Postingtipps
Tipps zu Indymediabeiträgen
Eingabe
Schreibe Deinen Artikel bitte nie direkt in das geöffnete Indymedia-Postingformular. Verwende stattdessen einen einfachen Texteditor oder ein Textverarbeitungsprogramm. Wenn Du Deinen Artikel fertig geschrieben hast, kannst Du ihn mit der "Kopieren und Einfügen"-Funktion (cut&paste) in das Postingformular übertragen. Neben der einfacheren Bearbeitung spart dir dieses Vorgehen eventuell auch teure Online-Zeit. (Achte beim Übertragen aus Textverarbeitungsprogrammen darauf, dass einige wenige Zeichen auf Webseiten, in HTML, nicht wiedergegeben werden. Insbesondere "typographische Anführungszeichen", wie M$-Word sie verwendet, sollten zugunsten von normalen Anführungszeichen vermieden werden.) Formatieren solltest du in diesem Editor entweder nur grob oder mit HTML-Befehlen. Wenn du Javascript aktiviert hast, kannst du im Online-Editor auch ohne HTML-Kenntnisse deinen Text formatieren, fast so wie du es aus einem Editor wie Open Office oder M$-Word kennst.
Formatieren
Gliedernde Absätze im Text helfen Deinen Artikel zu strukturieren. Einzelne Inhaltliche Abschnitte lassen sich so auch im Textfluss sichtbar machen.
Leerzeilen in Deinem Text werden später als Absätze dargestellt.
URLs (Internet-Adressen) werden am http://www.servername.xy erkannt und automatisch zu klickbaren Links gemacht.
Du kannst in Deinem Artikel einfache HTML-Tags zum Formatieren verwenden, wenn Du möchtest.Die erlaubten HTML-Tags sind im Eingabeformular gekennzeichnet. Leider können wir nicht stumpf alle HTML-Tags freischalten, da dies zu Sicherheitsrisiken führt. Aus ebendiesem Grund ist es auch nicht erlaubt, Bilder einzubinden, die nicht auf unserem Server liegen. Um Bilder in einem Artikel einzubinden, musst du sie zunächst bei uns hochladen. Wer Javascript aktiviert hat kann dann auf den Button "Bild in Artikel einfügen", worauf hin das Bild im Haupttextfeld eingefügt und dort mit der Maus verschoben und kleiner gemacht werden kann. Ohne Javascript musst du das Bild ebenfalls erst hochladen, dann den Bildpfad kopieren (irgendwas mit de.indymedia.org/sites/default/files...)
und diesen im Bild-Tag (img) als source (src) verwenden.
Absicht / Umfang
Indymedia ist eine Nachrichtenseite. Sie wird vom allergrößten Teil ihrer LeserInnen hauptsächlich dazu genutzt, sich einfach und aktuell über Ereignisse mit politischer Bedeutung zu informieren. Was dabei "von Bedeutung" heisst, und wie ausführlich sich die Artikel mit welchem Thema beschäftigen, bestimmen Menschen wie Du, die Artikel für Indymedia schreiben.
Das Spektrum reicht von eher kurzen rein informativen Nachrichten bis zu Reportagen und Analysen zu einzelnen Themen. Für beides ist Platz beides wird gerne gelesen.
Was nicht gerne gelesen wird, ist die offensichtliche Zweit- oder Drittverwertung kopierter Texte, die erkennbar für andere Zwecke geschrieben wurden. (Hausarbeit, Gruppenstellungnahme, persönliche Abrechnung mit "der Linken" oder der Gruppe XY oder Beiträge für politische Wochen- oder Monatszeitschriften oder andere Webseiten) Sie sollten nicht bei Indymedia geprostet werden. Entsprechend der Moderationskriterien werden sie ignoriert und kommen nicht auf die Startseite.
Was auch nicht gerne gelesen wird, sind Grundsatztexte die als "Beitrag zum linken Diskurs" auf Indymedia "zur Diskussion" gestellt werden.
Indymedia eignet sich nicht als Diskussionsforum. Durch das fehlen von sogenannten Threads sind Diskussionsstränge nicht nachvollziehbar. Da es keine festen BenutzerInnennamen gibt, ist eine ehrliche, auf Austausch von Argumenten basierende, Diskussion nicht möglich. Die vergleichsweise hohe NutzerInnenzahl zieht ausserdem leider scharenweise Selbstdarsteller, Dogmaten und Trolle (Nervensägen) an, denen nicht an einem Austausch von Gedanken sondern am immer wiederholten Verbreiten ihrer unverrückbaren einzig wahren Meinung gelegen ist. Bei Indymedia sind diverse Seiten verlinkt, die sich ganz dem Thema Online-Diskussion, auch auf der Basis eigener längerer Texte, widmen. Bitte nutze sie für diesen Zweck.
