NS-Wissenschaftler_innen in der BRD

Themen: 

Viele NS-Wissenschaftler_innen erlangten in der BRD entweder ihre früheren Posten zurück oder prägten auf anderer Weise die neue Republik. Hier ein paar Beispiele:

Als „Westforschung“ wurde in der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Geschichte und der Kultur im Osten und Nordosten Frankreichs, in der Schweiz, den Niederlande, Belgien und Luxemburg sowie in den westlichen Grenzgebieten des „Deutschen Reiches“ bezeichnet. Sie schuf eine wissenschaftliche Legitimation für eine "Neuordnung" der westlichen Nachbarstaaten. Die wichtigste Institution der Westforschung war noch während der Weimarer Republik gegründete „Westdeutsche Forschungsgemeinschaft“ (WFG), eine Teilorganisation der „Volksdeutschen Forschungsgemeinschaften“. Diese stützte sich vor allem auf drei regionale Institute: das Institut für geschichtliche Landeskunde der Rheinlande an der Universität Bonn, das „Wissenschaftliche Institut der Elsaß-Lothringer im Reich“ der Universität Frankfurt/Main und das „Alemannische Institut“ der Stadt Freiburg.

Das Institut für geschichtliche Landeskunde der Rheinlande beschäftigte sich vor allem ab den 1930er Jahre mit der „Grenzraumforschung“.[1] Im Mittelpunkt dieser „Forschungen“ stand das als Feindbild betrachtete Frankreich. Frankreich wurde für die „Schmach von Versailles“ mitverantwortlich gemacht und plane darüber hinaus die Vernichtung Deutschlands.[2] Darüber hinaus war es am Projekt der Erstellung des „Handwörterbuchs des Grenz- und Auslandsdeutschtums“ beteiligt.

Die führenden Vertreter der „Westforschung“ waren Franz Petri und Franz Steinbach. Nach der Befreiung vom Nationalsozialismus blieben Ansätze und Fragestellungen dieser beiden NS- „Wissenschaftler“ zunächst erhalten, lediglich der Kontext der deutschen Ausdehnung wurde durch einen Kontext der europäischen Integration ersetzt.[3] Sie besaßen in den Anfangsjahren der BRD in der Landes- und Regionalgeschichte großen Einfluss.

Franz Petri (22.2 1903-8.3.1999) habilitierte sich im Jahre 1936 an der Universität Köln. In seiner Habilitationsschrift „Germanisches Volkserbe in Wallonien und Nordfrankreich“ vertrat er die These, dass große Teile Nordfrankreichs „germanischer Kulturraum“ seien.[4] Unter Bezugnahme „rassenkundlicher Befunde“ schrieb Petri: „(…) die Verbreitung des nordischen Typs über Nordfrankreich neben dem Auftreten der germanischen Ortsnamen und neben der Verbreitung der frühmittelalterlichen Bodenfunde in diesen Gebieten“ müsse „als ein weiteres wichtiges Argument für die Bedeutung der fränkischen Volkssiedlung im Chlodwigreiche in Betracht gezogen werden. Alle Hauptmerkmale, nach denen man die Zugehörigkeit einer Bevölkerung zu einem besonderen Rassetypus zu bestimmen pflegt. Körpergröße, Haut- und Haarfarbe und Schädelindex deuten auf tiefgreifende Beeinflussung der nordfranzösischen Bevölkerung durch die Nordrasse.“[5] Petri betonte im Vorwort, dass die „Volksgrenze im Westen“ nicht länger als „etwas Statisches“ und „für alle Zukunft Unveränderliches“ sei, sondern als „etwas Dynamisches“ betrachtet werden müsse, „dessen Besitz es folglich auch jederzeit zu erringen gilt.“[6]

Forciert durch seine Mitgliedschaft in der NSDAP seit 1937 stieg er zu einem der führenden Vertreter der so genannten „Westforschung“ auf. Er beschäftigte sich in der Folgezeit vor allem mit regionalgeschichtlichen Themen (Rheinland, Westfalen, Niederlande).[7] 1941 war Petri Direktor des Deutsch-Niederländischen Instituts in Köln Sülz.[8] An der Universität Köln arbeitete Petri bis 1942 als Privatdozent, von 1942 bis 1945 war er Professor für niederländische Geschichte in Köln. Außerdem bekleidete er seit 1940 den Posten eines „Kulturreferenten“ bei der deutschen Militärverwaltung im besetzen Belgien und Nordfrankreich.[9] Petri war dafür verantwortlich, dass etwa hundert belgische und dabei insbesondere jüdische Wissenschaftler entlassen und durch deutsche Forscher ersetzt wurden.[10]

