unsere Initiative einigen Druck und Aktionismus in der Stadtverwaltung ausgelöst hat, bleibt uns für ihr Handeln nur ein Wort: ungenügend!
Es ist für Alle offensichtlich, dass die angebotenen Tagestreffs und Unterkünfte nicht im geringsten den Anforderungen an eine würdige und pandemiegerechte Unterbringung genügen. Stattdessen verhöhnt
Oberbürgermeister Onay alle Wohnungslosen wenn er sagt, niemand müsse in Hannover auf der Straße schlafen.
Wir haben in den letzten Wochen viel Zuspruch und praktische Unterstützung erhalten. Es wurden mehrere große Transparente in der Stadt aufgehängt, tausende Plakate plakatiert, tausende Aufhänger in den Stadtbahnen verteilt, Geld gespendet - und uns wurden einige leerstehende Häuser und Wohnungen gemeldet, die sich für eine Besetzung eignen würden.
Wir werden ab dem 5. Dezember Häuser und Wohnungen in Hannover besetzen. Und brauchen dafür jede Unterstützung, die wir bekommen können. Achtet auf Ankündigungen.
Am 5.12. wird es außerdem eine Demonstration unter dem Motto "Jetzt besetzen wir!" geben. Hierzu sind heute erneut 3000 Plakate im gesamten Stadtgebiet verklebt wurden. Wir rufen alle dazu auf, sich solidarisch zu zeigen und an der Demonstration teilzunehmen. Die Demonstration startet um 13Uhr am Opernplatz in der Innenstadt.
Wir fordern die Stadt Hannover und die Polizei auf, sich mit mit Maßnahmen gegen die Demonstration und Besetzungen zurück zu halten. Es mag zwar illegal sein Häuser zu besetzen, aber so lange Menschen legal aus Wohnungen geworfen werden, wird uns das nicht hindern, dies zu tun. Wohnraum darf keine Ware sein!
Würdige Unterkünfte für alle Wohnungslosen!
Die Initiative "Sonst besetzen wir" wird gemeinsam von Wohnungslosen und Menschen aus sozialen Kämpfen getragen. Über 4000 Wohnungslose gibt es schätzungsweise in Hannover und total unzureichende Hilfsangebote. Von würdigen Unterkünften ganz zu schweigen. Der Oberbürgermeister Onay (Die Grünen) sagt, es müsse niemand auf der Straße schlafen, der dies nicht wolle. Wir kotzen! Die Verhältnisse sind beschissen. Und gerade in Corona-Zeiten gibt es für viele gesundheitlich geschwächte Menschen ohne Wohnraum keinen Schutz.
Es haben sich viele Leute solidarisiert - und die Stadtverwealtung wir nervös.
Guckt euch unsere Aktivitäten an: besetzen. blackblogs.org, www.twitter.com/167solidarisch
Den Kurzaufruf gibt es auf dem Blog auf deutsch, englisch, französich,
arabisch, bulgarisch, italienisch, kurdisch, polnisch, rumänisch, russisch, spanisch und türkisch
Unterstützt uns und fühlt euch inspiriert, wie auch wir uns haben von den geilen Aktionen in anderen Städten anstupsen lassen.
Hier ist noch mal unser Aufruf von Anfnag November:
Ein warmes zu Hause mit Schlüssel und eigenem Briefkasten ist das Minimum!
Selbstbestimmte Einzelunterbringung für alle Wohnungslosen bis Ende November!
SONST BESETZEN WIR!!!
Seit Monaten kämpfen Wohnungslose gemeinsam mit solidarischen Menschen und Initiativen für eine würdevolle Unterbringung. Zudem steigt die Zahl der Corona-Infektionen wieder und der Winter steht vor der Tür. Schon jetzt ist es nachts arschkalt und ohne Wohnung kann man nun mal nicht zu Hause bleiben.
Oberbürgermeister Onay hält derweil schöne Sonntagsreden und präsentiert wohlklingende Pläne – fürs nächste Jahr. Währenddessen hat die Stadtverwaltung, deren Chef Onay ist, Mitte Oktober die letzte Corona-Notunterbringung mit Einzelzimmern geschlossen und die Menschen stehen wieder vor dem Nichts. Zu Beginn der Corona-Pandemie im Frühjahr hatte die Stadt Hannover noch Unterkünfte für Wohnungslose angemietet. Aber auch hier war zu Spitzenzeiten nur Platz für 100 der insgesamt über 4.000 wohnungslosen Menschen in Hannover.
