Türkischer Geheimdienst MIT: In Deutschland wie zu Hause
Nach dem Militäraufstand in der Türkei Mitte Juli nahmen die Aktivitäten der türkischen Geheimdienste in Deutschland zu. Milli Istihbarat Teskilati (MIT) hat im Visier deutsche Bürger türkischer Abstammung, die Ankara wegen der Mitwirkung am Putschversuch und der Verbindung mit dem Prediger Fethullah Gülen verdächtigt.
"Unglaubliche geheime Aktivitäten" – so äußerte sich Grünen-Politiker Hans-Christian Ströbele zu den Praktiken der türkischen Geheimdienstes MIT in Deutschland. Verfassungsschutz, Bundesnachrichtendienst und Polizei sollen dringend ihre Zusammenarbeit mit der Türkei überprüfen. "Sonst laufen sie Gefahr, bei strafbaren Handlungen mitschuldig zu werden."
Laut Bericht der Türkischen Gemeinde in Deutschland werden die Worte von Hans-Christian Ströbele Realität. MIT hat in Nordrhein-Westfalen bereits mindestens sieben Deutsch-Türken entführt, die angeblich der Gülen-Bewegung nahegestanden haben.
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Außerdem wurden die Tatsachen des spurlosen Verschwindens der Menschen in Sachsen und Hessen festgestellt. Es sei betont, dass diese drei Bundesländer früher die Forderung Ankaras, die Anhänger von Fethullah Gülen auszuspionieren und auszuliefern, abgelehnt haben.
Die Türkische Gemeinde in Nordrhein-Westfalen brachte bei Omid Nouripour (MdB, Bündnis 90/Die Grünen) die Bitte vor, die Aufmerksamkeit der Behörden und Sicherheitskräfte auf illegale Aktivitäten des MIT im Bundesland zu lenken.
Die Türkische Gemeinde in Deutschland schlägt Alarm, die Verletzung der Menschenrechte ist vorhanden. Die Untätigkeit der Regierung und Sicherheitsbehörden löst bestimmt weitere soziale Verschärfungen aus. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat schon mehrmals Meinung und Interessen der Deutschen für die Freundschaft mit der Türkei geopfert. Darum ist es eine große Frage, wie sie sich nun verhält. Ob sich die Kanzlerin für den Kampf Erdogans gegen Gülen einspannt oder nimmt sie deutsche Bürger in Schutz?