Der nationalsozialistische Staat holte sich die Legitimationen seiner Politik aus der „Volksgeschichte“. Dieses Forschungskonzept beruhte im Grunde ebenso wie die NS-Ideologie auf der wertrationalen Prämisse, das „Fremde“ vom „Eigenen“ abzugrenzen, sei es durch ethnische Segregation oder Vernichtung der als „fremd“ erachteten Bevölkerungsgruppen. Ingo Haar bemerkte zu den „wissenschaftlichen“ Forschungen Petris:[11] „Die Forschungen Petris zur Sprach- und Kulturraumgrenze stellen ethnografische Konstrukte dar, um veränderbare politische Grenzen zu markieren. Heimatforschung eben, die sich tief hinter der französischen Grenzlinie für die Gräber und Überreste ‚eigener’ germanischer Bevölkerungsgruppen aus der Frühzeit der Völkerwanderung interessierte, um sie als kulturelles Germanenerbe für die Grenzplanung der NS-Politik einzusetzen. Dabei wurde im Gegenzug die Bedeutung der vermeintlich ethnisch anders strukturierten Siedler französisch-romanischer Herkunft für diese Region abqualifiziert bzw. negiert.“ Auf den Zusammenhang des Germanenbildes in der Konstruktion neuer Reichsgrenzen gegenüber Frankreich wies auch der Historiker Peter Schöttler hin.[12] Die „Westforschung“ war in der Raumplanung „ethnisch geräumter Zonen“ im deutsch-französischen Siedlungsgebiet ebenso tätig war wie in der historisch-genealogischen „Auslese ethnischer Deutscher“ für die Neubesiedlung.[13]

Adolf Hitler bezog sich sogar einmal auf Petri. Am 5.5.1942 erklärte Hitler, er habe in der vergangenen Nacht Petris Habilitation gelesen. Die Lektüre des Buches „habe ihn außerordentlich bestärkt in der Überzeugung, daß es sich bei Wallonien und Nordfrankreich um altes deutsches Land handele.“[14]

Nach dem Ende des 2. Weltkrieges wurde Petri bis 1947 von den Alliierten interniert und verlor seinen Lehrstuhl in Köln. Nachdem er zwischen 1947 und 1951 an verschiedenen Forschungsprojekten beteiligt war, wurde Petri 1951 Direktor des Provinzialinstituts für Westfälische- Landes- und Volkskunde des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe.[15] 1961 gelang es ihm trotz seiner nationalsozialistischen Vorgeschichte, als Lehrbeauftragter an die Universität zurückzukehren. Petri wurde erneut Professor für geschichtliche Landeskunde der Rheinlande in Bonn. Seit seiner Emeritierung 1969 lebte Petri in Münster und wurde dort Honorarprofessor.

Franz Steinbach (10.10.1895-7.11.1964) habilitierte 1925 in Bonn. 1928 erhielt Franz Steinbach einen Lehrstuhl in Bonn und leitete das Institut für geschichtliche Landeskunde der Rheinlande, das der Universität Bonn angegliedert war.[16] In der Zeit des Nationalsozialismus trat er 1934 dem NS-Lehrerbund und 1937 dem NS-Dozentenbund bei. Steinbach wurde Mitherausgeber der völkischen Zeitschrift „Rasse und Volk“. Er betonte in seinen Schriften immer wieder „die eigene Kulturleistung der Germanen“ und versuchte, den Einfluss der Antike auf die Geschichte des Rheinlandes zu verdrängen. 1937 publizierte er die bevölkerungspolitische Abhandlung „Die westdeutsche Volksgrenze als Frage und Forschungsaufgabe der politischen Geschichte“, was als wesentlicher Beitrag für die nationalsozialistische „Volksgeschichte“ gelten kann.[17] Von 1941 bis 1945 leistete er Kriegsdienst in Norwegen ab. In der Nachkriegszeit wurde Steinbach von 1948 bis 1950 Professor für Rheinische Geschichte und allgemeine Wirtschaftsgeschichte in Bonn. Zwischen 1950 bis 1960 bekleidete er das Amt als Professor für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte. Seine Forschungsschwerpunkte waren die geschichtliche Landeskunde, insbesondere des Rheinlandes und des Saargebietes. Er war Mitglied des Konstanzer Arbeitskreises für mittelalterliche Geschichte.[18] 1960 wurde ihm das Große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Noch 1963 behauptete Steinbach:[19] „Kein Historiker und kein Bußprediger wird uns (..) davon überzeugen, daß wir ‚eine unbewältigte Vergangenheit’ hinter uns hätten“.