Was jetzt noch bleibt, sind die Massenunterkünfte (wie am Alten Flughafen). Privatsphäre gibt es dort nicht. Einen sicheren Ort, um das letzte Hab und Gut einzuschließen, auch nicht. Und einen Ort zum Ruhe finden, oder um Krankheiten aus zu kurieren, schon gar nicht. Immer wieder kommt es zu Konflikten und Betroffene – besonders Frauen – berichten von Machtmissbrauch und Gewalt durch die Sicherheitskräfte. Außerdem schließen jeden Morgen um neun die Türen und die Menschen stehen für den Tag wieder auf der Straße. Die Würde der dort schlafenden Menschen wird permanent mit Füßen getreten.
Viele Wohnungslose gehören zudem wegen chronischer Krankheiten und eingeschränktem Zugang zu medizinischer Versorgung zur Corona-Risikogruppe. An Abstand und Hygiene ist bei den Bedingungen in den Massenunterkünften aber nicht zu denken.
In den kleineren Unterkünften ist die Situation auch nicht viel besser. Privatsphäre ist auch hier Mangelware, Gängeleien durch Angestellte und Sicherheitspersonal gehören zum Alltag und der Corona-Schutz in den vielen Zweibettzimmern ist ungenügend.
Einige ziehen es wegen der beschissenen Bedingungen in den Unterkünften vor, in Zelten, Autos, oder sonst irgendwo draußen zu schlafen. Doch die kalte Jahreszeit beginnt gerade erst.
In den Tagestreffs, wo die Abstands- und Hygieneregeln eingehalten werden sollen, bleibt nur Platz für weniger als ein Viertel der Leute, die dort vor der Corona-Pandemie einen Ort zum Aufwärmen, Kaffee trinken und den Zugang zu Toiletten und Waschgelegenheiten gefunden hatten.
Die Zeit drängt, doch die Stadtoberen und die Verwaltung tun so, als würde es diese Probleme nicht geben. Selbstzufrieden lehnt man sich im Rathaus lieber zurück und will sich nach der Schließung der Corona-Notunterkünfte in Jugendherbergen und Hotels erst im nächsten Jahr um eine dauerhafte Lösung bemühen. Wer Corona und den Winter nicht leugnet, sieht aber, dass ein Modellprojekt im nächsten Jahr keine ernstzunehmende Lösung sein kann.
Die allgemeine Wohnungsnot und der Umgang mit Wohnungslosen sind kein Zufall, sondern Ergebnis der marktförmigen Wohnungspolitik und dem völligen Versagen der Stadt, dieser Entwicklung etwas entgegenzusetzen. Während Investoren und andere Profiteure der Wohnungsnot im Rathaus hofiert werden, bleibt für alle, die mit der monatlichen Miete zu kämpfen haben, und erst recht für die, die ihre Wohnung schon verloren haben, nichts als heiße Luft.
Doch damit ist jetzt Schluss! Wir, Betroffene von Wohnungslosigkeit und Menschen aus Sozialen Bewegungen und Mietkämpfen, haben uns zusammengetan, um die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Die Zeit, vor dem Rathaus zu stehen und um Würde zu bitten, ist vorbei! Wir sehen auch keinen Sinn mehr darin, an irgendwen zu appellieren. Wir wollen nicht mehr diskutieren oder verhandeln. Weder mit dem Wohnungsamt, noch mit dem Baudezernenten oder dem Bürgermeister. Die Probleme wurde oft genug benannt und alle Standpunkte sind ausgetauscht.
Wir stellen den Verantwortlichen der Stadt Hannover hiermit eine Frist bis Ende November.
Wenn bis dahin nicht alle Wohnungslosen, die es wollen, einen Platz in einer würdevollen Einzelunterbringung bekommen haben, schreiten wir zur Tat und zeigen, wie unbürokratisch leerstehende Häuser und Wohnungen zu einem Zuhause werden können.
Ein warmes Zuhause mit Schlüssel und eigenem Briefkasten ist das Minimum!
Selbstbestimmte Einzelunterbringung für alle Wohnungslosen bis Ende November!
SONST BESETZEN WIR!!!