Ob Nienburg oder anderswo - Nazistrukturen offenlegen und zerschlagen!
Seit mehreren Monaten organisieren sich Neonazis in Form eines selbsternannten “Nationalen Widerstandes”. Bedrohungen und Anfeindungen bis hin zu körperlichen Übergriffen gegenüber Andersdenkende, insbesondere linke und alternative Jugendliche, sind mittlerweile an der Tagesordnung. Für Linke ist das Betreten der Innenstadt oder der Aufenthalt in Bahnhofsnähe immer mit der konkreten Gefahr eines Übergriffs verbunden. Auf ihren Patrouillen durch die Innenstadt suchen Neonazis gezielt nach Opfern für ihre Bedrohungen und Einschüchterungsversuche und machen dabei aus ihrer Gesinnung kein großes Geheimnis.
Diese und jede Menge weitere Aktivitäten der rechten Szene in Nienburg geschehen unter den Augen von Staatsschutz, Polizei und Stadtverwaltung, finden in der örtlichen Polizeipresse aber keine Erwähnung. Rechte Übergriffe gegen Andersdenkende werden entweder nicht als solche erkannt oder durch die Ignoranz von Stadt und Polizei totgeschwiegen, um das Bild vom schicken und schönen Nienburg ohne Nazis beizubehalten. Linke Proteste und Aktivitäten gegen die Neonazis werden hingegen vom Staatsschutz vollends unter Beobachtung gestellt und kriminalisiert. Es scheint so, als ob die Stadt die Existenz einer rechtsextremen Gruppierung in Nienburg gänzlich leugnet. Es liegt also an uns, die rechten Strukturen offenzulegen, Nazis aus der Anonymität zu reißen und ihre Strukturen nachhaltig zu zerschlagen!
Deshalb rufen wir für den 31.10.2015 zu einem antifaschistischen Aktionstag in Nienburg auf, der um 14 Uhr am Bahnhof mit einer Demonstration unter dem Motto “Ob Nienburg oder anderswo – Nazistrukturen offenlegen und zerschlagen!” beginnt und durch einen Workshop um 18 Uhr und einem Konzert um 20 Uhr abgerundet wird. Dazwischen bleibt genug Zeit für kreative, antifaschistische Aktionen. Es bedarf einer konsequenten antifaschistischen Intervention, um den Nazis zu zeigen, dass wir ihnen nicht die Straße überlassen werden. Seid kreativ, macht euch gerade gegen jede Art von Unterdrückung, Ausgrenzung und Diskriminierung. Zeigt Stadt und Polizei und vor allem zeigt den Nazis, dass besonders in Zeiten von HoGeSa, Pegida, “Nein zum Heim”-Initiativen und anderer rassistischer Bewegungen eine antifaschistische Mobilisierung, auch in einer Kleinstadt, möglich ist. Nienburg hat es bitter nötig.
Ob Heidenau oder Freital… , ob Hannover oder Berlin…
Ob Nienburg oder anderswo – Nazistrukturen offenlegen und zerschlagen!“
31. Oktober 2015 – 14 Uhr – Bahnhof Nienburg
Den gesamten Aufruf findet man hier.