Videos vom Frauen*kampftag in Trier und Berlin

3 Berichte und Videos von Aktionen sowie Demonstrationen in Trier und Berlin von der anarchakommunistischen Organisation - die plattform

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Berlin von der Demonstration

Trier von einer Straßenschild Aktion in der Nacht auf den 8. März

Trier von dem Aktionstag am 8. März

 

Bericht vom Weltfrauen*tag 2020 in Trier

Die Frauen* und Queers (Wortklärung unten) unserer Ortsgruppe Trier hat dieses Jahr als Teil eines Bündnisses einen Aktionstag zum Frauen*kampftag am 08. März veranstaltet.

Teil des Bündnisses waren u.a. das deutsch-kurdische Gesellschaftszentrum Sara, die Beratungstelle für Sexarbeiter*innen ARA e.V., das Multikulturelle Zentrum Trier e.V., das queer-feministische Frauenreferat der Uni Trier und die lokale Antifa.

Von 10 bis 18 Uhr fand ein buntes Programm auf dem Kornmarkt in Trier statt. Neben Redebeiträgen über sexualisierte Gewalt, Rechte von Sexarbeiter*innen, Geschlechts-Identifikation, Anarchafeminismus,“Women defend Rojava“ (deutsch: Frauen verteidigen Rojava) und Fluchterfahrungen als Frau*, gab es einen Poetry Slam/Offenes Mikro, wo über Menstruation, selbstbestimmte Sterilisation und die Arbeit im Handwerk als Frau* gesprochen wurde. Außerdem gab es Musik von lokalen Künstler*innen.

Zu feministischen Themen und Gruppen in Trier konnte mensch sich an verschiedenen Infoständen informieren. Das deutsch-kurdische Zentrum Sara, das Multikulturelle Zentrum Trier e.V., wir die Stella Nigra – anarchistisches Kollektiv – die Plattform Trier und die ARA waren mit jeweils einem Stand vertreten. Alle anderen Gruppen, die keine Kapazitäten hatten, einen eigenen Stand zu betreuen, haben ihr Infomaterial an einem allgemeinen Infostand ausgelegt. Zusätzlich zum Infostand der ARA hat eine Sexarbeiterin ihren Wohnwagen, in dem sie arbeitet mitgebracht und zur Schau gestellt.

Der diesjährige Frauen*kampftag soll zur feminstischen Vernetzung von Frauen* und Queers in Trier dienen und nur die Auftaktveranstaltung weiterer Aktionen sein.

Im Kreativzelt wurden feministische Demoschilder, Buttons und Patches gebastelt. Es gab an dem Tag ein Bücherregal mit feministischer Lektüre zum schmökern und die Aktion „Ärger sammeln“. Der Ärger übers Patriarchat wurde schriftlich gesammelt und gemeinsam mit Frauen* und Queers verlesen. Kinder konnten sich beim Kinder-Pavillon schminken lassen, jonglieren oder Springseil springen.

Ausprobiert wurde sich im Workshopzelt bei Selbstverteidigungs-, Theater und Kontakt-Improworkshops. Beim Theaterworkshop ging es um Unterdrückung des Patriachatsund die Ermutigung sich selbst zu ermächtigen und aus Strukturen rauszubrechen. Bei der Kontakt-Improvisation konnte tänzerisch das Konzept von Konsens erfragen bei zwischenmenschlicher Interaktion erprobt werden. Der Selbstverteidigungsworkshop war speziell für Frauen* und Queers ausgerichtet, um einen Schutzraum zu gewährleisten.

Um die Mittagszeit sind wir mit einem bunten und lautstarken Demonstrationszug, welcher aus 300 Menschen bestand, durch die Trierer Innenstadt gezogen und haben unsere Forderungen sichtbar gemacht. Bei den Zwischenkundgebungen wurde über Zusammenhänge von Klimaungerechtigkeit und Feminismus, internationale Frauen*kämpfe, Women defend Rojava und Anarchafeminismus gesprochen.

Unterstützt wurden wir von der „Küche für alle – Trier“, die für uns aus geretteten Lebensmitteln gekocht hat.

Ein wichtiger Bestandteil bei Veranstaltungen ist für uns die Awareness-Arbeit. Awareness heißt so viel wie Achtsamkeit und ist ein betroffenenorientiertes Konzept zum Umgang mit Unterdrückungs- und Diskriminierungserfahrungen. Uns ist es wichtig Schutz- und Rückzugsräume zu schaffen und die Möglichkeit mit dafür vorbereiteten Menschen über das Erlebte zu sprechen. In einem Extra-Zelt gab es den ganzen Tag lang Tee, Kekse und zuhörende Ohren.

Das Patriarchat gibt uns vor, welche Rollenbilder wir erfüllen sollen und unterdrückt gewaltsam über die Hälfte der Weltbevölkerung. Wir stehen für eine gleichberechtige Gesellschaft ein, in der alle Geschlechter gleichgestellt und akzeptiert sind.

Seid solidarisch und bildet Gegenmacht von unten!

ALERTA, ALERTA, ANTISEXISTA!

Die Plattform – anarchakommunistische Organisation

 

Rosa Luxemburg, Simone de Beauvoir und Emma Goldman – Emma wer? Feministische Straßenschilder in Trier

 

Frauen* und Queers (Worterklärung unten) der Geschichte werden im Unterricht, in Büchern und in Erzählungen außer acht gelassen, ihre Kämpfe und Überzeugungen nicht ausreichend in den Fokus gestellt, ihre Lebensgeschichten nicht erzählt.