Unter Bezugnahme auf rassistische Denkfiguren versuchte Steinbach der nationalsozialistischen Besatzungs- und Bevölkerungspolitik eine historische Legitimation zu liefern. 1926 stellte Steinbach in seinem Werk „Studien zur westdeutschen Stammes- und Volksgeschichte“ die These auf, dass die deutsch-französische Sprachgrenze kein „Petrefakt der Völkerwanderung“ darstelle, sondern eine „Rückzugslinie“ markiere, wo sich die „germanisch-romanische Mischkultur“ des Frühmittelalters nach Abschluss der Wanderungen wieder getrennt habe.[20] Mit dieser Behauptung wollte er deutschsprachige Gebiete verteidigen, die nach dem Ende des 1. Weltkrieges an Belgien und Frankreich fielen.

Die These von Luise Schorn-Schütte[21], dass Steinbach nicht einmal „in Nachbarschaft zum Nationalsozialismus“ gestanden hatte, dessen „politischen Rassentheorien er früh verurteilte, klingt nach einer Verharmlosung des Wirken Steinbachs während der NS-Zeit. Steinbachs völkische und rassistische Geschichtsbetrachtung lässt sich an vielen Stellen seiner Arbeit in der Zeit des Nationalsozialismus nachweisen.[22]

Ein anderes Beispiel für ein in der BRD wieder führende Wissenschaftler war Hans Ernst Schneider alias Hans Schwerte (15.12.1909-18.12.1999). Er studierte unter anderem Literatur- und Kunstgeschichte in Berlin, Wien und im ehemaligen Königsberg, wo er auch promovierte.[23] Seit der nationalsozialistischen „Machtübernahme“ 1933 war er in NS- Organisationen aktiv. Er war zwischen 1937 und 1945 Mitglied der SS, wo er zum „Hauptsturmführer“ aufstieg und „Abteilungsleiter im persönlichen Stab des Reichsführers SS“ wurde.

Seit 1938 arbeitete er im „Amt Ahnenerbe“. Der „Reichsführer der SS“ Heinrich Himmler und der „Reichsbauernführer“ Richard Walther Darré begründeten 1935die "Studiengesellschaft für Geistesurgeschichte ‚Deutsches Ahnenerbe´ e.V.", um die angebliche „rassische Überlegenheit des arischen Menschen“ ein „wissenschaftliches“ Fundament zu geben.[24] Im Dienste der NS-Ideologie forschten „Wissenschaftler“ vor allem in den Bereichen der „germanischen Vorgeschichte“ und der „deutschen Volkskunde. Bildungspolitisch sollte eine völkische Geschichtsauffassung in allen Gesellschaftsschichten verankert werden. Himmler verlangte einen „wissenschaftlichen“ Beleg der Existenz einer seit Jahrtausenden bestehenden „germanischen Religion“, um das „artfremde Christentum“ durch einen „arteigenen“ Glauben zu ersetzen. Es wurde der Versuch unternommen, völkische und der NS-Ideologie geneigte „Wissenschaftler“ an den Universitäten zu etablieren. Nach dem Beginn des 2.Weltkrieges wurden in den besetzten Gebieten wie Belgien, Norwegen oder die Niederlage Forscher für den „germanischen Wissenschaftseinsatz“ angeworben. Das „Ahnenerbe“ beteiligte sich ebenfalls an „Umsiedlungsaktionen“ von „Volksdeutschen“.

Das „Ahnenerbe“ wurde im Frühjahr 1942 als „Amt A" in das "Hauptamt Persönlicher Stab, Reichsführer-SS" eingegliedert. seine größte Ausdehnung erreichte die „Forschungsgemeinschaft“ in den Jahren 1943/44 mit über 40 „wissenschaftlichen“ Abteilungen. Im Zuge der Befreiung vom Nationalsozialismus wurde das „Ahnenerbe“ von den Alliierten aufgelöst. Der Nürnberger Militärgerichtshof sah das „Ahnenerbe“ nicht als

verbrecherische Organisation an. Lediglich der „Geschäftsführer“ des „Ahnenerbes, Wolfram Sievers, wurde wegen seiner Mitwirkung an Menschenversuchen vor allem im KZ Dachau

zum Tode verurteilt und 1948 hingerichtet.

