[B] Frauenkampftag und ein Abend zwischen Liebig und Rigaerstraße
X:"Datt wird bestimmt noch ne heiße Nacht!" Bulle:"Nee geh ich nich von aus" X:"Doch,doch wirst schon sehn"
Gespräch bei einer Kontrolle am Mittag
Im Rahmen des 8. März wurde dieses Jahr vielerorts, auch im Vorfeld, die Stimmung genutzt um mit diversen Aktionen gegen Patriarchat, Ausbeutung und Unterdrückung den feministischen Kampf zu stärken. So bahnte sich ein vielversprechender Tag an und die Meldungen im Nachhinein hinterlassen ein motivierendes Bild. Auch im Friedrichshainer Nordkiez wurde nicht nur gefeiert.
In der Nacht vom 8.März wurde sich der Raum um den Dorfplatz, entgegen der Bemühungen der Bullen, mal wieder von einer größeren Zahl Anwohner*Innen, Symphatisant*Innen und Besucher*Innen angeeignet. Bereits vor Demo und anschließendem Grillen, fuhren Schweine verstärkt von PMS-Zivis am Dorfplatz auf, begannen die Stimmung für den Abend anzutesten und soweit sie konnten mackernd die Vorbereitungen zu stören. Ihr offensichtlicher Plan frühzeitig die Kräfteverhältnisse für den Abend klarzustellen und die Stimmung zu dominieren ging in die Hose.
Während im Vorfeld der 8. März Demo die Vorbereitungen für den Grillabend am Dorfplatz auf Hochtouren liefen, schien es für die eingesetzte Hundertschaft nicht genug Unterhaltung zu geben und sie begannen die Anwesenden abzufilmen. Die Filmaufnahmen wurden dann wiederum mit dem Privathandy aufgenommen. Die Vorbereitenden ließen sich aber nicht abhalten. Die United We Get What We Want - FLTI* Demo aus Lichtenberg zum WeltFrauenKampftag kam schließlich mit geschätzt 3000 Personen in lauter, guter Stimmung am Dorfplatz mit Bannerdrops und Pyro an. Nachdem die Demo vorbeigezogen war blieb ein Großteil der Wannen am Dorfplatz zurück.
Nach und nach füllten sich Dorfplatz und Liebig34, gefüllte Paprika, Saté-Spieße, Steaks vom Grill und Musik von Babsi Tollwut sorgten für gute Stimmung. Als es dunkel wurde und immer mehr Leute sich tanzend die Straße nahmen wurden die uniformierten Eindringlinge unruhig und versuchten die Situation durch zurückdrängen der Leute auf die Bürgersteige, wieder unter ihre Kontrolle zu bringen. War wohl nix - auch ihr Geschubse konnte die Frühlingslaune nicht trüben. Pyro vom Balkon, dann Steine auf eine Wanne in der Liebigstraße bewegten die ungeladenen Unruhestifter*Innen dazu sich die Helme aufzusetzen. Mit Ende des Konzerts und der gescheiterten Begrenzung der Party auf die Liebig34 Bar machten sich die Schweine auf, den Dorfplatz zu räumen.
Die Party lief gut und die noch kurze Schweinenacht hätten hier enden können. Wider besseren Wissens überlegten die Cops es sich jedoch anders und versuchten sowohl in die L34, als auch die R94 Tür hineinzustürmen. Nach kleineren Handgreiflichkeiten wurden die Abenteuerlustigen auf ihre Plätze verwiesen und verloren die Motivation noch weiter zu eskalieren. Einige sich herausgefordert fühlende entschieden sich aber immer wieder ihnen in die Suppe vom Einsatzfahrzeug zu spucken. So wurden im Laufe der Nacht Barikaden in Liebigstraße und Rigaerstraße gebaut, Cops abgelöscht. Im Schutz der Balkone und der Hauseingänge verbrachten die bezahlten Schläger*Innen den Rest ihres sinnbefreiten Abends. Auf der anderen Seite ging die Party noch bis in die Morgenstunden weiter. Auf dem Dorfplatz gab es im Laufe der Nacht noch ein größeres wärmendes Feuer und von Bullen Kontrollierte wurden solidarisch begleitet. Nachbar*Innen verwiesen schließlich die Cops des Platzes
Neben den zahlreichen Aktionen rund um Akteur*Innen der Verdrängung geben uns die letzten Wochen und vor allem lauwarmen Abende begründete Hoffnung, dass 2019 spannend wird. Die Kämpfe um die Liebig34, aber auch andere bedrohte Projekte in Berlin (wie Meuterei, R94, Potse, Syndikat..) und anderswo betreffen so viele Menschen wie selten und das zeigt sich auch im Friedrichshainer Nordkiez. Nach rollenden Autos, Barrikaden und brennenden Tonnen freuen wir uns gespannt auf die nächste Gelegenheit zusammenzukommen. Der Frühling kündigt sich dieses Jahr früher als gewohnt an und verspricht einen heißen Sommer.
Wir sind aufjedenfall bereit!
Eine kleine Sammlung an schönen Aktionen zum 8.März
Feministische Aktion gegen Skulptur im Viktoriapark in Berlin
8.März - Angriff auf kik-Markt zum internationalen Frauen*kampftag , Wuppertal
#radikalselbstbestimmte Uni FFM -Outing und Aktion gegen Belästiger
Wien: 8. März – Angriff auf “Haus der Europäischen Union” Soli mit Leyla Güven
(B) Soli für Liebig34 – Dr. House Fahrzeug angemacht
Ergänzungen
In der Liebigstraße Ecke
In der Liebigstraße Ecke Rigaer Straße kam es am Freitagabend zu einem Polizeieinsatz. Dort lief eine Kundgebung aus dem Ruder.
In der Nacht von Freitag zu Samstag wurden Polizisten in Friedrichshain angegriffen. Gegen 22.30 Uhr warfen Unbekannte mehrere Kleinpflastersteine aus einer Wohnung in der Liebigstraße auf einen Gruppenwagen der Polizei, teilt diese mit. Personen wurden dabei nicht verletzt. Das Fahrzeug wurde beschädigt. Zuvor fand in der Liebigstraße 34 eine Kundgebung statt.
Gegen 23.45 Uhr wurden Polizeikräfte von mehreren Personen in der Rigaer Straße aus einem Hauseingang heraus mit einer unbekannten Flüssigkeit besprüht und setzten daraufhin Pfefferspray gegen die Angreifer ein. Diesen gelang die Flucht. Zwei Beamte erlitten leichte Verletzungen, verblieben jedoch im Dienst.