The gentle embrace of censorship
In Berlin on February 24, the Ukrainian diaspora is holding an action on the anniversary of the start of the full-scale invasion. Local groups (mostly made up of immigrants from Belarus/Russia) have called to join this action in the format of an anarchist bloc, in response to the Pramen collective’s call for this kind of action across Europe. One of the comrades involved in the preparations for the action today threw me the information that their call was removed from the local indymedia without any comments – the German indymedia is still alive and actively filled with various content, from authoritarian left to anarchist. It’s hard for me not to comment on such a situation.
For an anarchist from Belarus, the very concept of censorship is not difficult to understand. Political contradictions become more important than any talk about freedom of speech and pluralism. It is not difficult to understand censorship from the so-called “left” wing of the political spectrum. Having been born in the Soviet Union and living under Lukashenko’s “social dictatorship”, every politicized person understands that freedom of speech exists somewhere far abroad, while in Belarus it is necessary to keep one’s mouth shut. However, getting censored by the left in Germany is a separate achievement for anarchists from Eastern Europe. It is a simple world in which anarchists fleeing persecution are once again shut up, not by authoritarian powers, but by those who, pretending to be comrades, bravely engage in solidarity sabotage.
That said, the German indymedia continues to be a pretty friendly place for so-called anti-militarists – radical left-wing arrogants who believe that the people of Ukraine and anarchists have no right to resist the Russian invasion with weapons in their hands. I don’t know how many times I’ve had to listen to legends about the need for dialog within the movement and how ready these very antimilitarists are for it.The reality is much simpler, and the censorship of the call on indymedia once again shows that 2 years later no one is looking for dialog, but prefers consolidation of the information field with isolation of certain parts of the anarchist movement in the hope of their extinction.
Except that German leftists are betting on the mistaken notion that anarchists from Eastern Europe will shut up. The revival of the anarchist movement after the collapse of the USSR, as well as its further development, took place under constant conditions of censorship, repression, and attempts to isolate us from society. Those who remained active under Lukashenko’s or Putin’s regime can certainly find their way around the left liberal German political field. And many of us did not believe in left unity anyway, because, unlike many Western activists, we remember our history and those who destroyed anarchists after the fall of the monarchy in Russian Empire.
Ergänzungen
Erläuterungen und Gedanken zur herrschenden Indy-Zensur
@a:
Die Basis des Vorwurfs sind unzählige Fälle von autoritärer Zensur. Wenn Du das hier nicht mal ansatzweise mitbekommen hast, werde ich es Dir auch nicht "beweisen" können. Falls es dich tatsächlich interessieren sollte, dann schau einfach mal ins "Müllarchiv", wo neben echtem brauen Müll auch Texte liegen, die nicht so einfach zu beurteilen und schon gar nicht zu zensieren sind, wenn mensch auch nur ansatzweise unter Emanzipation etwas mehr versteht, als "nur meine/unsere Meinung zählt".
Das tieferliegende Problem ist hier das binäre Denken (nicht nur) der Indy-Mods, woraus eine Wahrnehmung der Welt in einem Freund-Feind-Schema entsteht, die Meinungen und Texte in Gut und Böse einteilt und indie "linke" und "rechte" Schublade sortiert. Und das in Sekundenschnelle (und ich weiß genau wovon ich iher rede!), nur anhand von Triggerbegriffen und -ausdrücken. Dies sind stets individuelle Entscheidungen und ganz bestimmt nicht kollektiv abgestimmt!
Die Welt ist aber größer und komplexer, als autoritäre Leute, egal aus welchem politischen Farbsprktrum sie kommen, es sich vorzustellen vermögen.
Übrigens: Die Kommentare hier, die von einem Troll "indy-kollektiv" gepostet werden, sind um einiges leichter als brauner Müll zu identifizieren. Aber auch niemals "glasklar", denn das perfide an den Versuchen kognitiver Manipulation ist ja stets, Wahres mit etwas Faslchem zu mischen. Auch in der rechten Kritik stecken "Körnchen von Wahrheit". Wenn Indy demnächst (und das wird kommen!) mit KI-generierter Manipulationsscheisse geflutet werden wird, gehen auch die Indy-Mods vollends baden.
Das strukturelle Problem von Indy kann auf der Seite "Moderation" (https://de.indymedia.org/moderation) unter "Inhaltliche Ergänzung" nachgelesen werden: Im Gegensatz zu linksunten, wo es noch eine sehr lebendige Diskussion (wenn auch meistens alles andere als gewaltfrei und damit weit ab von emanzipatorischen Ansprüchen) gab, sind hier ausdrücklich Kommentare und Diskussionen über Artikel ausgeschlossen. [Daher wird auch dieser Text hier, wie alle anderen "Ergänzungen" auch, in kurzer Zeit weider gelöscht/zensiert werden.] Damit ergibt sich aber die Struktur, dass hier nur Texte bestehen bleiben, die dem doch sehr eingeschränkten politischen Horizont der Indy-Mods entsprechen.
Das fördert eine extreme Selbstbezogenheit der extrem marginalisierten Szeneblase, also einen inhaltlichen Inzest mit Schädigungen einer inhaltlichen Weiterentwicklung. Das ist nicht emanzipatorisch, das ist bornierte Betonierung aller lebendigen Impulse.
Hinzu kommt: In einer Gesellschaft, in der seit Jahrtausenden ein zumindest Kalter Bürgerkrieg herrscht (einschließlich einer "Linken" Szene), ist der Versuch eines Openpostings mehr als gewagt und kann letztendlich nur scheitern. Je mehr Relevanz so eine Seite bekommt, um so mehr wird sie (nicht nur staatlichen) Angriffen ausgesetzt sein.
Konstruktiver Vorschlag: Beendet das "Open", erlaubt es nur noch (pseudonym) angemeldeten Benutzer*innen zu posten, moderiert die Beiträge vor der Veröffentlichung und vergebt intern ein Scoring für Accounts, die nicht eindeutig rechtsextrem ausgerichtet sind, so dass deren Artikel ab einem gewissen Score auch ungeprüft sofort sichtbar sind. Und überlegt euch, wie eine linke Community in solche Entscheidungen mit einbezogen werden kann.
@Anarchist (mit der Nationalismuskritik):
Zur Verdeutlichung der obigen Ausführungen: Ja, ich teile sogar Deine Kritik an "Anarchisten", die sich einer nationalen Armee anschließen und v.a. unterordnen! DENNOCH würde ich lieber MIT ihnen darüber diskutieren, als sie durch Angriff (und nichts anderes stellt Zensur dar) in ihrem Tun zu bestärken. Dies Nationalismuskritik ist übrigens auch wieder so nach eigenen/egoistischen Belieben verteilt hier: Wer kritisiert den derart hart die Genoss*innen, die in die kurdischen Berge gegangen sind? Das sind doch auch keine anarchistischen Strukturen dort, oder?
Zensur ist Zensur ist Zensur!
Zensur kann, genausowie handfeste Aktionen gegen Faschos, notwendig sein. Kann! Sie ist aber, genauso wie jede andere Form der Gewalt, prinzipiell nicht herrschaftsfrei und daher von Anarchist*innen (in meinem Verständnis) nur durch Notwehr begründet werden. Sie ist stets genau abzuwägen und vor allem ständig selbstkritisch zu reflektieren. Meine Lebenserfahrungenhaben mir (auch in meinem eigenen Wirken) eines gezeigt: Wer dies nicht beherzigt, wird zunehmend selber zu dem, was er*sie vorgeblich bekämpft.