 

Audre Lorde, Emma Goldman, Rosa Luxemburg, Louise Michel, Simone de Beauvoir, Jeanne d´Arc, Sophie Scholl, Comander Arian, Carola Rackete, Greta Thunberg, Orli Torgau, Malala Yousafzai – Feministinnen, Wiederstandskämpferinnen, Autorinnen, Mutmacherinnen und Denkerinnen. Frauen* der Geschichte, die für ihre Überzeugungen gekämpft haben beziehungsweise es heute immer noch tun. Frauen*, die für ihr Streben nach einer gleichberechtigen und selbstbestimmten Gesellschaft Unterdrückung und teilweise sogar den Tod in Kauf genommen haben. Frauen*, die sich vom patriarchalem System nicht unterkriegen lassen haben. Frauen*, deren Namen wir kennen und über die wir definitiv mehr wissen sollten.

Wenn wir von der unterdrückten Gruppe im Patriarchat sprechen, meinen wir nicht nur cis-Frauen. Wir sprechen von allen Menschen, die sich als Frau definieren, egal ob cis oder trans (Wörtererklärung unten) und von denjenigen, die sich weder die Geschlechterrolle „Frau“, noch „Mann“ zuschreiben oder biologisch nicht eindeutig zuschreibbar sind

Um auf mutige Frauen* und die Vielfalt an Sexualitäten und Geschlechtsidentitäten aufmerksam zu machen, haben wir in der Nacht auf den Weltfrauen*tag am 08. März über 30 Straßenschilder in Trier umbenannt.

Unsere Straßen sollen nicht mehr nach Nazis wie Hindenburg benannt werden oder den Titel „Deutschherren“ tragen. Unsere Straßen sollen bunt und feministisch sein, Menschen zum nachdenken anregen oder zum schmunzeln bringen.

Eine Aktion der Stella Nigra – anarchistisches Kollektiv – die Plattform Trier

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*Queer ist ein „Regenschirmbegriff“ für alle Menschen, die eine andere Geschlechtsidentität als Cisgender haben oder ihre sexuelle/romantische Anziehung nicht hetero ist.
Cisgender (cis=diesseits, gender: soziales Geschlecht) bedeutet, dass das gefühlte Geschlecht mit dem biologisch zugeordnetem übereinstimmt. Eine Cis-Frau wird beispielsweise biologisch als Frau eingeordnet und kann sich damit auch identifizieren. Im Gegensatz dazu kann ein Mensch auch Transgender (trans=jenseits, gender: soziales Geschlecht) sein, was bedeutet, dass das gefühlte Geschlecht mit dem biologisch zugeordnetem nicht übereinstimmt. Eine Trans-Frau wird biologisch als Mann eingeordnet und identifiziert sich aber als Frau. „Frau“ oder „Mann“ ist ein Mensch, der sich als „Frau“ oder „Mann“ identifiziert, unabhängig von ihrer*seiner biologischen Einordnung.
Das binäre Geschlechtersystem (bi=zwei), geht davon aus, dass es nur die Geschlechter „Frau“ oder „Mann“ gibt. Dabei sind Geschlechtsidentitäten vielfältig.
Nicht-binäre Menschen schreiben sich ein anderes oder gar kein Geschlecht zu. Menschen, die sich kein Geschlecht zu schreiben, bezeichnen sich als Agender (a=ohne, gender=soziales Geschlecht). Neben den „gefühlten“ Geschlechtern, ist auch die biologische Geschlechtervielfalt groß. Neben der biologischen Einordnung „Frau“ oder „Mann“, gibt es viele weitere Möglichkeiten, wie die Anatomie der Geschlechtsorgane aufgebaut ist und der hormonelle Haushalt zusammen gesetzt sein kann. Menschen, die biologisch nicht eindeutig als „Frau“ oder „Mann“ einordbar sind, bezeichnen sich als Intersex (inter=zwischen, sex=biologisches Geschlecht).

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Frauen*kampftag 2020 in Berlin

Insgesamt beteiligten sich am 8.3.2020 in Berlin ca. 20000 Menschen an Demonstrationen zum Weltfrauen*kampftag!

Die Demonstration, von welcher wir Teil waren, startete am Leopoldplatz gegen ca. 14:30 und erreichte ihr Ziel am Alexanderplatz gute 2,5 Std. später. Viele unterschiedliche Blöcke beteiligten sich. Die dezidiert anarchistische (am auffälligsten die Genoss*innen der FAU) oder auch libertär kommunistischen Beteiligung war, sagen wir es freundlich, überschaubar. Das soll allerdings nicht die große Beteiligung und die in Teilen lautstarke und eindrucksvolle Demonstration schmälern.

Das Patriarchat sollte sich warm anziehen, der Kampf geht weiter, wie auch die „FLITANS“ auf Ihrer Demonstration von der Warschauer Straße aus startend deutlich auf die Straße trugen!

Kein Boss! Kein Staat! Kein Patriarchat!

 

 

 

 

 

 

 

https://www.dieplattform.org - https://berlin.dieplattform.org/ - https://stellanigra.blackblogs.org/

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