In den Jahren 1940 bis 1942 war Schwerte/Schneider in den von den Nationalsozialisten besetzten Niederlanden der Dienststelle des Höheren SS- und Polizeisturmführers unterstellt, wo er völkische Agitationsschriften herausgab und Kontakte mit „Kollaborateuren“ gehabt haben soll. Bis 1945 leitete er die Dienststelle "Germanischer Wissenschaftseinsatz" im Rahmen des Amtes „Ahnenerbe“.Als die Zerschlagung des NS-Staates unleugbar wurde, gelang es ihm, durch seinen engen Kontakt zum SD „Sicherheitsdienst“ (SD), um seine alte Identität zu vernichten.

Anfang Mai 1945 nahm er eine „neue Identität" unter dem Namen Hans Schwerte an, ließ Schneider für tot erklären und heiratete seine „Witwe" ein zweites Mal.[25] Unter seinem neuen Namen absolvierte er ein weiteres Studium der Literaturwissenschaften in Hamburg und Erlangen, das er 1948 mit einer Promotion über den Zeitbegriff bei Rilke abschloss. Nach einer Tätigkeit als wissenschaftlicher Assistent in Erlangen habilitierte er im Fach Neuere Deutsche Literaturgeschichte mit dem Titel „Faust und das Faustische – Ein Kapitel deutscher Ideologie“ Im Jahre 1965 wurde er Professor für Neuere Deutsche Literatur an der RWTH Aachen. Von 1970 bis 1973 war Schwerte/Schneider Rektor an der RWTH Aachen. Von 1976 bis 1981 war er als Beauftragter für die Pflege und Förderung der Beziehungen zwischen den Hochschulen des Landes NRW und der Niederlande und Belgien tätig. Für seine „Verdienste“ wurde Schwerte/Schneider sogar im Jahre 1983 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

Recherchen des niederländischen Fernsehens und engagierter StudentInnen der RWTH führten schließlich zur Enttarnung Schwertes/Schneiders. Der medialen Enthüllung kam dieser Ende April 1995 auf Druck der Hochschulleitung durch Selbstanzeige knapp zuvor, was einen Skandal auslöste. Am 28. Juni 1995 wurde in der Sendung "Brantpunt" im niederländischen Fernsehen über Hans Ernst Schneider alias Hans Schwerte und seine nationalsozialistische Vergangenheit berichtet. In einem Interview im August 2006 behauptete Claus Leggewie sogar:[26] „An der Universität Aachen haben einige Kollegen lange vor der Enthüllung von der Vergangenheit Schneiders/Schwertes gewusst. In Deutschland gab es so viele Mitwisser wie Mitläufer.“

Kurz nach der Aufdeckung des Skandals nahm die Staatsanwaltschaft Ermittlungen wegen Beihilfe zum Mord und wegen Fälschung von Personalien bzw. Falschurkundung auf, die jedoch in beiden Anklagepunkten eingestellt wurden.Das Land Nordrhein-Westfalen nahm die Ernennung zum Professor zurück, entzog ihm den Beamtenstatus, die Pension und den Titel des Ehrensenators, das Bundesverdienstkreuz wurde ihm aberkannt.

Schwerte/Schneider wurde mit den Menschenversuchen des Mediziners Sigmund Rascher in Dachau in Zusammenhang gebracht hatten. Rascher experimentierte im KZ Dachau unter anderem im Auftrag der Luftwaffe mit Unterdruck und Unterkühlung an fast 500 Häftlingen, wovon etwa die Hälfte an den Folgen starb. Es tauchten Schriftstücke auf, aus denen hervorgeht, dass Schneider auf Anweisung seines Chefs Wolfram Sievers, Rascher einige medizinische Geräte zuschicken ließ. Ein gegen Schwerte/Schneider eingeleitetes Ermittlungsverfahren  wegen Beihilfe zum Mord (medizinische Versuche im KZ Dachau) wird 1996 eingestellt. Im November 1999 starb Schwerte/Schwerte in einem Altenheim in Bayern.

