Gericht verhandelt über Femizid: "Sie ist eine echte Feministin"
Das Landgericht Freiburg hat diese Woche den Prozess gegen einen Mann eröffnet, dem die Staatsanwaltschaft vorwirft seine Ehefrau im vergangenen Sommer getötet zu haben.
Fast jeden Tag kommt in Deutschland in Folge eines Femizids eine Frau ums Leben. Auch in Südbaden sind Femizide gegenwärtig: vergangenen Sommer wurde in Simonswald im Landkreis Emmendingen eine Frau tot in ihrer Badewanne gefunden. Noch bevor die Polizei eintraf, waren Notfall- und Rettungssanitäter vor Ort, aber sie konnten Nadine nicht mehr helfen.
Am 11. März 2025 begann vor dem Landgericht Freiburg der Strafprozess. Unter Vorsitz von Richter Wiemann, verhandeln die fünf Richter:innen bis Mitte April über den Fall. Ein psychiatrischer Gutachter beobachtet den Angeklagten, um später im Verfahren dessen Schuldfähigkeit zu beurteilen.
Der Angeklagte ist 2015 aus Tunesien zum Studium nach Deutschland gereist, wo er seine spätere Frau via Internet kennen lernte. Beide heirateten 2018 und planten eigentlich eine Weltreise. Für ihn sei sie die Traumfrau gewesen, sagte er am ersten Prozesstag. Auch aus dem Kreis der Angehörigen war zu erfahren, dass sie wiederum ihr Traummann gewesen sei.
Radio Dreyeckland hat den ersten Prozesstag besucht, und auch mit Zuschauerinnen gesprochen die Nadine persönlich kannten, sowie mit Rechtsanwalt Dr. Hinderer aus Freiburg, der die Angehörigen im Rahmen der Nebenklage im Verfahren vertritt.
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