Inhalte / Themen
Lass Dich bitte von dem, worüber auf der Seite hauptsächlich geschrieben wird, nicht in der Wahl Deiner Themen einschränken. Gerade für Inhalte jenseits des Info-Mainstreams soll Platz auf Indymedia sein. Die Themenrubriken spiegeln die Inhalte wieder, zu denen bisher hauptsächlich Artikel veröffentlicht wurden. Gehen mehrere Beiträge zu einem neuen Thema ein, so wird die entsprechende Rubrik eingerichtet.
Titel / Überschrift
Versuche eine zutreffende und aussagekräftige Überschrift zu wählen. Ironie und Provokation funktionieren oft nicht, auch weil Deine Überschrift in unterschiedlichen Kontexten (Listen, Archiven...) auftaucht, und dadurch die Ironie oder die Provokation oft nach hinten losgehen. Vermeide Überschriften in GROSSBUCHSTABEN, viele betrachten sie als unangemessen und aufdringlich und lesen solche Artikel nicht. Wenn für Deinen Artikel der lokale Bezug wichtig ist, erwähne ihn kurz im Titel. z.B. "Vertuschter Müllskandal in Bonn" oder "Hessen: Ministerpräsident lässt Bürger bespitzeln"
Zusammenfassung / Abstract
Versuche möglichst kurz und präzise zusammenzufassen, was die LeserIn in Deinem Artikel erwartet. Vermeide es diesen Teil am Anfang des Hauptartikels noch mal zu wiederholen.
Sprache
Zielgruppe
Bevor Du anfängst Deinen Artikel für Indymedia zu schreiben, versuch Dich kurz in die potentielle Leserschaft hineinzuversetzen. Ein Großteil der Indymedia-LeserInnen kommen nicht aus Deiner Stadt, gehören nicht Deiner Altersstufe an, und entstammen, wenn überhaupt, einer anderen (sub-)kulturellen Szene als Du.
Natürlich MUSST Du, was die Wahl Deines Schreibstils, Deiner Ausdrücke und Metaphern angeht, nicht darauf Rücksicht nehmen.
Wenn Du aber auch Leute von ausserhalb Deines engeren persönlichen Umkreises erreichen willst, und dabei verstanden und ernst genommen werden willst, macht es durchaus Sinn, sich beim Verfassen eines Artikel immer mal wieder zu fragen, für wen Du ihn schreibst, und ob Du vielleicht bestimmte Menschen durch Deine Sprache aus dem Kreis Deiner Leserschaft ausschließt.
Fachchinesisch
Akademische Termini sind in vielen Elaboraten durch den Habitus der Distinktion induziert. Soll heissen, manche Menschen finden, wer eine bestimmt Fachsprache nicht versteht, ist es auch nicht wert, ihre Texte zu lesen. Oder sie haben sich über diese Problematik einfach noch keine Gedanken gemacht, vielleicht weil alle ihre Freunde dasselbe studieren wie sie ?
Es ist durchaus sinnvoll Fachausdrücke einzuführen, wo sie komplexe Zusammenhänge treffender bezeichnen als holprige umgangssprachliche Umschreibungen. Nur sollten sie dann bei ihrem ersten Auftauchen kurz erläutert werden.
Szene-Sprech
Es gibt sicher einige wenige Menschen, die wissen, was mit "Toxic-Punx vom AZ", "Intifadanordkiezfraktion" oder der "Auseinadersetzung um's Ex-Ex" gemeint sein mag. Ausdrücke wie Lauti, ein Transpi, ne Hassi, Zifzen, kesseln, ein Sixpack, ein Büttel und "der EA" hinterlassen eben nur bei LeserInnen die regelmäßig sog. linksradikale Demos besuchen kein Fragezeichen.
Wenn Du natürlich nur für diesen erlauchten Kreis schreiben willst, muss Dich die Tatsache, dass Du nur einen sehr kleinen Anteil der politisch aktiven Indy-LeserInnen erreichst nicht stören.