Die Aufdeckung des Falles Schwerte/Schneider erreichte national wie internationale eine hohe Aufmerksamkeit. Dies lag auch daran, dass die Gedenkfeiern zum 50. Jahrestag des Endes des 2. Weltkriegs unmittelbar bevorstanden und die RWTH Aachen ihr 125jähriges Gründungsjubiläum zelebrierte.[27] Innerhalb der Germanistik und in anderen geisteswissenschaftlichen Fächern wurde die lange Zeit unterentwickelte Forschung zu ehemaligen Nationalsozialisten in hohen Positionen und ihrer Lebensgeschichte in der BRD angeregt.[28] Allerdings gab es auch Stimmen der Relativierung. Ähnlich wie im Fall Schieder wird ein Dualismus zwischen dem SS-Verbrecher Schwerte/Schneider und dem demokratischen hoch dekorierten Wissenschaftler Schwerte/Schneider entwickelt. Claus Leggewie schildert in seinem Buch Von Schneider zu Schwerte. Das ungewöhnliche Leben eines Mannes, der aus der Geschichte lernen wollte“ aus dem Jahre 1998 die gelungene Wandlung Schwerte/Schneiders vom SS-Protagonisten zum liberalen Demokraten und plädierte gegen dessen vorschnelle Verurteilung.[29]




[1] Zur Zielsetzung des Instituts vgl. Nikolay-Panter, M.: Geschichte, Methodik, Politik. Das Institut und die geschichtliche Landeskunde der Rheinlande 1920-1945, in: Rheinische Vierteljahrsblätter 60/1996, S. 233-262 und Gansohr-Meinel, H.: Die Bedeutung des Atlas der deutschen Volkskunde in Bonn und ihre Bedeutung für die rheinische „Volks- und Grenzlandforschung der zwanziger und dreißiger Jahre, in: Rheinische Vierteljahrsblätter 59/1995, S. 271-303

[2] Vgl. dazu Pleyer, K.: Die Landschaft im neuen Frankreich. Stammes- und Volksgruppenbewegung im Frankreich des 19. und 20. Jahrhunderts, Stuttgart 1935; Helbok, A.: Grundlagen der Volksgeschichte Deutschlands und Frankreichs. Vergleichende Studien zur deutschen Rassen-, Kultur- und Staatsgeschichte, Berlin/Leipzig 1937 oder Anrich, E.: Frankreich und die deutsche Einheit in den letzten 300 Jahren, Hamburg 1940

[3] Schöttler, P.: Von der rheinischen Landesgeschichte zur nazistischen Volksgeschichte oder Die “unhörbare Stimme des Blutes”, in: Schulze, W./Oexle, O.G. (Hrsg.): Deutsche Historiker im Nationalsozialismus, 3. Auflage, Frankfurt/Main 2000, S. 89-113, hier S. 95

[4] Derks, H.: German Westforschung, 1918 to the Present: The Case of Franz Petri, 1903-1993, in: Haar, I./Fahlbusch, M. (Hrsg.), German Scholars and Ethnic Cleansing, 1920-1945, New York/ Oxford 2005, S. 175-200, hier S. 177ff

[5] Petri, F.: Germanisches Volkserbe in Wallonien und Nordfrankreich, 2. Auflage, Bonn 1942, S. 853

[6] Ebd., S. VI

[7] Vgl. dazu Petri, F.: Um die Volksgrundlagen des Frankenreiches, in: Deutsches Archiv für Landes- und Volksforschung 2/1938, S. 913-962

[8] Klee, E.: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, Frankfurt/Main 2003, S. 456

[9] Die Kulturraumforschung zwischen Wissenschaft und Politik. Das Beispiel Franz Petri (1903-1993). In: Westfälische Forschungen 46 (1996), S. 73-176, hier S. 108

[10] Detailliertere Informationen finden sich in dem Sammelband Dietz, B./ Gabel, H./Tiedau, U. (Hrsg..), Griff nach dem Westen. Die Westforschung der „völkisch-nationalen“ Wissenschaften im nordwesteuropäischen Raum (1919-1960), Münster 2003

[11] http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/forum/id=330&type=diskussionen

[12] Schöttler, P.: Die historische Westforschung zwischen Abwehrkampf und territorialer Offensive, in: Ders. (Hrsg.), Geschichtswissenschaft als Legitimationswissenschaft 1918-1945, Frankfurt/Main 1999, S. 211-134, hier S.215

[13] Vgl. dazu Mai, U.: Agrarpolitik, Sozial- und Raumplanung im NS-Staat, Paderborn 2002; Freund, W.: Volk, Reich und Westgrenze. Wissenschaften und Politik in der Pfalz, im Saarland und im annektierten Lothringen 1925-1945, Baden-Baden 2002

[14] Picker, H.: Hitlers Tischgespräche im Führerhauptquartier 1941-1942, Bonn 1951, S. 425

[15] Haunfelder, B: Franz Petri, in: Nordrhein-Westfalen – Land und Leute. 1946 – 2006. Ein biographisches Handbuch, Münster 2006, S.360f

[16] Klee, E.: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, 2. Auflage, Frankfurt/Main 2005, S. 600

[17] Ebd.

[18] Petersohn, J. (Hrsg.): Der Konstanzer Arbeitskreis für mittelalterliche Geschichte. Die Mitglieder und ihr Werk. Eine bio-bibliographische Dokumentation. Eintrag Franz Steinbach, Stuttgart 2001, S. 417–424, hier S. 417f

[19] Klee, E.: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, 2. Auflage, Frankfurt/Main 2005, S. 600

[20] Steinbach, F.: Studien zur westdeutschen Stammes- und Volksgeschichte, 2.Auflage, Darmstadt 1962, S. 103ff

[21] Schorn-Schütte, L., in: vom Bruch, R./Müller, R.A. (Hrsg.): Historikerlexikon. Von der Antike bis zum 20. Jahrhundert, München 1991, S. 300

[22] Steinbach, F.: Das Frankenreich, in: Meyer, A.O. (Hrsg.): Handbuch der deutschen Geschichte, Band 1, Potsdam 1936, S. 106-146, hier S. 142; Steinbach, F.: Der geschichtliche Sinn des Waffenstillstandes mit Frankreich, Bonn 1940; Steinbach, F.: Holland, Belgien, Luxemburg, in: Deutschlands Erneuerung 24 (1940), S. 475-483; Steinbach, F.: Luxemburg, in: Heiß, F. (Hrsg.): Deutschland und der Westraum, Berlin 1941, S. 145-155

[23] AutorInnenkollektiv für Nestbeschmutzung: Schweigepflicht. Eine Reportage. Der Fall Schneider und andere Versuche, nationalsozialistische Kontinuitäten in der Wissenschaftsgeschichte aufzudecken, 2.Auflage, Münster 1996, S. 12f Vgl. als ergänzende Beiträge zu diesem Thema: König, H./Kuhlmann, W./Schwabe, K. (Hrsg.):Vertuschte Vergangenheit. Der Fall Schwerte und die NS-Vergangenheit der deutschen Hochschulen, München 1997; Jäger, L.: Seitenwechsel. Der Fall Schneider/Schwerte und die Diskretion der Germanistik, München 1998; Jäger, L.: Artikel „Hans Ernst Schneider/Hans Werner Schwerte". In: Neue Deutsche Biographie. Hg. v. d. Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 23, Berlin 2007, S. 296-298 sowie Lerchenmüller, J./Simon, G.: Maskenwechsel. Wie der SS-Hauptsturmführer Schneider zum BRD-Hochschuldirektor Schwerte wurde und andere Geschichten über die Wendigkeit deutscher Wissenschaft im 20. Jahrhundert, Tübingen 1999

[24] Vgl. dazu Kater, M. H.: Das "Ahnenerbe" der SS 1935 - 1945. Ein Beitrag zur Kulturpolitik des Dritten Reiches. 4. Auflage, München 2006; Heinemann, I.: „Rasse, Siedlung, deutsches Blut" Das Rasse- und Siedlungshauptamt der SS, Göttingen 1999, S. 88ff

[25] König, H.: Die Zukunft der Vergangenheit. Der Nationalsozialismus im politischen Bewußtsein der Bundesrepublik, Frankfurt/Main 2003, S. 87f

[26] www.taz.de/archiv/archiv/?dig=2006/08/16/a0170

[27] König, Die Zukunft der Vergangenheit. Der Nationalsozialismus im politischen Bewußtsein der Bundesrepublik, a.a.O., S. 88

[28] Ebd.

[29] Leggewie, C.: Von Schneider zu Schwerte. Das ungewöhnliche Leben eines Mannes, der aus der Geschichte lernen wollte, München 1998

webadresse: 
Lizenz des Artikels und aller eingebetteten Medien: 
Creative Commons by-sa: Weitergabe unter gleichen Bedingungen