[WÜ] Neonazi-Tätowierer geoutet
Outing des am Überfall auf Connewitz beteiligten Tätowierers Nicklas Bruder
Im Folgenden wird das Outing von Nicklas Bruder als neonazistischen Tätowierer in Würzburg dokumentiert, sowie die restlichen Bilder, welche keinen Platz mehr auf den Flyern gefunden haben, ergänzt.
Achtung: Tätowierer mit neonazistischer Gesinnung in Würzburg!
In Kürze eröffnet das Tattoostudio „Blinders Ink“ in der Eichhornstraße 19, in diesem arbeitet unter Anderem Nicklas Bruder. Bis dahin nichts besonderes, jedoch ist Nicklas Bruder Teil der neonazistischen Szene. Nachweislich war er am rechtsradikalen Überfall auf das alternative Szeneviertel Connewitz in Leipzig am 11.01.2016 beteiligt und wurde dort zusammen mit 214 vermummten und bewaffneten Personen von der Polizei verhaftet. Neben Mitgliedern der extremen Rechten beteiligten sich dabei auch Personen aus dem Hooligan- und Rockermillieu. Der Angriff galt vermeintlich linken Lokalitäten und Strukturen, getroffen hat es vor Allem Anwohner:innen und dort angesiedelte kleine Geschäfte. Die Geschäfte wurden zum Teil schwer beschädigt und geplündert, die Anwohner:innen konnten sich nur durch Flucht vor körperlichen Übergriffen retten. Es entstand ein Sachschaden in sechsstelliger Höhe, ein Imbiss wurde mithilfe einer sog. Kugelbombe verwüstet. Der Betreiber befand sich zu der Zeit im Laden und wurde wie durch ein Wunder nicht verletzt.
Aufgrund seiner Teilnahme am Angriff auf Connewitz wurde Nicklas Bruder am 15.07.2020 vom Amtsgericht Leipzig unter Einbeziehung voriger Strafen zu zwei Jahren, ausgesetzt auf Bewährung verurteilt. Sein Strafregister bringt es auf stolze 15 Einträge. Aus dem Prozess geht hervor, dass er sich bewusst war, dass es zu Gewalttaten kommen wird.
Der Vorfall liegt bereits viereinhalb Jahre zurück und es steht außer Frage, dass Menschen sich ändern können. Ein Blick auf seine „Gefällt mir“-Angaben auf Facebook offenbart jedoch, dass sich an seiner extrem rechten Gesinnung nichts geändert hat. Im Anhang finden sich aktuelle Auszüge aus seinem Facebook-Profil (Stand 09.2020). Zusätzlich fällt auf, dass in seinem alten Tattoostudio (inkside, Grünau) Aufkleber der extrem rechten Kleidermarke „Thor Steinar“ offen sichtbar waren. Auch hat er kein Problem damit, Tattoomotive zu stechen, welche klar rechte Szenecodes sind:
- Schwarze Sonne: Ein Symbol der SS, welches in ihrer Versammlungsstätte im Dritten Reich, der Wewelsburg, in den Boden eingelassen ist und in ihrer Darstellung aus drei übereinandergelegten Hakenkreuzen besteht. Es dient als Erkennungsmerkmal unter Neonazis, da die Schwarze Sonne kein verbotenes Symbol ist.
- Route 18: Aufgrund seines rechtsradikalen Hintergrundes ist davon auszugehen, dass die „18“ ein Zahlencode für den ersten und achten Buchstaben des Alphabets ist. Sie steht also für „AH“, „Adolf Hitler“. Die „18“ ist ebenfalls ein beliebter Szenecode und ein Bekenntnis zu Hitler.
Es ist nicht hinnehmbar, dass ein verurteilter Neonazi hier ungestört und ohne Widerspruch sein Geschäft führen kann und es ist umso notwendiger, dass jede:r von uns das Treiben in der Eichhornstraße 19 genauestens beobachtet.
Keine Komfortzone für Neonazis!
Quellen zur Person:
https://le1101.noblogs.org/post/2017/01/11/21-nicklas-bruder/
www.facebook.com/nick.h.bruder
https://ibster.noblogs.org/mitglieder-der-identitaren-bewegung-leipzig/ (Abschnitt: Alexander „Malenki“ Kleine)
Quelle zum Tathergang:
https://www.prozess1101.org/hintergrund/
Quellen zum Prozess:
https://twitter.com/RASSISMUSTOETET/status/1283375094535004162
https://twitter.com/1101Prozess/status/1284930475425968128?s=19
Bilder von Nicklas Bruder:
Auszug aus den von ihm gestochenen Tattoos
rechtsextremer Aufkleber im ehemals von Nicklas Bruder mitbetriebenen Tattoostudio Inkside in Grünau
Auszug aus den Facebook-Likes von Nicklas Bruder: