ZWEITE WIEDERBESETZUNG DES EVAGGELISMOS - AUFHEBUNG DER BESETZUNG DER PINAKOTHEK

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Am Dienstag den 22.04 wird die Evangelismos Besetzung zum zweiten Mal geräumt. Die Bullen entführten zur Durchführung der Räumung einen Genossen auf der Hauptstraße der Stadt, welcher sich gerade auf dem Weg zur Arbeit befand. Nachdem sie fake-mäßig erklärten, dass er eines Einbruchs verdächtigt sei, zogen sie ihm den Schlüssel der Eingangstür ab. Der Genosse wurde verhaftet und weitere fünf Verhaftungen von Genossen und Genossinnen im Gebäude wurden vorgenommen.

Schon in den ersten Stunden erwachen in den lokalen Seiten die letzte Räumung des Gebäudes, seine Rückeroberung und seine militante Verteidigung zu neuem Leben. Mit ihnen manifestiert sich die offensichtliche Sorge sowohl der lokalen Macht als auch des heimischen Kapitals – im Hinblick auf die Saison - vor einer Störung der Normalität sowie um das Fortbestehen der Stadt. Am Dienstagmittag feiert der Rektor Kontakis in den TV-Sendern die Sicherung der Schmutzgelder für die Untersuchung des Gebäudewertes, ein Betrag von Hunderttausenden von Euro, und erklärt, dass das Evaggelismos wieder in die Universität zurückgekehrt ist. Am Abend gibt es eine spontane/reflexhafte Versammlung von etwa 200 Menschen und die Demonstranten nähern sich dem Gebäude. Dann erleiden zwei der kommerziellsten Straßen der Stadt, die Straße des 25. August und die Straße 1821, einen Angriff in dem Dutzende von multinationalen und bänkischen Einrichtungen eingeschmissen werden, während auch drei erfolglose Aktionen stattfinden. Mittwochmorgen inspiziert der Bürgermeister von Kalokairinos die zerbrochenen Fenster und lädt zu einer Notsitzung des Polizeichefs von ganz Kreta ein. Am Mittag gibt Kontakis ein neues analytisches Interview, in dem er unter anderem erklärt, dass die Ingenieure nächste Woche das Gebäude betreten werden. Am Abend findet eine Demo mit 400 Personen statt. Am Donnerstagmorgen macht die Information die Runde, dass die Ingenieure zusammen mit Hadzigeorgiou, Dekan der EMP, das für die Studie über die Nutzung des Gebäudes verantwortlich zeichnet, am Freitag in der Stadt ankommen werden. Freitagmorgen schließen das Bürgeramt, die städtische Bibliothek Bikeläa, das Berufungsgericht sowie die Stadthalle Androgeo „aus Sicherheitsgründen“. Polizisten aus verschiedenen Städten sind jetzt in Heraklion, während die Gewerkschaftspolizisten von Chania eine Erklärung abgeben, in der sie gegen ihre Verlegung nach Heraklion zur Erfüllung ihrer Schichten protestieren. Es wird die städtische Pinakothek von Heraklion besetzt, in der eine mehrtägige Ausstellung wichtiger Kunstwerke stattfindet. Unmittelbar nach der Besetzung der Galerie, die sich im zentralsten Punkt der Stadt befindet, findet eine Versammlung von etwa 100 Menschen statt. Nach Absprache mit dem Künstler und den Einrichtungsmanagern wird die Integrität des Raumes und der Exponate – tatsächlich – zugesichert, aber es wird klargestellt, dass im Falle einer Intervention der Bullen die Besetzer*innen keinerlei Verantwortung übernehmen. Die große Lokalseite veröffentlicht die Falschinformation, dass ein Versuch unternommen wurde, den Androgeo-Saal zu besetzen, was angeblich verhindert wurde und deshalb für diese die Pinakothek genommen wurde, während die Bullen am Freitagmorgen jeglichen Zugang zum Androgeo mit der Begründung verbieten, dass auch dieses Gebäude unter Besetzung ist. Freitag übernachten die Genossen und Genoss*innen in der Galerie, um die Besetzung fortzusetzen. Am frühen Samstagmorgen verlassen die Bullen das Evangelismos. Mittags des gleichen Tages während einer geplanten Versammlung findet eine massive Wiederbesetzung des Evaggelismos sowie die gleichzeitige Auflösung der Besetzung der Pinakothek statt.

SOLIDARITÄT UND KRAFT FÜR DIE GENOSS*INNEN DES EXOSTREFI, DIE IHRE BESETZUNG UND DEN ÖFFENTLICHEN RAUM IN EXARCHIA VERTEIDIGEN

SOLIDARITÄT MIT DER GERÄUMTEN BESETZUNG DES STEKI PHYSIKO APTh UND RASPRAVA

DIE GANZE STADT WEISS, DASS DIE BESETZUNG DES EVANGELISMOS BLEIBT

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