Wenn Du aber möglichst viele Leute ansprechen willst, mach Dir Gedanken, wie Du verständlich rüberkommst, ohne Dich dabei dem Diktat einer "offiziellen" Normsprache zu unterwerfen.
Quellenangaben
Natürlich lässt sich in einem unverbindlichen Medium wie dem WWW eine bestimmt Aussage nur sehr schwer "hieb- und stichfest" belegen. Das Konzept von eindeutiger tatsächlicher einzigdenkbarer "Wahrheit" wird von Indymedia an den bestehenden Massenmedien ja auch kritisiert. ("Es WAR so, weil wir sagen, dass es so war!")
Dennoch sind Deine Ausführungen besser einzuordnen, wenn Du versuchst, deutlich zumachen, woher Du etwas weisst. (Warst Du Augenzeuge? Hat es Dir eine Freundin erzählt? WO hast Du es gelesen?)
Wenn Du Deine Informationen aus anderen Medien beziehst, gib bitte Deinen LeserInnen die Chance, sich auch selbst ein Bild zu machen, indem Du Deine Quellen möglichst präzise nennst.
Versuche Dir den negativen, ausschließenden Charakter von Sätzen wie: "wie ja jeder weiss...", "es ist ja wohl offensichtlich dass..", "niemand, der auch nur einen Funken Verstand hat, würde ernsthaft bezweifeln, dass..." vor Augen zu führen.
Bilder / Mulimedia
Für alle Multimediadateien gilt: "So klein wie möglich, so groß wie nötig." Weil - Bandbreite kostet Geld und ist ungleich verteilt!
Für ModembenutzerInnen bedeuten schon 5 Bilder a 200kByte eine unfreiwillige Pause vor dem Rechner. Bei einem Video mit 18 MByte sind sie eigentlich komplett aussen vor.
Bei Bildern gilt es, wenige aber für die Situation besonders aussagekräftige Motive zu wählen und Wiederholungen zu vermeiden.
(Ganz nebenbei: "Gepanzerte Polizisten vor Pulk von dunkel gekleideter Demonstranten" gibt es schon etwa 2000 mal...)
Fotos bitte in Breite und Höhe soweit verkleinern, dass die wesentliche Aussage des Bildes noch erhalten bleibt. Oft ist es sinnvoll, nur einen bestimmten Teil des Fotos auszuschneiden, weil der Rest uninteressant ist. Bei Fotos eine möglichst hohe JPG-Kompressionsrate wählen. Damit lassen sich Bilddateien i.d.R. um bis zu 75% verkleinern ohne, dass das deutlich ins Auge fallen würde.
Das Bild eines Menschen zu veröffentlichen, auf dem die Person deutlich erkennbar ist und aus dem hervorgeht, dass sie sich zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort aufgehalten hat, ist eine Verletzung des Rechts auf informationelle Selbstbestimmung dieser Person. Bitte Respektiert das Recht darauf, sein Gesicht NICHT gegen den eigenen Willen veröffentlicht zu bekommen.
Hol Dir entweder das Einverständnis der zu erkennenden Personen oder behandle die Fotos nachträglich so, dass Privatpersonen nicht mehr erkennbar sind.
Bei Audio und Videodateien achte bitte darauf, dass Du möglichst freie Dateiformate benutzt, die ohne propietäre (konzerngebundene) Software abspielbar sind. Gross ist die Enttäuschung, wenn ich mir per Modem 40 min lang eine Video auf meinen Linux-PC runterlade nur um dann festzustellen, dass ich zum Abspielen WinXP und die neueste Version des Realplayer bräuchte.
Bitte beschreibe bei Audio- und Videobeiträgen möglichst genau, worum es sich handelt, wie lang der Beitrag ist, und welches Format und welchen Codec (Kompressionsverfahren) Du verwendet hast.
Bitte veröffentliche keine Bilder und Videos, die Du irgendwo im Netz gefunden hast, nur weil Du sie für krass, cool oder wichtig hälst. Recherchiere selbst zum Thema und schreibe einen eigenen Artikel, in dem Du solche Bilder als weitere Quelle verlinken kannst.
Weiterverwertung / Copyleft
Sofern Du das durch einen Zusatz nicht selbst anders regelst, unterliegen alle Beiträge bei de.indymedia.org der Creative Commons Attribution-ShareAlike 2.0 Germany"-Lizenz [Mehr zum Thema freie Lizenzen: http://creativecommons.org/].
