Freiräume nur so lange der Vorrat reicht? Heute Besetzung im Angebot!
Das leerstehende Gebäude im Lütgenholz 43 wurde von uns besetzt. Die Aldi-Filiale, die sich dort früher befand, wurde im September 2013 geschlossen. Seitdem können die Anwohner*innen zusehen, wo sie ihre Lebensmittel her bekommen, und das Gebäude steht leer.
Zusammen...
Wir wollen die leeren Räume nutzen, um sie zu einem sozialen, selbstverwalteten Zentrum umzugestalten. Anstelle von Ausbeutung wird es dort Freiraum geben, in dem Menschen ihren Alltag miteinander verbringen können. Dort soll Platz sein für Projekte wie einen Umsonstladen, Workshops, Vorträge, Diskussionen, Kunstausstellungen, Partys, Treffen von Gruppen und Initiativen, eine Küche für alle und vieles mehr. Kurz: Es soll ein Ort sein, an dem Menschen sich treffen, vernetzen und unterstützen können. Es soll ein Ort sein, wo wir die alltäglichen Probleme mit denen jede*r auf verschiedenste Weise zu kämpfen hat, nicht mehr alleine sondern gemeinsam bewältigen können.
...gegen Rassismus...
Wir brauchen ein soziales Zentrum, welches Menschen die von Ausgrenzung betroffen sind ebenso wie antirassistischen und antifaschistischen Gruppen einen Raum bietet . Gerade in Dortmund, wo es eine große Szene militanter Neonazis gibt, sind solche Bewegungen extrem wichtig. Diese Bewegungen brauchen aber echte Freiräume, in denen jeder Mensch Schutz vor Verfolgung finden kann und in denen Solidarität statt Ausgrenzung praktiziert wird. In einem Stadtteil, in dem es zudem täglich rassistische Polizeikontrollen und Schikane gibt, und nicht selten auch physische Gewalt durch Polizist*innen, wollen wir Anlaufpunkt und Schutzraum sein. ...und Kapitalismus. Es stehen haufenweise Häuser leer, grade hier in der Nordstadt, wo paradoxerweise auch die Wohnungsnot sehr groß ist. Aber anstatt diesen Platz zu nutzen, mit Leben zu füllen und bewohnbar zu machen, verfällt er zusehends. Im Gegenteil, es werden immer wieder Menschen zwangsgeräumt und landen auf der Straße oder Gruppen finden keine Räume in denen sie arbeiten können. Leider werden Immobilien von ihren Besitzern oft lediglich als Spekulationsobjekte und Kapitalanlagen betrachtet, und dafür macht es kaum einen Unterschied ob das Gebäude genutzt wird oder nicht. Diese Zustände halten wir für untragbar und werden sie Stück für Stück überwinden. Wir sind nicht allein In Dortmund hat sich in den letzten Monate viel getan. Es wurden mehrere Gebäude von Aktivist*innen besetzt, mit mehr oder weniger Erfolg. Im Oktober 2014 wurde eine Neu-Apostolische Kirche in der Braunschweiger Straße besetzt und noch am gleichen Abend wieder geräumt. Auch das besetzte Gartencenter in der Bornstraße 245 letzten Samstag sollte geräumt werden, aber die Besetzer*innen konnten das Gebäude verlassen, bevor die Polizei drin war und so möglicher Repression entgehen. Die bisher wohl erfolgreichste Besetzung fand im August letzten Jahres statt. Dort wurde die Albertus Magnus Kirche besetzt. Dadurch wurde eine Woche voller kultureller, künstlerischer und politischer Veranstaltungen ermöglicht. Viele Menschen kamen zusammen, haben sich gegenseitig unterstützt und kamen miteinander ins Gespräch. Es war eine Woche, in der wir gesehen haben, was in so einem sozialen Zentrum möglich sein kann und daran wollen wir anknüpfen. Unser Ziel ist eine Welt ohne Staat, Nation und Kapital und ein selbstverwaltetes Zentrum ist ein erster Schritt in die richtige Richtung.
Ergänzungen
Phtotos
Ein paar Bilder aus dem soeben geäumten Supermarkt