Schlachthof München blockiert - Tierbefreier_Innen schließen sich G7 Protesten an

Schlachthofblockade

SCHLACHTHOF MÜNCHEN BLOCKIERT

Tierbefreiungsbewegung schließt sich den G7-Protesten an
und kämpft für ein Ende der Ausbeutung von Tier, Mensch UND NATUR

Seit 6 Uhr morgens wird der Schlachthof München blockiert. Über 50
Aktivist_innen der Tierbefreiungsbewegung versuchen die Zufahrten in der
Zenettistraße und in der Tumblingerstraße zu versperren. Hierfür haben
sie sich in Betonfässern festgekettet, sind auf Tripods geklettert oder
stellen sich mit Transparenten und ihren bloßen Körpern den ankommenden
Tier- und Fleischtransportern in den Weg. Diese haben Rinder und Schweine
geladen, die in der Schlachtfabrik marktförmig zugerichtet werden sollen:
zu Fleisch- und anderen Produkten, mit denen sich Geschäfte und Profite
machen lassen. Die Geschäfte der deutschen Fleischindustrie laufen gut.
Tönnies, Vion und die PHW-Gruppe verzeichnen jährlich Gewinne, vor allem
durch den Fleischwarenexport. Deutschland ist das größte Schlachthaus
Europas, hier rentieren sich die Schlachtfabriken. Die führenden
Unternehmen haben bereits an ihren Standorten Anträge auf Erweiterungen
oder Neubauten von Schlachtanlagen gestellt, abseits von den urbanen
Zentren, um den kritischen Blicken zu entweichen. Bei dem Schlachthof
München findet der Tiermord noch im belebten Zentrum statt, als
Normalität der alltäglichen Gewalt gegen Tiere, die in der
warenproduzierenden Gesellschaft mit routinierten Handgriffen und mit
Einsatz von Technik und Maschinen durchgeführt wird.
Auf den Transparenten der Tierbefreier_innen steht „Kaptialismus
zerstört Mensch, Tier, Natur" und "Gegen Kapitalismus, Herrschaft und
Ausbeutung".
Das Schlachten soll beendet werden, wenigstens in dieser Nacht gestört
werden, und mit diesem all die Formen von Ausbeutung, Unterdrückung,
Gewalt und Zerstörung, die mit der Schlachtfabrik verbunden sind. Die
kapitalistisch organisierten Schlachtfabriken stellen nicht nur Zentren des
gewaltförmigen Mensch-Tier-Verhältnisses dar, Unorte, an denen alle
agrarwirtschaftlich vernutzten Tiere nach einem Leben in vollkommender
Unfreiheit in den Zucht-, Mast-. Milchtierhaltungs- und
Legehennenhaltungsbetrieben nun vollständig in ihrem Subjekt-Sein
ausgelöscht und zu Waren werden; Für die Profitinteressen der
Eigentümer_innen und Führungskräfte der Schlacht- und
Verarbeitungsbetriebe werden die Schlachthofmitarbeiter_innen zu elenden
Lebens- und Arbeitsbedingungen beschäftigt und nicht selten in prekäre
Existenzen gezwungen. Und der Futtermittelanbau und der Export sowie die
Tierhaltung gehen mit Land Grabbing und Vertreibung sowie der Zerstörung
der natürlichen Lebensgrundlagen einher. Ursächlich sind diese
Ausbeutungs- und Herrschaftsverhältnisse auf den nationalen und globalen
Kapitalismus zurückzuführen, der unter seinem Wachstums- und
Wettbewerbszwang alle und alles in Mittel der Kapitalherrschaft verwandelt
hat und der Verwertung zuführt - zur Beibringung der Rendite der
Herrschenden.
Um zu beraten, wie diese weiterhin abgesichert werden können, treffen sich
Vertreter_innen der politischen Machtzentren des Kapitalismus, der
G7-Staaten, vom 7.-8. Juni auf Schloss Elmau. Um gemeinsam auszutauschen,
wie die Gesellschaft von Knechtschaft, Unterwerfung und Zerstörung befreit
und hin zu einer Gesellschaft verändert werden kann, in der alle Menschen
und Tiere frei und solidarisch miteinander leben können, treffen sich die
Tierbefreiungsaktivist_innen zusammen mit Aktivist_innen anderer
emanzipatorischer Kämpfe in München, in Garmisch-Partenkirchen, in den
bayerischen Alpen.
Der Kritische Vertreter der Frankfurter Schule Max Horkheimer hat in seinen
Notizen "Dämmerung" den kapitalistischen Gesellschaftsbau als
Wolkenkratzer beschrieben. Dem gesellschaftlichen Oben, in dem die
herrschende Klasse es sich gut und schön eingerichtet hat, sind die
unteren Etagen der Unterdrückten und Verdammten entgegengesetzt. Im Keller
des Gesellschaftsbaus, so Horkheimer, befinden sich der Schlachthof, die
ausgebeuteten Tiere, ihr Leid und Blut und ihre Verzweiflung. Die
Beendigung des Schlachtens und die Schließung aller Schlachtfabriken ist
untrennbar verbunden mit dem Ende dieses hierarchischen Gesellschaftsbaus
und des Kapitalismus. Und eine Gesellschaft, in der Freiheit, Solidarität
und Frieden zu Bedingungen und Zielen allen Handelns werden sollen, muss
auch auf die Befreiung der Tiere und die Versöhnung mit der Natur
hinarbeiten.
Die heutige Blockadeaktion möchte daran erinnern.

Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an:

Tel.: 0159 0313 7481 (Hanna Engelmann vor Ort)
Tel.: 0159 0313 0163

Wir freuen uns auf Ihre Berichterstattung und verbleiben mit freundlichen
Grüßen!

Bundesweites Aktionsbündnis für die Befreiung von Mensch und Tier

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