Im Rahmen dieser Lizenz ist das Weiterverwertern ausdrücklich erlaubt. Für das Zugänglichmachen auf Medien (z.B. Drucken), für anleitende Unterstützung und die Übernahme von Garantien bezüglich der Inhalte, dürfen Gebühren erheben werden. Für eine Weiterverbreitung im Netz dürfen jedoch keine Gebühren erhoben werden.
Die Inhalte selber bleiben (davon unberührt) frei und dürfen nur mit einem Hinweis auf diese freie Lizenz weitergegeben werden.
Wenn Du eine, wie auch immer geartete, "kommerzielle" Verwendung Deiner Inhalte ausschließen willst, oder grundsätzlich keine Weiterverwertung zulassen willst, mach dies bitte gut sichtbar in einem Copyright-Vermerk bei Deinen Inhalten deutlich. Dazu kannst Du auch das Auswahlfeld im Postingformular verwenden. Dort kannst Du eine der vorgegebenen Lizenzen auswählen, oder Du gibst eigene Regeln zur Weiterverarbeitung vor.
Sicherheitshinweise zum veröffentlichen von Beiträgen
Adresse / Kontaktmöglichkeit
Es kann sehr nützlich sein, Deinen LeserInnen die Möglichkeit zu geben, mit Dir Kontakt aufzunehmen. So können Nachfragen direkt beantwortet werden und Menschen die zum gleichen Thema arbeiten wie Du, können direkt mit Dir Kontakt aufnehmen.
Andererseits solltest Du Dir überlegen, wie viel Deiner persönlichen Daten Du in einem Umfeld wie Indymedia preisgeben willst. Dein Beitrag wird über Jahre archiviert und ist auch über Suchmaschinen weltweit verfügbar. Eventuell solltest Du Dir eine kostenlose zweite Mailadresse zulegen, aus der Deine persönlichen Daten nicht direkt hervorgehen.
Datenschutz
Das Publizieren bei Indymedia geschieht über eine verschlüsselte Verbindung (https). Indymedia speichert keine personenbezogenen Daten von NutzerInnen. (Was laut Gesetz sowieso nur zu Abrechnungszwecken erlaubt wäre.)
Dennoch lässt sich über den Zeitpunkt und den Umfang eines Betrages von "aussen" relativ leicht ermitteln, von welcher IP-Nummer ein Artikel abgeschickt wurde.
Dazu muss lediglich der gesamte Datenverkehr von und zu den Indymedia-Servern abgehört und ausgewertet werden. Dies ist an jedem Knotenpunkt, den die Daten auf dem Weg von Dir zu Indymedia nehmen möglich. (Das gilt für Indymedia übrigens genau wie für alle anderen Web-Angebote auch, egal ob Du nur lesend darauf zugreifst, oder selbst etwas veröffentlichst.)
"Mitloggen" (Aufzeichnen der Verbindungsdaten) ist zum Beispiel bei Deinem Provider (Internet-Zugangsanbieter), bei einem oder allen der "Langstrecken"- Carriern, die Deine Daten weite Strecken über Land, durch die Luft und unter Wasser weitertransportieren, genauso wie bei dem Provider, über den die Indymedia-Server ans Internet angeschlossen sind, möglich.
Technisch besteht diese Möglichkeit schon immer. Die rechtlichen Grundlagen für diese Breitband-Bespitzelung aller InternetnutzerInnen sind in den letzten Jahren in den meisten Ländern mehr oder weniger unbemerkt von der Öffentlichkeit geschaffen worden, oder werden gerade geschaffen. Obwohl dies einigen Grundvereinbarungen unserer Gesellschaften grob widerspricht. (Unschuldsvermutung, Informationelle Selbstbestimmung, Meinungsfreiheit...)
Es geht nicht darum Paranoia zu schüren oder sich einschüchtern zu lassen. Es soll aber deutlich darauf hingewiesen sein, dass die Tatsache, dass Du nicht Deine komplette Adresse unter einen Beitrag schreibst, dir keine Anonymität sichern muss.
Auf Seiten der Indymedia-Technik wird sich bemüht, mit Deinen Daten so verantwortungsvoll wie möglich umzugehen. Du kannst dazu beitragen, indem Du Dich über Möglichkeiten und Gefahren informierst und langfristig politisch gegen die umsichgreifenden Totalüberwachung vorgehst. (Ein guter Einstiegspunkt ist Beispielsweise die Webseite http://www.stop1984.org.)