Medica Mondiale
medica mondiale zum internationalen Frauentag
"Frauen und Mädchen leben in einer Welt ohne Gewalt; sie leben in Würde und Gerechtigkeit. Nie lagen unsere Vision und die politische Realität weiter auseinander als heute", erklärt Monika Hauser, Gründerin von medica mondiale, zum Internationalen Frauentag am 8. März. Aktuell sind 60 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht - darunter mindestens 50% Frauen und Mädchen die in ihren Herkunftsländern, auf dem Fluchtweg und in Unterkünften sexualisierter Gewalt ausgesetzt waren und sind.
Krieg und Gewalt, der Verlust nahestehender Menschen und der Heimat - all das kann ein Trauma auslösen. Die Frauenrechtsorganisation medica mondiale hat im Laufe ihrer langjährigen Arbeit mit vergewaltigten Frauen in Kriegs- und Krisengebieten einen stress- und traumasensiblen Ansatz entwickelt, der sich auf die Situation Schutzsuchender in Deutschland übertragen lässt. Dieses Wissen geben die Expertinnen aus Köln nun im Rahmen eines Pilotprojektes in Nordrhein-Westfalen weiter, um geflüchteten Frauen Zugang zu psychosozialer Unterstützung zu eröffnen. In erster Linie richten sich die Fortbildungen an Menschen, die haupt- und ehrenamtlich mit Geflüchteten arbeiten, zum Beispiel in Unterkünften, Behörden oder sozialen Einrichtungen. Geschult wird die Fähigkeit, Stress- und Traumafolgen zu erkennen und darauf kompetent und sensibel zu reagieren. Langfristig sollen Selbsthilfegruppen für Frauen entstehen. Gefördert wird das Pilotprojekt vom Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen.
"Mit diesem Projekt tragen wir dazu bei, Schutzsuchende in Deutschland zu integrieren", erläutert Hauser. "In der Politik werden häufig Probleme in den Mittelpunkt gestellt. Wir hingegen arbeiten lösungsorientiert und möchten vermitteln, wie insbesondere Frauen und Kinder nach traumatischen Erlebnissen gestärkt und stabilisiert werden können. Die Täter haben deren persönliche Grenzen in grausamster Weise verletzt - wir wollen die Betroffenen darin unterstützen, ihre Würde zurückgewinnen zu können."